Aktivitäten des Lehrgebiets


Erneut sind Gäste aus Lateinamerika am Lehrgebiet

Derzeit befinden sich vier Gastwissenschaftler aus Lateinamerika am Lehrgebiet Philosophie II:

  • Prof. Dr. Dr. Andrés Felipe Parra Ayala, Universidad de los Andes, Bogotá –Kooperationspartner im DAAD-Projekt „Hegel und Lateinamerika“
  • Prof. Dr. Luis Eduardo Gama, Universidad Nacional de Colombia, Bogotá – Verantwortlicher für seine Universität im FILORED-Netzwerk
  • Luis Ángel Méndez Mogollón, Universidad de los Andes, Bogotá – Doktorand bei Prof. Gama im Rahmen von FILORED
  • Cecilia Giudice, Pontificia Universidad Católica Argentina, Buenos Aires, Doktorandin (FILORED) und vormalige STIBET-Stipendiatin (DAAD), Abschlusstipendiatin

Weitere Informationen über das DAAD-Projekt „Hegel und Lateinamerika“ finden sich in dem Artikel "Lehren gegen 'extreme Ungleichheit'".


Kongress in Peru: „Hegel und die Wissenschaften“

Forum der Hegelforschung in Lateinamerika und darüber hinaus

Geladen hatte zu dem Kongress das deutsch-lateinamerikanische Forschungs- und Promotionsnetzwerk FILORED, dem inzwischen zwölf Universitäten angehören und dessen zentrale Anlaufstelle in Hagen angesiedelt ist. Der Kongress wollte bei Hegels 250. Geburtstag anknüpfen, der im Jahre 2020 gefeiert wurde. Er fokussierte deshalb die Frage: Was ist Hegels genaues Verständnis von Philosophie als Wissenschaft – einer Wissenschaft, die sich ihm zufolge selbst wieder in verschiedene Wissenschaften gliedert? Und was hat Hegel zum Verhältnis der Philosophie zu den nicht-philosophischen Wissenschaften zu sagen? Was lernen wir daraus auch für unsere akademische Welt?

Weitere Informationen zum Thema unter folgendem Link.


Fichte-Kongress zu „Paradigmen der Rationalität“

Foto: bpl
Vor der Alten Börse in Leipzig (v.li.): Prof. Thomas Sören Hoffmann, Leipzigs Kulturbürgermeisterin Dr. Skadi Jennicke und der sächsiche Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow

„Paradigmen der Rationalität“ war der Titel des XI. Internationalen Fichte-Kongresses, zu dem vom 28. September bis zum 1. Oktober 2023 die Johann Gottlieb Fichte-Gesellschaft gemeinsam mit der FernUniversität nach Leipzig eingeladen hatte. Mehr als 100 Gäste aus vier Kontinenten nutzten die Gelegenheit, in der schmucken Leipziger Alten Börse, dem prächtigen Ratssaal des Alten Rathauses und auf dem Campusstandort der FernUniversität in kleineren und größeren Gruppen in einen intensiven Austausch über das Werk des aus der Lausitz stammenden Philosophen Fichte (1762-1814) und dessen bleibende Bedeutung zu treten. „Es war beeindruckend zu erleben, wie lebendig und vielfältig das Interesse an Fichte weltweit ist, auf wie hohem wissenschaftlichen Niveau es sich artikuliert und wie sehr es gerade auch von jungen Leuten geteilt wird!“, stellt Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Hagen), der Organisator des Kongresses, im Rückblick fest.

Weitere Informationen unter dem folgenden Link.


Das Lehrgebiet gratuliert Herrn PD Dr. Marcus Knaup herzlich zur Habilitation!

Foto: mk
Das Lehrgebiet gratuliert Herrn PD Dr. Marcus Knaup herzlich zur Habilitation! Die Habilitationsschrift „Gewachsenes und Gemachtes. Philosophische Grundlegungen und bioethische Perspektiven“ wird in Kürze erscheinen.

Gäste aus vier Ländern am Institut für Philosophie

„Hegel und Lateinamerika“ ist der Titel eines vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) für zwei Jahre finanzierten Forschungsprojekts, dessen Auftaktveranstaltung jetzt in Hagen stattfand. An ihr nahmen Gäste aus vier lateinamerikanischen Ländern teil, darunter ein Nachwuchswissenschaftler aus Peru und eine Nachwuchswissenschaftlerin aus Buenos Aires, die derzeit mit einem von der FernUniversität vergebenen Forschungsstipendium im Rahmen des deutsch-lateinamerikanischen Forschungs- und Promotionsnetzwerks FILORED in Hagen arbeiten. Gastgeber war das Lehrgebiet Praktische Philosophie: Ethik, Recht, Ökonomie von Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, der auch FILORED-Koordinator ist. Sein Projektpartner auf lateinamerikanischer Seite ist Prof. Dr. Dr. Andres Parra von der Universidad de los Andes in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá.

Weitere Informationen zum Thema unter folgendem Link.

 

Paradigmen der Rationalität (XI. Kongress der Internationalen Johann Gottlieb Fichte-Gesellschaft)

Termin: 28.09. - 01.10.2022
Veranstaltungsort: Leipzig, Deutschland
Veranstalter: Internationale Fichte-Gesellschaft, FernUniverstität in Hagen

Für weitere Informationen besuchen Sie bitte die Homepage der Fichte-Gesellschaft [externer Link].


3. Deutsch-lateinamerikanischer Hegelkongress

Hegel und die Wissenschaften

Termin: 31.10 - 04.11.2022
Veranstaltungsort: Lima und Cuzco, Peru
Veranstalter: Pontificia Universidad Católica del Perú und FILORED

Call for Papers (Deutsch) / Call for papers (english)

Mehr Informationen: https://congreso.pucp.edu.pe/hegel/de/

CFP: Die Frist für die Einreichung von Beiträgen und Wettbewerbsaufsätzen wurde bis zum 01.08.22 verlängert. Informationen für Beiträge / Informationen für Wettbewerbsaufsätze


Internationales Forschungsnetzwerk zu Kant mit Beteiligung der FernUniversität

Mit Prof. Thomas Sören Hoffmann und Dr. Fernando Moledo wurden zwei Hagener Kant-Forscher eingeladen, an einem Großprojekt zu den Grundlagen der Philosophie Kants mitzuwirken.


Tagung der Zeitschrift für Rechtsphilosophie

Elf Referentinnen und Referenten aus sieben Ländern diskutierten an der FernUniversität in Hagen über die „Grundlinien der Philosophie des Rechts“.


XXIV. „World Congress of Philosophy“ in Peking (China)

Foto: Privat

Dr. Marcus Knaup (Lehrgebiet Philosophie II, Prof. Dr. Thomas S. Hoffmann) hat am XXIV. „World Congress of Philosophy“ in Peking (China) teilgenommen und war dort mit zwei Beiträgen vertreten: In der Sektion „Bioethics“ hat er zum Thema "The Concept of Life in Current Bioethical Discussions“ und in der Sektion „Phenomenology“ zum Thema "On the Relevance of Empathy: The Relevance of Edith Stein’s Phenomenology of the Living Body“ vorgetragen.

Seit im Jahre 1900 der World Congress of Philosophy erstmals in Paris ausgerichtet wurde, hat er sich im zurückliegenden Jahrhundert zu einer viel beachteten globalen philosophischen Tagung entwickelt. Heute wird er im Turnus von fünf Jahren an unterschiedlichen Orten ausgerichtet. „Learning to be Human“ lautete das diesjährige Thema des Kongresses, der vom 13. bis 20. August 2018 in Peking stattfand.

Foto: Privat
Beijing 2018, XXIV World Congress of Philosophy. Lerning To Be Human

Bioethik im Kontext V: Life, Living Bodies, and the Genes. Bioethical Reflections on New Genetic Knowledge.

Foto: kn

Die erfolgreiche Reihe Summer School Bioethics in Context zur Integrativen Bioethik geht im Jahr 2018 schon in die fünfte Runde. Das Lehrgebiet „Praktische Philosophie – Ethik, Recht, Ökonomie“ des Instituts für Philosophie der FernUniversität in Hagen veranstaltet in Kooperation mit der KU Eichstätt-Ingolstadt, der KU Linz, vier südosteuropäischen Partneruniversitäten sowie der Akademie für Politische Bildung in Tutzing vom 17.- 24. Juni 2018 eine internationale Sommerschule zum Thema: Life, Living Bodies, and the Genes. Bioethical Reflections on New Genetic Knowledge. Veranstaltungsort ist die Akademie für Politische Bildung in Tutzing am Starnberger See.

Heutzutage können uns Genetiker einen Einblick in die Vielfalt menschlicher Erbinformationen, den Ort wie auch die Abfolge von Basenpaaren, die unser Genom ausmachen, geben. Aber was wissen wir dadurch eigentlich und was – möglicherweise aus prinzipiellen Gründen – alles nicht? Was also ist mit Genetic Knowledge gemeint und welche Bedeutung hat es für unser Verhältnis zu unserem eigenem Leib, unser Verständnis von Menschsein sowie unsere Beziehung zu anderen Lebewesen? Und was ist zur Frage einer Veränderung des Erbguts von Pflanzen, Tieren und Menschen durch Genscheren wie CRISPR/Cas9 und neuerdings auch durch Basen-Editoren zu sagen? Sind Keimbahneingriffe ethisch zu verantworten oder sprechen normative Gründe dagegen? Im Rahmen der internationalen Bioethik-Sommerschule sollen diese und weitere methodologische wie anwendungsbezogene Fragen bioethischer Theorie und Praxis differenziert und interdisziplinär erörtert werden.

Weitere Informationen zur Reihe Summer School Bioethics in Context

Tagung: Grundbegriffe und -phänomene Edith Steins

Philosophische Tagung an der FernUniversität in Hagen
24.-25. November 2017

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Philosophische Tagung an der FernUniversität in Hagen
24.-25. November 2017

Am 24. und 25. Nov. 2017 fand an der FernUniversität in Hagen eine philosophische Tagung zum Thema Grundbegriffe und -phänomene Edith Steins statt, die von Dr. Marcus Knaup (FernUniversität in Hagen, Institut für Philosophie) und Prof. Dr. Harald Seubert (Staatlich anerkannte Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel, Hochschule für Politik in München) organisiert wurde.

Philosophische Fragen und Leitgedanken Edith Steins (1891-1942) wurden im Rahmen der international besetzten Tagung diskutiert: zu denken ist etwa an ihren Begriff von "Leib", "Personalität" und "Frausein", aber auch ihr Verständnis von Phänomenologie und ihre eigene Positionierung innerhalb der phänomenologischen Bewegung.

Im Rahmen der Tagung wurde zudem das Edith-Stein-Lexikon (ESL) vorgestellt, an dem in den zurückliegenden Jahren über 40 Stein-Forscher aus verschiedenen Ländern und Generationen gearbeitet haben. Das Lexikon soll das denkerische Erbe, ihre philosophiegeschichtliche wie systematisch-phänomenologische Bedeutung im Anschluss an die 27-bändige Gesamtausgabe (ESGA) weiter erschließen. Herausgegeben wird das Lexikon von Dr. Marcus Knaup und Prof. Dr. Harald Seubert.

Eine Wanderausstellung aus Wien über das Leben der Philosophin, Frauenrechtlerin und späteren Ordensfrau E. Stein, die in Auschwitz ermordet wurde, war vom 20. November bis Weihnachten 2017 in der Bibliothek der FernUniversität in Hagen zu sehen.


25. Nov. 2017

9:15 Uhr – 10:00 Uhr

Menschliche Gestalt und Gestaltung. Zur Vielschichtigkeit des Steinschen

Gestaltbegriffs

Dr. Christof Betschart OCD, Rom (I)

10:00 Uhr -10:15 Diskussion

10:15-10:30 Uhr Pause

10:30 Uhr – 11:15 Uhr

Gender, sexuelle Orientierung und Zwangsheterosexualität - im Blick auf Edith Steins Anthropologie

Dr. Beate Beckmann-Zöller, München (D)

11:15-11:30 Uhr Diskussion

11:30 Uhr – 11:45 Uhr Pause

RELIGIONSPHILOSOPHIE

11:45 -12:30 Uhr

Edith Steins Rezeption von Schriften Erik Petersons. Reichweite und Grenzen

Dr. Tonke Dennebaum, Mainz (D)

12.30 – 12:45 Uhr Diskussion

12:45 – 14:00 Uhr Mittagspause

STEIN HEUTE LESEN

14:00 Uhr –14:45 Uhr

Edith Steins Aktualität. Ihr Denken im Gespräch mit der Philosophie der Gegenwart

Prof. Dr. Harald Seubert, Basel (CH)

14:45 – 15:00 Uhr Diskussion

15:00 Uhr – 15:15 Uhr Pause

15:15 Uhr – 16:00 Uhr

Alasdair MacIntyres Stein-Lektüre

Dr. Martin Hähnel, Eichstätt (D)

16:00 Uhr – 16:15 Uhr Diskussion

16:15 -16:30 Uhr Pause

16.30 Uhr – 17.15 Uhr

Edith Stein und die Bioethik

Dr. Marcus Knaup, Hagen (D)

17.15 Uhr – 17:30 Uhr Diskussion


2. Deutsch-lateinamerikanischer Hegel-Kongress (24.10.-26.10.2017)

Kongress EröffnungFoto: Juan Paulo Roldán
Festakt zur Eröffnung des Zweiten Deutsch-lateinamerikansischen Hegelkongresses

Ein „Leuchtturm“ im internationalen philosophischen Austausch: Der Zweite Deutsch-lateinamerikanische Hegel-Kongress fand im Oktober in Chile statt.

Die derzeit zehn Universitäten des deutsch-lateinamerikanischen Forschungs- und Promotionsnetzwerks FILORED, das seine „Zentrale“ am Institut für Philosophie der FernUniversität in Hagen hat, haben sich ein ehrgeiziges Ziel gesteckt: Alle drei Jahre soll an wechselnden Austragungsorten ein großer, die internationale Forschung zur klassischen deutschen Philosophie ansprechender „Deutsch-lateinamerikanischer Hegelkongress“ stattfinden. Während das „Alltagsgeschäft“ von FILORED in der Betreuung von binationalen Promotionen, in der Abhaltung von Online-Colloquien über den Atlantik hinweg, in der Förderung von wissenschaftlichem Personenaustausch und der Organisation von kleineren Fachtagungen liegt, bilden die Kongresse „so etwas wie die weithin sichtbaren Leuchttürme unserer Arbeit“ – so der FILORED-Koordinator, Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Hagen), bei der Eröffnung des nunmehr zweiten Deutsch-lateinamerikanischen Hegelkongresses, der vom 24. bis zum 26. Oktober 2017 an der Päpstlichen Universität von Valparaíso (PUCV), einer der großen, alteingesessenen Universitäten Chiles, stattfand. „Zugleich erlauben es unsere Kongresse, auf zentrale Themen der Forschung mit nicht alltäglicher Kompetenzenakkumulation aus internationaler Perspektive einzugehen“, so Hoffmann weiter.

Plakat HegelkongressFoto: Prof. Dr. Annette Sell (Bochum)
Die Innenhöfe der PUCV standen für drei Tage im Zeichen der Kongreß-Transparente

Das diesjährige Thema war aus einem aktuellen Anlass gewählt: Vor 200 Jahren hatte Georg Wilhelm Friedrich (1770-1831) in Heidelberg die erste Ausgabe seiner „Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften“ erscheinen lassen, ein Buch, das mit dem Anspruch Hegels ernstmachte, dass sich in der Philosophie im Grunde alles menschliche Wissen spiegeln lassen müsse. Prof. Dr. Hardy Neumann Soto von der PUCV, der Gastgeber in Valparaíso, erläuterte die Relevanz des gewählten Themas: „Hegel verstand sich als ein Denker, der alle Wissensbereiche abdecken wollte und der dafür auf ein Konzept des sich in verschiedenen Wissensformen selbst entwickelnden Geistes zurückgriff: eine Selbstentwicklung, die bis in unsere Tage hinein weiterzudenken ist“. Hegels Anspruch blieb nicht unwidersprochen, kann aber als unverzichtbarer Impuls im Nachdenken über Philosophie nicht entbehrt werden. In seinem Eröffnungsvortrag zeigte Neumann dann zugleich auf, wie Hegel auch die Vergangenheit – insbesondere die Konzepte des Denkens und Erkennens bei Aristoteles und Kant – in den eigenen Ansatz zu integrieren vermochte.

FILORED „stiftet akademische Freundschaft“.

Foto: Juan Paulo Roldán
Eröffnungsansprache von Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Hagen)

Der Rektor der PUCV, Prof. Dr. Claudio Elórtegui, begrüßte im Rahmen eines Festaktes zur Eröffnung alle Teilnehmer mit den Worten, daß seine Universität den Kongress auch deshalb gerne beherberge, weil sie die Arbeit von FILORED in besonderer Weise schätze: „FILORED stiftet Begegnung und akademische Freundschaft, und es unterstützt und realisiert die Internationalisierung unserer Arbeit, der unsere Universität seit Jahrzehnten Priorität einräumt“, so der Rektor. Auch der Kulturreferent der deutschen Botschaft in Chile, die die Schirmherrschaft übernommen hatte, Udo Ewertz, hob in seiner Rede zur Eröffnung des Kongresses den Aspekt des wissenschaftlichen und menschlichen Austauschs über die Grenzen von Kontinenten hinweg hervor: „2011 begann das Projekt FILORED, welches durch den Austausch von Professoren und Studierenden renommierter Universitäten in Deutschland und Lateinamerika auch dazu beiträgt, unsere guten Beziehungen zu festigen und zu fördern. Ich hoffe, dass noch viele weitere Konferenzen stattfinden werden, sei es in Chile, in Deutschland oder an anderen Orten, die diesen geisteswissenschaftlichen akademischen Austausch von Menschen und deren Gedanken fördern.“

Rege Beteiligung auch beim Nachwuchs.

Foto: Juan Paulo Roldán
V.l.n.r.: Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Gastgeber Prof. Dr. Hardy Neumann Soto (Valparaíso), Udo Ewertz (Kulturreferent der deutschen Botschaft in Chile)

An dem Kongreß nahmen etwa 100 Referenten aus 16 Ländern, darunter auch FILORED-Doppel-Promovenden, sowie interessierte Studierende und andere Gäste als Zuhörer teil. Unter den Verantwortlichen kam man zu einem sehr positiven Resümee: „Als Vertreterin des Projektpartners Ruhr-Universität Bochum habe ich an diesem Kongress teilgenommen und mich von der Lebendigkeit und Produktivität des Netzwerkes überzeugen können. Der Kongress erwies sich als ein Forum für einen überaus fruchtbaren und niveauvollen Austausch. Sowohl der wissenschaftliche Diskurs als auch die interkulturelle Erfahrung sind ein wesentlicher Ertrag des Kongresses. Dass dieser Kongress außerdem zur Festigung des Netzwerkes beitrug, das perspektivisch auf weitere Kongresse, auf Doppelpromotionen sowie auf viele unterschiedliche Formen des Austausches hin angelegt ist, war das einhellige Fazit der Teilnehmenden“, so Prof. Dr. Annette Sell aus Bochum, die auf dem Kongress zwei gut besuchte Vorträge zum Stand der Hegel-Gesamtausgabe hielt, an der sie selbst siebzehn Jahre lang mitgearbeitet hat. Prof. Dr. Héctor Ferreiro aus Buenos Aires, der vor drei Jahren den Vorgänger-Kongress ausgerichtet hatte, stellte fest: „Ich habe auf diesem Kongress ein erfreulich hohes Niveau gerade auch bei dem akademischen Nachwuchs feststellen können. Und ich freue mich, dass FILORED, das in Lateinamerika inzwischen seinen festen Platz gewonnen hat, weiter wächst: in Kürze wird die erste Universität aus Mexiko beitreten, und weitere Bewerber gibt es ebenfalls!“

Foto: Juan Paulo Roldán
Prof. Dr. Claudio Elórtegui, Rektor der PUCV, bei seinem Grußwort. Foto: Juan Paulo Roldán

Daneben sind die Vorbereitungen für den dritten Deutsch-lateinamerikanischen Hegelkongress bereits angelaufen: „Mit dem dritten Kongress im Jahre 2020 werden wir auch etwas zu feiern haben, denn er fällt in Hegels 250. Geburtstagjahr. Wir haben bereits verschiedene Ideen, wie wir diesen Anlass angemessen und auch vielleicht auch für andere Wissenschaften spannend gestalten können“, berichtet Thomas Sören Hoffmann aus den ersten Beratungen. In jedem Fall wird es im kommenden Jahr wohl wieder mindestens zwei Doppelpromotionen und eine FILORED-Fachtagung geben, für die als Standort Montevideo ausgewählt wurde. Zudem werden 2018 in zwei Sammelpublikationen die Beiträge aus Valparaíso erscheinen.

Einen kurzen (spanischen) Pressetext zum 2. Deutsch-lateinamerikanischen Hegel-Kongress


Bioethik im Kontext IV: Philosophie im Dialog mit den Lebenswissenschaften. Grundlegungs- und Anwendungsfragen

Die FernUniversität in Hagen veranstaltete in Kooperation mit vier südosteuropäischen Partneruniversitäten vom 04.-10. September 2017 eine internationale Sommerschule zum Thema: Bioethik im Kontext IV: Philosophie im Dialog mit den Lebenswissenschaften. Grundlegungs- und Anwendungsfragen.Veranstaltungsort war das Gästehaus der Sofioter Universität St. Kliment Ohridski in Kiten, Bulgarien.

Die Entwicklungen in den „Life Sciences“ und die damit einhergehenden neuen biomedizinischen Möglichkeiten sind immer wieder beeindruckend, werfen zugleich aber viele Fragen von hoher ethischer und gesellschaftlich-politischer Relevanz auf. Bioethische Kompetenz erweist sich dabei in besonderem Maße als Kompetenz einer informierten und verantwortlichen Vermittlung, wie sie nicht in je fachwissenschaftlicher Perspektive alleine gewonnen werden kann. Im Rahmen der Sommerschule wurden bioethische Grundlegungs- sowie aktuelle Anwendungsfragen, die sich aus der Begegnung mit den „Life sciences“ ergeben, aus multinationaler, interdisziplinärer wie normativer Perspektive diskutiert.

Fotos und einen kurzen Bericht zur Sommerschule 2017


Zur Relevanz der Rechtsphilosophie: Tagung aus Anlass des Erscheinens der Zeitschrift für Rechtsphilosophie. Neue Folge (ZRph) vom 9. bis zum 10. Februar 2017

Die Redaktion einer interdisziplinären Fachzeitschrift für Philosophen und Juristen wandert zur FernUniversität in Hagen: Neue Herausgeber der interdisziplinären „Zeitschrift für Rechtsphilosophie“ (ZRPh) sind die beiden FernUni-Professoren Thomas Sören Hoffmann und Stephan Stübinger. Die 2003 von Heinrich Wilms gegründete Fachzeitschrift erscheint jetzt mit dem Zusatz „Neue Folge“.

Daher findet am 9. und 10. Februar 2017 an der FernUniversität in Hagen eine Fachtagung „Zur Relevanz der Rechtsphilosophie“ statt, auf der sechs der neu nominierten Beiratsmitglieder Positionen insbesondere zur rechtsphilosophischen Strafbegründung, aber auch zu anderen rechtsphilosophischen Themen zur Diskussion stellen werden. Drei Vorträge werden einen philosophischen, drei weitere einen juristischen Schwerpunkt haben.

Prof. Dr. Stephan Stübinger ist Inhaber des Lehrstuhls für Strafrecht und Strafrechtsgeschichte und Rechtsphilosophie an der FernUniversität, Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann leitet das Lehrgebiet Philosophie II, Praktische Philosophie: Ethik, Recht, Ökonomie in Hagen. Sie werden aus Sicht der Philosophie und der Rechtswissenschaft in das Thema der Tagung einführen. Vortragende sind Prof. Dr. Kathrin Gierhake (Regensburg), Prof. Dr. Dieter Hüning (Trier), PD Dr. Jakub Kloc-Konkołowicz (Warschau), Prof. Dr. Dr. Milan Kuhli (Hamburg), Prof. Dr. Markus Rothhaar (Eichstätt) sowie Prof. Dr. Benno Zabel (Bonn).

Interessierte sind eingeladen, an der öffentlichen Veranstaltung teilzunehmen, die im Rahmen des Hagener Forschungsdialogs der FernUniversität stattfindet. Anmeldungen sind nicht notwendig. Veranstaltungsort ist das Seminargebäude der Hochschule, Universitätsstraße 33, Trakt A, 58097 Hagen, Räume 4 und 5. Beginn ist am 9. Februar um 13.30 Uhr.

Das Programm und weitere Informationen (PDF)


Bioethik im Kontext III: Bioethik als wissenschaftliches und gesellschaftliches Projekt. Die Idee einer integrativen Bioethik

Die Bioethik-Sommerschule [externer Link] am Starnberger See war ein voller Erfolg.

Foto: Privat

Mit einer Sommerschule in Tutzing am Starnberger See konnte vom 20. Juni bis zum 26. Juni 2016 eine erfolgreiche Reihe internationaler Sommerschulen zur Bioethik fortgesetzt werden, die unter Federführung von Verantwortlichen der FernUniversität schon vor fünf Jahren konzipiert worden sind. Nach einer Sommerschule in Berlin (2012) und auf Kreta (2013) war es nun schon die dritte Sommerschule, die vom Lehrgebiet „Praktische Philosophie – Ethik, Recht, Ökonomie“ der FernUniversität in Hagen maßgeblich konzipiert und geleitet wurde. Außer der FernUniversität waren auch diesmal wieder die Universitäten Zagreb, Sofia, Thessaloniki und Kreta mit von der Partie, erstmals auch die KU Eichstätt, die KU Linz sowie die Politische Akademie in Tutzing.

Die Tage am Starnberger See standen unter dem Thema Bioethik als wissenschaftliches und gesellschaftliches Projekt: Die Idee einer integrativen Bioethik.“ Unter dem Stichwort „Integrative Bioethik“ geht es um gleichzeitig methodologische wie anwendungsbezogene Grundfragen bioethischer Theorie und Praxis, die im Blick auf einen ebenso nicht-reduktionistischen wie ergebnisorientierten Dialog verschiedener Perspektiven zu bearbeiten sind. „Eine produktive Beziehung zwischen bioethischen Fragen und philosophischer Reflexion zeichnet die Integrative Bioethik aus“, wie Prof. Hrvoje Juric von der Universität Zagreb unterstrich.

Auf dem dichten Programm standen Vorträge, Seminare und Workshops mit ausgewiesenen Fachvertretern aus unterschiedlichen Disziplinen: von den Naturwissenschaften über die Politikwissenschaft und Theologie zur Philosophie. In verschiedenen Foren konnten die Studenten eigene Abschlussarbeiten und Promotionsprojekte an den jeweiligen Universitäten, aber auch ihre praktische Arbeit im Krankenhaus und der Pflegeberatung vorstellen und diskutieren, wie Dr. Marcus Knaup vom Institut für Philosophie der FernUniversität erklärt.

„Die Sommerschule in Tutzing war für mich eine echte Bereicherung und ich bin sehr froh, die Gelegenheit bekommen zu haben, teilnehmen zu dürfen. Ich bin allgemein ein Fan von Präsenzseminaren, weil man sich dort intensiv mit einem philosophischen Thema auseinandersetzt. Die Sommerschule hat diese Seminare nun jedoch um einiges übertroffen“, so Martina Heinemann, die an der FernUniversität Philosophie studiert. „Besonders spannend war auch der Austausch mit den europäischen Kollegen, durch die auch kulturelle und rechtliche Unterschiede im Bereich der Bioethik klarer geworden sind“, wie ihre Hagener Kommilitonin Julia Debernitz ergänzt und noch einmal die traumhafte Lage am Starnberger See hervorhebt. Die beiden sind sich einig: „Es war eine sehr intensive und anregende Woche, die leider viel zu schnell verging.“ Das sieht auch Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann so. „Mit den alten und neuen Partnern sind wir uns einig, dass unsere Kooperation unbedingt fortgesetzt werden soll: wir haben alle sehr viel gelernt und dabei auf Grundfragen der modernen Bioethik auch durchaus neue Antworten entwickelt“, so Hoffmann. „Und ich darf schon verraten, dass die nächste Sommerschule im Juni 2018 stattfinden wird. Dann geht es wieder nach Tutzing an den Starnberger See!“

Weitere Informationen sowie Fotos von der Sommerschule 2016


Fachtagung: "Was heißt: In Würde sterben? – Wissenschaft und Politik im Gespräch" vom 28. September 2015 in Berlin

In Deutschland steht mit der geplanten Reform der gesetzlichen Regelung der Suizidbeihilfe die Frage, was als „gutes Sterben“ gelten kann, erneut im Zentrum öffentlicher Debatten – inzwischen unüberhörbar begleitet von der anderen Frage, ob es nicht auch ein „gutes Töten“ gebe und dieses gesellschaftlich anzuerkennen sei. Debatten wie diese liegen im Trend einer Zeit, in der sich die physisch alternden Gesellschaften des Westens dazu entscheiden, neue Formen der Gesundheits- und Biopolitik zu erproben: Formen, mit denen das Leben und Sterben der Menschen immer mehr zum Objekt gesellschaftlicher Verwaltung bis hin zur ungeschminkten Kosten-Nutzen-Rechnung wird. Es liegt entsprechend auf der Hand, daß es im Kern längst um basale Prinzipien wie den Primat des Lebens und die prinzipielle Geltung des Tötungsverbots, ebenso aber um das Verständnis des Arztberufs und eine neue Rolle der bis vor kurzen noch hippokratischen Medizin geht.
Konkrete Fragen, die im Raum stehen, lauten: Kann der Suizid durch den Gesetzgeber als unterstützenswerte Tat anerkannt werden, die Mitwirkung daran generell folgenlos bleiben? Werden auf diesem Wege Autonomie und ein menschenwürdiges Miteinander gefördert oder gerade nicht?
Die interdisziplinäre Fachtagung „Was heißt: In Würde sterben?“, die am Montag, dem 28. September 2015, von 11.30 bis 17.00 Uhr im Regionalzentrum Berlin der FernUniversität Hagen stattfindet, will ein Bewußtsein dafür schaffen, was jenseits aller kurzatmigen Pragmatik längst auf dem Spiel steht. Sie bietet so ein Forum zur Erörterung der Tiefendimension einer mehr als nur politischen Frage. Gleichwohl adressiert sie bewußt die Politik: Experten aus verschiedenen Disziplinen kommen mit Bundestagsabgeordneten über Fragen zu Leben und Tod ins Gespräch, bei denen es zuletzt um das Gesicht und die künftige Lebenswirklichkeit unserer Gesellschaft geht.

Programm zur Fachtagung (PDF 934 KB)


Internationale Fachtagung „Fichtes Geschlossener Handelsstaat – Über Ort und Ortlosigkeit der Ökonomie im transzendentalen System“ vom 28. bis 30. November 2014 in Berlin

Die Internationale Fachtagung widmet sich am Ende des Fichtejahres 2014 dem wichtigsten Beitrag zu einer „philosophischen Ökonomie“, die der Philosoph Johann Gottlieb Fichte (1762-1814) unter dem Titel Der geschloßne Handelsstaat im Jahr 1800 veröffentlichte.

Diese in der philosophischen Forschung deutlich vernachlässigte bzw. zumeist allenfalls unter ideologischen Vorzeichen gelesene Schrift soll auf der Tagung in historischer wie systematischer Hinsicht neu erschlossen und auf seine Tragweite hin geprüft werden.

Fichte kann als Vertreter einer rechts- und kulturphilosophisch ansetzenden „politischen Ökonomie“ gelesen werden, die gerade nicht nach schlichter Maßgabe der Moral verfährt, sondern von Freiheitsinstitutionen her denkt. Zugleich stellt Der geschloßne Handelsstaat die Frage nach dem „Ort“ oder auch der „Ortlosigkeit“ der Ökonomie für ein Denken, das als transzendentalphilosophisches im Bereich des Apriorischen verankert ist.

Es soll vor allem die noch immer verborgene Aktualität exemplarisch aufgezeigt werden, so etwa an Hand des Zusammenhangs von Freiheit und Eigentum, an Hand der von Fichte besonders herausgestellten Problematik der politischen Dimension des Geldes oder auch im Blick auf das Problem transnationaler Märkte.

Die Tagung findet vom 28. November 2014, 14.00 Uhr bis 30. November 2014, 13 Uhr im Regionalzentrum Berlin der FernUniversität in Hagen im „Quartier I“ im Gebäude „Dom Aquarée“ statt (Heiligegeistkirchplatz/Ecke Spandauer Straße, 10178 Berlin). Sie schließt einen öffentlichen Abendvortrag des kanadischen Fichte-Forschers Prof. Dr. Douglas Moggach (Ottawa) mit ein. Der Vortrag steht unter dem Titel

Was heißt es, heute ein Idealist zu sein? Fichte über Freiheit und Geschichte

und findet am Freitag, dem 28. November , um 18.30 Uhr im Quartier I im DomAquarée statt.

Hinweis zur Teilnahme an der gesamten Tagung: In beschränktem Umfang können noch einige Interessierte zur Teilnahme an der gesamten Tagung zugelassen werden. Dazu ist die Einsendung eines kurzen Motivationsschreibens an den Veranstalter: Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Institut für Philosophie der Fernuniversität in Hagen, Lehrgebiet Praktische Philosophie I, Universitätsstr. 33, 58084 Hagen erforderlich.

Programm (PDF 199 KB)


Hegelkongreß in Buenos Aires in Hagener Mitverantwortung markiert neue Dimension des deutsch-lateinamerikanischen Forschungsaustauschs auf dem Gebiet der Philosophie

Foto: Privat
Begrüßung der Teilnehmenden durch Bernhard Graf von Waldersee, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Argentinien, Schirmherr des Kongresses.
Foto: Privat
Prof. Dr. Martín Zubiria, Leiter des Zentrums für klassische deutsche Philosophie (CEFiCLA) der Universidad Nacional de Cuyo, Mendoza (Argentinien), Gastprofessor an der Fernuniversität in Hagen im WS 2012/13; Bernhard Graf von Waldersee, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland in Argentinien, Schirmherr des Kongresses;Prof. Dr. Javier González, Dekan der Facultad de Filosofía y Letras (Fakultät für Philosophie und Literaturwissenschaften) der gastgebenden Universidad Católuica Argentina (UCA), Buenos Aires;Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Hagen, Mitinitiator und Leiter des Kongresses;Prof. Dr (v.l.n.r.) Héctor Ferreiro, Buenos Aires, Mitinitiator und Leiter des Kongresses; Dr. Urs Urban, Leiter des DAAD in Buenos Aires.
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Ein studentisches Streichtrio gab der Eröffnung des Hegel-Kongresses einen festlichen Rahmen.
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Die Direktorin des Instituts für Philosophie an der UCA, Frau Prof. Dr. Maja Lukac de Stier, begrüßt den deutschen Botschafter Bernhard Graf von Waldersee.

Unter der Schirmherrschaft des deutschen Botschafters untersuchten 150 Vorträge Probleme und Perspektiven der Hegelschen Philosophie – Netzwerk im Aufbau

„Eindrucksvoll“ belege die Zahl der Anwesenden, „wie groß das Interesse in dieser Region an der deutschen Philosophie von Kant bis Hegel ist“; es zeige sich hier, „daß wir auch und gerade bei grundlegenden Fragen der Philosophie erwarten können, daß alle Seiten“ in einem grenzüberschreitenden Austausch zu „neuen Vorstellungen“ und „Erkenntnissen“ gelangen könnten. Mit diesen Worten eröffnete der deutsche Botschafter in Argentinien, Bernhard Graf von Waldersee, der die Schirmherrschaft über die Großveranstaltung übernommen hatte, den 1. Deutsch-lateinamerikanischen Hegelkongreß, der vom 19. bis zum 21. Mai in Verantwortung der Fernuniversität in Hagen und der Universidad Católica Argentina (UCA) in Buenos Aires stattfand und mehr als 150 Referenten sowie insgesamt etwa 200 Teilnehmer angezogen hatte.

In der Tat übertraf der Kongreß auch die Erwartungen seiner Organisatoren. „Ein Ereignis dieser Größenordnung und von gleicher thematischer Breite und Intensität hat es in Lateinamerika noch nicht gegeben. Es ist erstmals gelungen, diejenigen, die sich wissenschaftlich mit Hegel beschäftigen, aus fast ganz Südamerika zusammenzubringen. Dazu kamen Gäste aus anderen Ländern und Kontinenten, die wir hier begrüßen konnten. Wir haben es mit einer neuen Dimension des internationalen philosophischen Austauschs mit Lateinamerika zu tun“, stellt im Rückblick Professor Dr. Héctor Ferreiro fest, der den Kongreß zusammen mit seinem Hagener Kollegen Professor Dr. Thomas Sören Hoffmann seit etwa zwei Jahren vorbereitet hat und an der UCA der verantwortliche Gastgeber der Veranstaltung war. Prof. Dr. Hardy Neumann von der Katholischen Universität Valparaíso in Chile ergänzt: „Der Kongreß war erfreulicherweise auch für junge Leute sehr attraktiv. Ich weiß von chilenischen Studenten, die sich ganz auf eigene Kosten auf den Weg nach Buenos Aires gemacht haben, um bei diesem Kongreß dabeizusein!“

Das Thema des Kongresses – „Metaphysik – Metaphysikkritik – Neubegründung der Erkenntnis“ scheint zu dieser Attraktivität beigetragen zu haben: Fragen wie die, ob metaphysische Themen „erledigt“ sind oder das Nachdenken weiter herausfordern oder wie man die Frage nach dem „Ganzen“ mit Hegel wachhalten kann, wurden in theoretischer, aber auch praktischer Hinsicht in fünf bis sechs parallel stattfindenden Sektionen engagiert, manchmal auch kontrovers diskutiert. „Für viele Lateinamerikaner bot der Kongreß erstmals die Gelegenheit, mit international renommierten Fachleuten wie Anton Koch, Walter Jaeschke, Birgit Sandkaulen oder Jürgen Stolzenberg zusammenzutreffen und sich mit ihnen auszutauschen. Ich bin sicher, daß wir das, was hier so gut angefangen hat, beim nächsten Kongreß in drei Jahren erfolgreich werden fortführen können!“, so Professor Ferreiro. Daß die Veranstaltung sowohl von der Internationalität der Forschung am Hagener Institut für Philosophie zeuge wie den Bildungsauftrag widerspiegele, den sich die Fernuniversität zu eigen gemacht habe, unterstrich im übrigen der Rektor der Fernuniversität, Professor Dr. Helmut Hoyer in einem Grußwort, das er an alle am Kongreß Beteiligten übermitteln ließ. „Der Mensch ist, was er als Mensch sein soll, erst durch Bildung“ – Hoyer verwies auf dieses Hegelzitat und sprach von einem „Dach von Bildung“, unter dem Menschen gleich welcher Herkunft zusammenfinden können.

Fernuniversität koordiniert deutsch-lateinamerikanisches Forschungs- und Promotionsnetzwerk

Ferreiro und Hoffmann verbindet neben gemeinsamen Forschungsinteressen und einem vom DAAD geförderten Austauschprogramm zu Themen der klassischen deutschen Philosophie vor allem die Zusammenarbeit in dem neu geschaffenen Deutsch-lateinamerikanischen Forschungs- und Promotionsnetzwerk Philosophie (FILORED), dessen Koordination bei der Fernuniversität in Hagen liegt. In FILORED arbeiten aktuell neben der Fernuniversität in Hagen die Ruhr-Universität Bochum, die UCA und die Katholische Universität Valparaíso (Chile) mit, das Projekt expandiert jedoch schon: „In Buenos Aires haben sich weitere Bewerber für eine Kooperation in FILORED gemeldet und vorgestellt, und zwar konkret einige wichtige Universitäten aus Costa Rica, Kolumbien, Brasilien und Peru“, berichtet Projektkoordinator Thomas Sören Hoffmann. „Und es gibt jetzt auch auf deutscher Seite neue Interessenten. Wir haben aktuell ein Bewerbungsverfahren festgelegt und werden uns die Kandidaten näher ansehen. Die Sache verspricht spannend zu werden!“ Im Aufbau begriffen ist derzeit eine Online-Plattform, die zum einen der Präsentation der Projekte und Ergebnisse von FILORED dienen soll, zum anderen aber vor allem als Instrument bei der Förderung von binationalen Promotionen zu Themen rund um Kant und den Deutschen Idealismus gedacht ist. Die Fernuniversität unterstützt die Einrichtung der Plattform durch Mittel aus der Nachwuchsförderung; mit Dr. Valentin Pluder, der dem Lehrgebiet von Professor Hoffmann zugeordnet ist, konnte im Mai ein eigener Mitarbeiter zur Betreuung der Plattform angestellt werden.

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Internationales Forschungscolloquium zur Philosophie Hegels lockt zahlreiche Gäste ins Fernstudienzentrum Wien

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„Zur Logik des Wesens“ lautete der Titel eines internationalen Forschungscolloquiums, das am 13. und 14. Dezember 2013 auf Initiative des Lehrgebiets Philosophie II im Fernstudienzentrum Wien stattfand. Gegenstand des Colloquiums, an dem Referenten von sechs Universitäten aus vier Ländern teilnahmen, war der mittlere Teil der Hegelschen „Wissenschaft der Logik“, die „Wesenslogik“, die 1813, also vor 200 Jahren, erschienen ist. So spröde das Thema wirken konnte, lockte die Veranstaltung insgesamt mehr als 50 Personen an, die teils an der gesamten Veranstaltung, teils an deren öffentlichen Teilen – einem Abendvortrag und einer abschließenden Podiumsdiskussion – teilnahmen. Den Abendvortrag hielt der Gast mit der weitesten Anreise: Professor Dr. Héctor Ferreiro aus Buenos Aires, der über „Hegels Kopernikanische Wende der Philosophie“ sprach und dabei nicht zuletzt die Überwindung eines reduktionistischen Naturalismus durch Hegel vorstellte. Ferreiro plädierte dabei zugleich dafür, die Hegelsche Philosophie auch Vertretern der analytischen Philosophie nahezubringen, die sich teilweise bereits selbst von früheren Vorurteilen gegenüber dem dialektischen Denken verabschiedet hätten. Daß die Hegelsche Philosophie gerade in der Wesenslogik eine unbedingt einschlägige Kritik an bloßen Verstandesstandpunkten, etwa an dem der mit der analytischen Philosophie zurückkehrenden Ontologie, enthält, führte Dr. Dr. Max Gottschlich (Linz) aus, der in seinem Beitrag zugleich eindrücklich an den Wiener Philosophen Franz Ungler (1945-2003) erinnerte, in dessen Lebenswerk die „Wesenslogik“ eine zentrale Rolle gespielt hat und dem auch andere Teilnehmer der Tagung wichtige Anregungen verdankten. Über den Aufbau und die Aufgabe der „Wesenslogik“ im Gesamtrahmen der „Wissenschschaft der Logik“ sprach Prof. Dr. Klaus J. Schmidt vom Hegelarchiv (Bochum), während Prof. Dr. Theodoros Penolidis (Aristoteles-Universität Thessaloniki) aus seinen aktuellen Forschungen zur logischen Vermittlungsform im Wesen berichtete. Den komplexen Hegelschen Erscheinungsbegriff, der die Mitte des „Wesens“ ausmacht, untersuchte sodann Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Hagen), während Hegels Theorie des Absoluten und der Wirklichkeit von zwei Hagener Nachwuchswissenschaftlern, Dr. Valentin Pluder und Daniel Wenz, dargestellt wurden. Am Ende der Tagung war ein Gesamtpanorama der Themen des „Wesens“ (Identität, Widerspruch, Grund, Ding-an-sich, Wirklichkeit, Kausalität, Wechselwirkung usw.) entfaltet worden, das nur zu einer neuen und konzentrierten Befassung mit Hegels Logik insgesamt einladen konnte.

Sehr lebendig gestaltete sich zuletzt die Abschlußdiskussion, in der die Referenten zusammen mit dem Plenum zu bilanzieren versuchten, worin denn nun die konkreten Inspirationen und Provokationen des „Wesens“ für die Philosophie lägen. In diesem Rahmen übte Prof. Dr. Wolfdietrich Schmied-Kowarzik (Universität Kassel) auch Kritik an Hegel, bei dem ihm der Schritt in eine philosophisch motivierte Praxis zu kurz zu kommen schien. Nicht alle Referenten und Teilnehmer teilten diese Position, woraus sich eine angeregte und anregende Diskussion zwischen verschiedenen Perspektiven auf Hegel ergab. Gemeinsam wurde freilich festgehalten, daß Texte wie der Hegelsche immer wieder zu Klärung grundlegendster Fragestellungen auf höchstem Niveau einladen und deshalb Tagungen wie das Wiener Forschungscolloquium für Fachleute, Studierende und allgemein an der Philosophie Interessierte höchst willkommen sind.

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Zahlreiche Gäste nahmen am Forschungscolloquium teil.
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Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Hagen) referierte…

Zweijähriges Deutsch-argentinisches Austauschprogramm führt erste Fachtagung in Buenos Aires durch

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Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Hagen, erläutert das Hegelsche Verständnis von Reflexion und Begriff
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"Deutsch-lateinamerikanische Mitwirkende am PROALAR-Workshop in Buenos Aires (vlnr): Dr. Jens Lemanski, Hagen; Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann, Hagen; Prof. Dr. Maria L. Lukac de Stier, Buenos Aires; Prof. Dr. Héctor Ferreiro, Buenos Aires; Prof. Dr. Martín Zubiria, Mendoza; Patrick Tschirner, MA, Hagen".

„Logik und nachmetaphysisches Denken“ lautet der Titel eines auf zwei Jahre angelegten Forschungs- und Austauschprogramms zwischen der FernUniversität in Hagen und der Universidad Nacional San Martin (UNSAM), Buenos Aires, in dem es um die „metaphysikkritische“ Funktion der Thematisierung des Logischen in der Philosophie zwischen Kant und Hegel geht. Das Programm, das vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) und dem argentinischen Wissenschaftsministerium (MINCyT) gefördert wird, sieht einen Austausch von Promovierenden und Dozenten vor, die ihre Forschungen in einen entsprechenden internationalen Rahmen stellen wollen. Kurz vor Ende des ersten Förderjahres fand nun in Buenos Aires eine erste Fachtagung statt, auf der Zwischenergebnisse und Forschungsthesen präsentiert und zur Diskussion gestellt wurden. Mit insgesamt 13 Vorträgen, die, bei starker Einbeziehung des wissenschaftlichen Nachwuchses, angeregt diskutiert wurden, konnten die beiden Projektverantwortlichen Prof. Dr. Héctor Ferreiro (Buenos Aires) und Prof. Dr. Thomas Sören Hoffmann (Lehrgebiet Philosophie II, Hagen) ein anspruchsvolles Programm präsentieren, das die meisten thematischen Facetten des Forschungsprojekts abbilden konnte. Für das kommende Jahr ist außer einem Hegel-Kongreß in Buenos Aires eine weitere, dann abschließende Projekttagung geplant.

Summer School Bioethics in Context II

DAAD-Sommerschule zur Bioethik, vom 31. Aug.-13. Sept. 2013 auf Kreta.


Neue Internet-Seite zu Bruno Liebrucks (1911-1986)

Am 12. Oktober 2011 jährte sich der Geburtstag des deutschen Sprachphilosophen Bruno Liebrucks zum einhundertsten Mal. In Kooperation mit dem Institut für Philosophie an der KTU Linz hat das Lehrgebiet Philosophie II aus diesem Anlaß eine neue Internet-Seite geschaffen, die eine intensive wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Werk von Bruno Liebrucks, das auf unverwechselbare Weise um die großen philosophischen Klassiker wie Platon, Kant und Hegel kreist, anregen soll. Die Seite enthält Angaben zur Biographie, zum Werk und zur Forschungsliteratur zu Liebrucks und wird laufend erweitert und aktualisiert. Die Seite ist unter https://www.bruno-liebrucks.de/ aufrufbar.

18.07.2023