Lehre für Studierende der Philosophie
Seminare
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- Thema: Ist Ethik eine Wissenschaft? Ludwig Wittgensteins Vortrag über Ethik und die Folgen
- Ort: Campus Wien
- Termin: 03.- 05.10.2025
- Anmeldefrist: 19.09.2025
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten: MA Phil: Modul 26401/I; Modul 26407/VII
Am 17. November 1929 hält Ludwig Wittgenstein vor der Heretics’ Society in Cambridge seinen ersten und einzigen öffentlichen Vortrag. Anstatt, wie zu erwarten, einen populärwissenschaftlichen Überblick über seine Forschungsschwerpunkte in der Logik oder Sprachphilosophie zu geben, wählt er ein scheinbar völlig anderes Thema: die Ethik.
Moralphilosophische Fragen, etwa nach richtigem und falschem Handeln, dem Wesen von Gut und Böse, der Geltung und dem Gehalt von Normen und Werten, oder den Grundlagen der Verantwortung, stellen seit jeher einen wichtigen Kernbereich der Philosophie dar. Wittgensteins Ansicht wirkt vor diesem Hintergrund besonders provokant: Er behauptet in seinem Vortrag, dass sich ethische Sätze nicht sinnvoll aussprechen lassen. Wittgenstein verortet den Gegenstandsbereich der Ethik – in starkem Kontrast zu den Naturwissenschaften – jenseits des sinnvoll Sagbaren.
Damals wie heute stößt der Vortrag über Ethik auf viel Unverständnis und Ablehnung. Will Wittgenstein wirklich sagen, es sei unmöglich, rational über Ethik zu sprechen? Sind die moralphilosophischen Bücher aus der Philosophiegeschichte, die seit der Antike ganze Bibliotheken füllen, letztlich unsinnig und inhaltsleer? Und wie soll man dann überhaupt mit moralischen Problemen umgehen, wenn sie sich nicht einmal sprachlich fassen lassen?
Im Seminar werden wir gemeinsam den Vortrag über Ethik intensiv lesen und versuchen, Wittgensteins Standpunkt kritisch nachzuvollziehen. In Auseinandersetzung mit relevanten Nachlassdokumenten, Vorlesungs- und Gesprächsmitschriften werden wir zentrale Gedankengänge im historisch-biographischen Kontext rekonstruieren. Wie wir sehen werden, geht es Wittgenstein keineswegs darum, das Ethische für obsolet zu erklären. Vielmehr nimmt er in seinem Denken und Leben vielfach Bezug auf religiös-moralische Motive aus philosophischen und literarischen Werken.
Das Seminar möchte vor diesem Hintergrund vor allem zur vertieften eigenständigen Auseinandersetzung mit ethischen Fragen anregen, die Wittgensteins Werk an- und umtrieben. Im Verlauf des Seminars werden wir gemeinsam die aktuelle Relevanz der Lecture of Ethics für die systematische Moralphilosophie diskutieren und dabei ausgewählte Probleme der zeitgenössischen (Meta-)Ethik kennenlernen. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang beispielsweise Fragen nach der Definition von Ethik und Moral, der Analyse ethischer Sätze, den Fundamenten moralischer Begründung, sowie die Grenzen und Möglichkeiten der Auflösung moralischer Konflikte.
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- Thema: Modul Ethik-Didaktik für Gesundheitsberufe: Eine Weiterbildung für Lehrende in der Aus-, Weiter- und Fortbildung
- Ort: Online / Campus München
- Termin: 14.10.2025-21.02.2026
- Anmeldefrist: 15.09.2025
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten: Das Praxismodul adressiert Ethik-Lehrende sowohl aller Erfahrungsstufen als auch aller Gesundheitsberufe (bzw. -fächer), unabhängig davon, ob diese akademisiert, teil- oder nicht-akademisiert sind. Wir begrüßen auch die Teilnahme von Ethikberatenden im Gesundheitswesen sowie Trainer*innen in der Ethikberatung. Willkommen sind sowohl Anmeldungen von Mitarbeitenden an akademischen Einrichtungen mit unterschiedlichen akademischen Hintergründen, als auch von Mitarbeitenden an Akademien, Berufsschulen, Einrichtungen der Gesundheitsversorgung oder Selbstständige.
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- Thema: Grundlagen der Angewandten Ethik, der Bio- und Medizinethik
- Ort: Campus München
- Termin: 24.- 25.10.2025
- Anmeldefrist: 10.10.2025
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
Adressaten: Eingeschriebene im Weiterbildungsangebot "Medizinethik"
Als Gasthörer können sich eingeschriebene Studierende folgender Studiengänge/Module anmelden: BA KuWi: Modul 25403/P3; Modul 25405/P5; MA Phil: Modul 26403/III -
- Thema: Ludwig Wittgensteins Über Gewißheit
- Ort: Campus Wien
- Termin: 07.- 09.11.2025
- Anmeldefrist: 17.10.2025
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten: BA KuWi: Modul 25401/P1; MA Phil: Modul 26401/I; Modul 26403/III
Die Philosophiegeschichte ist geprägt von einem permanenten Ringen um sicheres und absolutes Wissen. Doch was macht solche Gewißheit aus? Ist sie mit dem ständigen Hinterfragen in der Philosophie, dem methodischen Zweifel überhaupt vereinbar? Und wie verhält sie sich zum Wissen in anderen Bereichen wie der Mathematik, der Naturwissenschaft oder dem praktischen Alltag?
In der Schrift Über Gewißheit behandelt Ludwig Wittgenstein genau solche Probleme der Erkenntnistheorie und Metaphilosophie. Den Anstoß hierzu geben die Arbeiten seines ehemaligen Lehrers und Kollegen in Cambridge, G.E. Moore. Über Gewißheit kann als elaborate Replik auf Moores Aufsätze A Defence of Common Sense und Proof of an External World gelesen werden. Wittgenstein widerspricht Moore in fast allen Details und entwickelt im Verlauf seiner Entgegnungen weitreichende eigene Beiträge zur Epistemologie und philosophischen Methode. Viele Wittgenstein-Forschende betrachten diese Bemerkungskomposition, neben dem Tractatus Logico-Philosophicus und den Philosophischen Untersuchungen, daher als drittes Hauptwerk des aus Wien stammenden Philosophen.
Im Kurs werden wir zentrale Gedanken und Argumente aus Über Gewißheit nachvollziehen und insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen Wissen und Zweifel näher untersuchen. Besondere Berücksichtigung sollen dabei der historische Kontext der Ideen Wittgensteins sowie kritisch-genetische Ergebnisse aus der Nachlassforschung erhalten. Am Ende des Seminars wird es einen Ausblick auf die aktuelle Relevanz von Über Gewißheit in der systematischen Philosophie geben. Dabei werden wir vor allem auf die sogenannte Hinge Epistemology eingehen, einjüngeres philosophische Forschungsfeld, welches seinen Ausgang von Wittgensteins Gleichnis in §341 nimmt: „die Fragen, die wir stellen, und unsre Zweifel beruhen darauf, daß gewisse Sätze vom Zweifel ausgenommen sind, gleichsam die Angeln, in welchen jene sich bewegen.“
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- Thema: Herausforderungen in den Neurowissenschaften, der Psychiatrie und Psychotherapie
- Ort: Campus Berlin
- Termin: 29.-30.11.2025
- Anmeldefrist: 08.11.2025
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten: Nur für Eingeschriebene im Weiterbildungsangebot "Medizinethik"
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- Thema: Praxismodul: Praxismodul: Ethikberatung im Gesundheitswesen / Moderationstraining
- Ort: Campus München
- Termin: 15.01.-13.02.2026
- Anmeldefrist: 15.12.2025
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten: Interessierte der Medizinethik
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- Thema: Emotion und Technik
- Ort: Campus München
- Termin: 16.-18.01.2026
- Anmeldefrist: 19.12.2025
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten: BA KuWi: Modul 25403/P3; Modul 25404/P4; MA Phil: Modul 26403/III; Modul 26404/IV
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- Thema: Wittgensteins Logisch-Philosophische Abhandlung
- Ort: Campus München
- Termin: 13.03.2026 bis 15.03.2026
- Anmeldefrist: 20.02.2026
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten: BA KuWi: Modul 25401/P1; MA Phil: Modul 26401/I; Modul 26403/III
Ludwig Wittgenstein schreibt im Tractatus Logico-Philosophicus (TLP), dass die philosophischen Probleme aus sprachlicher Verwirrung resultieren. Im Vorwort erklärt Wittgenstein seine Grundidee wie folgt: „Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“ Die vermeintlich tiefsten Fragen nach dem Wesen von Sein, Wissen, Gott und Moral – alles Scheinprobleme, hervorgerufen durch ein Missverständnis der Logik unserer Sprache?!
Das Werk bietet mit seinem apodiktischen Stil und seinem System nummerierter Sätze einige Rätsel auf. Obwohl Wittgenstein vordergründig die Möglichkeit einer Metaphysik leugnet, dreht sich vieles im TLP um metaphysische Probleme. Gleich der erste Satz liest sich wie eine metaphysische These: „Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ Im Satz 5.641 heißt es, das metaphysische Subjekt sei „die Grenze – nicht ein Teil – der Welt“. Und an den Verleger Ludwig von Ficker schreibt Wittgenstein später, dass der eigentlich wichtige Teil des TLP der zweite, „ungeschriebene“ sei: das Ethische werde durch die Trennung von Sinn und Unsinn „gleichsam von Innen her begrenzt“.
Im Seminar werden wir gemeinsam unternehmen, zentrale Ideen und Argumente des TLP nachzuvollziehen und ihre gegenwärtige Relevanz zu diskutieren. Unter Berücksichtigung des biographisch-historischen Kontexts werden wir uns kritisch mit repräsentativen Positionen der exegetischen Debatten auseinandersetzen. Dabei werden wir auch neuere Erkenntnisse der philologischen Nachlass-Forschung betrachten, welche auf dringenden Revisionsbedarf des gemeinhin etablierten Wittgenstein-Bilds hinweisen
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- Thema: Die Werkzeuge der Kunst. Zu Schnittstellenfragen aus Kunst- und Technikphilosophie
- Ort: Campus München
- Termin: 03.-05.07.2026
- Anmeldefrist: 12.06.2026
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten: BA KuWi: Modul 25401/P1; Modul 25403/P3; Modul 25404/P4; MA Phil: Modul 26401/I; Modul 26404/IV
Zwischen Kunst und Technik könnte auf den ersten Blick kein größerer Kontrast bestehen. Auf der einen Seite die Kunst, der es um das Schöne und Natürliche, Stimmungen und Gefühle, Subjektives und Menschliches geht. Auf der anderen Seite die Technik, die wissenschaftlich objektivierend verfährt und ohne Rücksicht auf ästhetische Werte das Nützliche und Regelhafte im Blick hat. Doch ist dieser klassische Gegensatz noch zeitgemäß?
Im Seminar werden wir uns mit dem Verhältnis zwischen Kunst und Technik auseinandersetzen und verschiedene Ansätze kennenlernen, mithilfe technikphilosophischer Konzepte neues Licht auf das Wesen der Kunst zu werfen. Einsteigen werden wir mit einer Reflexion darüber, wie man über Kunst und Technik philosophieren kann und wie sich das Verhältnis zwischen Natur und Artefakt, dem Gewordenen und dem Gemachten, bestimmen lässt. Anschließend werden wir uns ein konzeptuelles Rüstzeug erarbeiten, um ausgewählte philosophische Probleme zur Kunst aus einer technikphilosophisch informierten Perspektive zu behandeln. Bei einem abschließenden Besuch in der Münchner Pinakothek der Moderne sollen die theoretischen Überlegungen des Seminars anhand konkreter Kunstwerke praktisch angewendet und vertieft werden.
Während des Seminars werden uns vor allem die folgenden explorativen Fragen leiten:
- Was sind zentrale philosophische Theorien zur Kunst? Kann man Kunst mittels hinreichender und notwendiger Kriterien definieren?
- Was sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen künstlerischen und technologischen Artefakten? Was kann man aus dem Kontrast von Kunst und Technik über das Wesen der Kunst lernen?
- Wie verändert die Technik unsere Auffassung dessen, was das Kunstobjekt ist
(etwa in Bereichen wie VR-Kunst oder neuartigen Kunstinstallationen)? - Wie verhält sich technische Reproduzierbarkeit zu den Konzepten der Originalität eines Kunstwerks und der Urheberschaft?
- Wie steht es um die maschinelle Hervorbringung von “Kunstwerken” (sog. “KI-Kunst”)? Und damit verbunden: Ist Kreativität ein rein menschliches Vermögen oder können wir von einer maschinellen Kreativität ausgehen?
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- Thema: Kritische Theorie und Technik
- Ort: Online
- Termin: 25.-27.09.2026
- Anmeldefrist: 28.08.2026
- Anmeldung: Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.
- Adressaten:
Vergangene Seminare
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- Thema: Philosophie der Technisierung, Digitalisierung und Künstlichen Intelligenz
- Ort: Campus München
- Termin: 12.-13.09.2025
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: Nur für Eingeschriebene im WB-Angebot Medizinethik
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- Thema: Digitalität, Medialität, Instrumentalität. Techniktheoretische Zugänge
- Ort: Campus Berlin und online
- Termin: 09.-27.05.2025
- Anmeldefrist: 11.04.2025
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P3, P4; MA Phil: IV, VIII
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- Thema: Wittgensteins Logisch-Philosophische Abhandlung
- Ort: Campus München
- Termin: 02.-04.05.2025
- Anmeldefrist: 04.04.2025
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P1; MA Phil: I, III
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- Thema: "Agency" in Mensch-Maschine-Interaktion
- Ort: Campus München
- Termin: 10.-12.01.2025
- Anmeldefrist: 13.12.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P1; MA Phil: I, VII
Das Seminar „Agency in Mensch-Maschine-Interaktionen (MMI)“ untersucht die philosophischen Konzepte und Herausforderungen von Agency in der Interaktion zwischen Menschen und künstlichen Systemen. Aufbauend auf einer Einführung in die Theorie der Agency diskutieren wir Agency in menschlichen und maschinellen Kontexten und fragen, inwiefern Maschinen oder KI-Agenten eine eigene Form von Agency besitzen oder imitieren können. Das Seminar bietet die Möglichkeit, um sowohl traditionelle als auch zeitgenössische philosophische Texte zu bearbeiten und die Implikationen von maschineller Agency auf Fragen der Verantwortung oder Autonomie zu analysieren. Ziel ist es, ein kritisches Verständnis für die Natur der Agency und deren Anwendung im Bereich der Künstlichen Intelligenz und Robotertechnik zu entwickeln.
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- Thema: Ludwig Wittgensteins Über Gewißheit
- Ort: Campus Wien
- Termin: 13.-15.12.2024
- Anmeldefrist: 01.12.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWI: P1; MA Phil: I, III
Die Philosophiegeschichte ist geprägt von einem permanenten Ringen um sicheres und absolutes Wissen. Doch was macht solche Gewißheit aus? Ist sie mit dem ständigen Hinterfragen in der Philosophie, dem methodischen Zweifel überhaupt vereinbar? Und wie verhält sie sich zum Wissen in anderen Bereichen wie der Mathematik, der Naturwissenschaft oder dem praktischen Alltag?
In der Schrift Über Gewißheit behandelt Ludwig Wittgenstein genau solche Probleme der Erkenntnistheorie und Metaphilosophie. Den Anstoß hierzu geben die Arbeiten seines ehemaligen Lehrers und Kollegen in Cambridge, G.E. Moore. Über Gewißheit kann als elaborate Replik auf Moores Aufsätze A Defence of Common Sense und Proof of an External World gelesen werden. Wittgenstein widerspricht Moore in fast allen Details und entwickelt im Verlauf seiner Entgegnungen weitreichende eigene Beiträge zur Epistemologie und philosophischen Methode. Viele Wittgenstein-Forschende betrachten diese Bemerkungskomposition, neben dem Tractatus Logico-Philosophicus und den Philosophischen Untersuchungen, daher als drittes Hauptwerk des aus Wien stammenden Philosophen.
Im Kurs werden wir zentrale Gedanken und Argumente aus Über Gewißheit nachvollziehen und insbesondere das Spannungsverhältnis zwischen Wissen und Zweifel näher untersuchen. Besondere Berücksichtigung sollen dabei der historische Kontext der Ideen Wittgensteins sowie kritisch-genetische Ergebnisse aus der Nachlassforschung erhalten. Am Ende des Seminars wird es einen Ausblick auf die aktuelle Relevanz von Über Gewißheit in der systematischen Philosophie geben. Dabei werden wir vor allem auf die sogenannte Hinge Epistemology eingehen, einjüngeres philosophische Forschungsfeld, welches seinen Ausgang von Wittgensteins Gleichnis in §341 nimmt: „die Fragen, die wir stellen, und unsre Zweifel beruhen darauf, daß gewisse Sätze vom Zweifel ausgenommen sind, gleichsam die Angeln, in welchen jene sich bewegen.“
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- Thema: Philosophie Handlungstheorie
- Ort: Campus München
- Termin: 06.-08.12.2024
- Anmeldefrist: 01.11.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P1; MA Phil: I, VII
Zeitgenössische philosophische Handlungstheorien beschäftigen sich insbesondere mit Fragen nach der Natur sowie der angemessenen Beschreibung und Erklärung von Handlungen. Im Seminar werden wir uns anhand ausgewählter Grundlagentexte mit diesen Themenkomplexen auseinandersetzen.
Teilnahmevoraussetzungen: Übernahme eines Referates
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- Thema: Die Werkzeuge der Kunst. Zu Schnittstellenfragen aus Kunst- und Technikphilosophie
- Ort: Campus München
- Termin: 22.-24.11.2024
- Anmeldefrist: 25.10.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P1, P3, P4; MA Phil: I, IV
Zwischen Kunst und Technik könnte auf den ersten Blick kein größerer Kontrast bestehen. Auf der einen Seite die Kunst, der es um das Schöne und Natürliche, Stimmungen und Gefühle, Subjektives und Menschliches geht. Auf der anderen Seite die Technik, die wissenschaftlich objektivierend verfährt und ohne Rücksicht auf ästhetische Werte das Nützliche und Regelhafte im Blick hat. Doch ist dieser klassische Gegensatz noch zeitgemäß?
Im Seminar werden wir uns mit dem Verhältnis zwischen Kunst und Technik auseinandersetzen und verschiedene Ansätze kennenlernen, mithilfe technikphilosophischer Konzepte neues Licht auf das Wesen der Kunst zu werfen. Einsteigen werden wir mit einer Reflexion darüber, wie man über Kunst und Technik philosophieren kann und wie sich das Verhältnis zwischen Natur und Artefakt, dem Gewordenen und dem Gemachten, bestimmen lässt. Anschließend werden wir uns ein konzeptuelles Rüstzeug erarbeiten, um ausgewählte philosophische Probleme zur Kunst aus einer technikphilosophisch informierten Perspektive zu behandeln. Bei einem abschließenden Besuch in der Münchner Pinakothek der Moderne sollen die theoretischen Überlegungen des Seminars anhand konkreter Kunstwerke praktisch angewendet und vertieft werden.
Während des Seminars werden uns vor allem die folgenden explorativen Fragen leiten:
- Was sind zentrale philosophische Theorien zur Kunst? Kann man Kunst mittels hinreichender und notwendiger Kriterien definieren?
- Was sind Ähnlichkeiten und Unterschiede zwischen künstlerischen und technologischen Artefakten? Was kann man aus dem Kontrast von Kunst und Technik über das Wesen der Kunst lernen?
- Wie verändert die Technik unsere Auffassung dessen, was das Kunstobjekt ist
(etwa in Bereichen wie VR-Kunst oder neuartigen Kunstinstallationen)? - Wie verhält sich technische Reproduzierbarkeit zu den Konzepten der Originalität eines Kunstwerks und der Urheberschaft?
- Wie steht es um die maschinelle Hervorbringung von “Kunstwerken” (sog. “KI-Kunst”)? Und damit verbunden: Ist Kreativität ein rein menschliches Vermögen oder können wir von einer maschinellen Kreativität ausgehen?
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- Thema: Philosophie der Medizin
- Ort: Online
- Termin: 01.11.-26.11.2024
- Anmeldefrist: 18.10.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P3, P4; MA Phil: IV
Das Seminar gibt einen Einblick in Ansätze und Themen der Medizinphilosophie. Angesiedelt zwischen Kunst, Technik, Wissenschaft undPraxis hat es die Medizin v.a. mit der Diagnose und Behandlung von Krankheiten und Pathologien zu tun. Damit stellen sich begriffliche, wissenschaftstheoretische, normative und gesellschaftspolitische Fragen.
Im Ausgang von Klassikern der Medizinphilosophie (Jaspers, Jonas, Canguilhem u.a.) und neueren Positionen wird im Seminar das Verhältnis von Gesundheit/Krankheit beleuchtet, die kulturtheoretische Bedeutung der Medizin reflektiert, wissenschaftstheoretische Implikationen der medizinischen Praxis diskutiert und aktuelle medizintechnische Entwicklungen (Human Enhancement, Neuroenhancement) betrachtet.
Es wird vorausgesetzt, dass die Seminarliteratur vor Beginn des Seminars intensiv gelesen und vorbereitet sowie ein Referat (ca. 20 Min.) übernommen wird.
Die Seminarliteratur und der Seminarplan werden über Moodle bereitgestellt. Hierzu benötigen Sie einen Moodle-Account.
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- Thema: Emotionstheorien
- Ort: Online
- Termin: 21.-22.09.2024
- Anmeldefrist: 26.08.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P3, P4; MA Phil: III, IV
Im Seminar „Emotionstheorien“ werden wir sowohl einen exemplarischen historischen als auch einen zeitgenössischen Blick auf das Thema Emotionen werfen. Nach einem ersten Text zur Vorverständigung über das ‚Wesen‘ von Emotionen, wollen wir mit einigen philosophiehistorischen Schlaglichtern beginnen. Dafür werden wir die klassischen Theorien bzw. Beiträge von Aristoteles, der Stoa und Epikur, Nietzsche, James und Langer behandeln. Im Anschluss werden wir uns aktuellen Debatten und Ansätzen widmen. Dabei untersuchen wir Fragen wie: Was sind Emotionen? Welche Rolle spielen sie für Überzeugungen, Rationalität, Handlungsmotivation oder für moralisches Handeln? Ferner gehen wir auf einige Fragen hinsichtlich Emotionen ein, die im Kontext von Maschinen aufkommen.
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- Thema: Metaethischer Antirealismus
- Ort: Campus München
- Termin: 21.-23.06.2024
- Anmeldefrist: 23.05.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P1, P3, P5; MA Phil: III
Metaethische Antirealisten argumentieren gegen die Existenz moralischer Tatsachen. Damit stellt sich die Frage, wie eine metaethische Theorie ohne Rekurs auf solche Tatsachen aussehen kann. Im Seminar werden wir klassische und aktuelle Theorievarianten antirealistischer Provenienz analysieren und diskutieren.
Teilnahmevoraussetzungen: Übernahme eines Referates
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- Thema: Einführung in die Technik- und Medienphilosophie
- Ort: Campus Berlin und online
- Termin: 26.04.-21.05.2024
- Anmeldefrist: 05.04.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldungen mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P1, P4; MA Phil: I, IV
Die Frage, was Technik ist, wie das Technische zu bestimmen ist und wie dieses auf den Menschen wirkt, beschäftigt die Philosophie nicht erst seit den neuesten Entwicklungen der KI und des Maschinellen Lernens. Vielmehr durchzieht die Frage nach dem Technischen die gesamte Philosophiegeschichte, wobei mit Ernst Kapps 1877 erschienenen Grundlinien einer Philosophie der Technik der erste Entwurf einer systematischen Technikphilosophie vorliegt.
Das Seminar gibt einen Einblick in Ansätze und Perspektiven der Technikphilosophie und schlägt eine Brücke zu der neueren theoretischen Strömung der Medienphilosophie. Damit steht u.a. die Frage nach dem begrifflichen und konzeptuellen Unterschied von „Technik“ und „Medium“ im Zentrum wie auch die Suche nach den theorieimmanenten Differenzen sowie Überschneidungen der Technik- und Medienphilosophie.
Es wird vorausgesetzt, dass die Seminarliteratur vor Beginn des Seminars intensiv gelesen und vorbereitet sowie ein Referat (ca. 20 Min.) übernommen wird.
Die Seminarliteratur und der Seminarplan werden über Moodle bereitgestellt. Hierzu benötigen Sie einen Moodle-Account.
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- Thema: Wittgensteins Tractatus Logico-Philosophicus
- Ort: Campus Wien
- Termin: 23.-25.02.2024
- Anmeldefrist: 26.01.2024
- Anmeldung: Keine Anmeldung mehr möglich.
- Adressaten: BA KuWi: P1; MA Phil: I, III
Ludwig Wittgenstein schreibt im Tractatus Logico-Philosophicus (TLP), dass die philosophischen Probleme aus sprachlicher Verwirrungresultieren. Im Vorwort erklärt Wittgenstein seine Grundidee wie folgt: „Was sich überhaupt sagen lässt, lässt sich klar sagen; und wovon man nicht reden kann, darüber muss man schweigen.“ Die vermeintlich tiefsten Fragen nach dem Wesen von Sein, Wissen, Gott und Moral – alles Scheinprobleme, hervorgerufen durch ein Missverständnis der Logik unserer Sprache?!
Das Werk bietet mit seinem apodiktischen Stil und seinem System nummerierter Sätze einige Rätsel auf. Obwohl Wittgenstein vordergründig die Möglichkeit einer Metaphysik leugnet, dreht sich vieles im TLP um metaphysische Probleme. Gleich der erste Satz liest sich wie eine metaphysische These: „Die Welt ist alles, was der Fall ist.“ Im Satz 5.641 heißt es, das metaphysische Subjekt sei „die Grenze – nicht ein Teil – der Welt“. Und an den Verleger Ludwig von Ficker schreibt Wittgenstein später, dass der eigentlich wichtige Teil des TLP der zweite, „ungeschriebene“ sei: das Ethische werde durch die Trennung von Sinn und Unsinn „gleichsam von Innen her begrenzt“.
Im Seminar werden wir gemeinsam unternehmen, zentrale Ideen und Argumente des TLP nachzuvollziehen und ihre gegenwärtige Relevanz zu diskutieren. Unter Berücksichtigung des biographisch-historischen Kontexts werden wir uns kritisch mit repräsentativen Positionen der exegetischen Debatten auseinandersetzen. Dabei werden wir auch neuere Erkenntnisse der philologischen Nachlass-Forschung betrachten, welche auf dringenden Revisionsbedarf des gemeinhin etablierten Wittgenstein-Bilds hinweisen.
Literatur
Ludwig Wittgenstein, Logisch-Philosophische Abhandlung. Tractatus Logico-Philosophicus. Leseausgabe. Herausgegeben von Wolfgang Kienzler. Stuttgart: Reclam, 2022.
Ludwig Wittgenstein. Logisch-Philosophische Abhandlung: die Hundertjahrausgabe. Der Tractatus in Baumform. Herausgegeben von Luciano Bazzocchi. London/New York: Anthem Press, 2021.
G.E.M. Anscombe, Eine Einführung in Wittgensteins Tractatus. Themen in der Philosophie Wittgensteins. Wien/Berlin: Turia + Kant Verlag, 2016.
Allan Janik, Stephen Toulmin, Wittgensteins Wien. München/Wien: Carl Hanser Verlag, 1984.
Verena Mayer, „Der Tractatus als System“, in: Ludwig Wittgenstein. Tractatus Logico-Philosophicus. Herausgegeben von Wilhelm Vossenkuhl, Berlin: Akademie Verlag, 2001, 11-33.
Wilhelm Vossenkuhl, „Sagen und Zeigen“, in: Ludwig Wittgenstein. Tractatus Logico-Philosophicus. Herausgegeben von Wilhelm Vossenkuhl, Berlin: Akademie Verlag, 2001, 35-63.
Dietmar von der Pfordten, „Zum Anfang von Wittgensteins ‘Tractatus Logico-Philosophicus’“, Zeitschrift für philosophische Forschung 66 (I), 2012, 75-96.
Doris Vera Hofmann, „Die Leiter wegwerfen und die Brille abnehmen. Der Alltag gegenwärtiger amerikanischer Wittgensteinliteratur“, Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 115, 1999, 130-141.
(Weiterführende Literatur und Hinweise werden im Vorfeld des Seminars zur Verfügung gestellt.)