Präsenzveranstaltung

Thema:
Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft
Veranstaltungstyp:
Präsenz
Zielgruppe:
MA Phil: Modul 26401/I; Modul 26403/III; Modul 26407/VII; AT Phil;
Ort:
Leipzig
Adresse:
Campus Leipzig
Termin:
23.06.2023 bis
25.06.2023
Zeitraum:
Freitag, 18.00-20.00 Uhr; Samstag 9.00-18.00 Uhr; Sonntag, 9.00-12.00 Uhr
Leitung:
PD Dr. Gunnar Schumann
Anmeldefrist:
20.06.2023
Anmeldung:
über unten stehendes online-Formular
Auskunft erteilt:
Gunnar Schumann , E-Mail: gunnar.schumann

Seminarbeschreibung:

Die Kritik der reinen Vernunft (KrV) ist das erkenntnistheoretische Hauptwerk des Philosophen Immanuel Kant, in dem er den Grundriss für seine so genannte Transzendentalphilosophie entwickelt. Die KrV wird als eines der einflussreichsten Werke in der Philosophiegeschichte betrachtet und kennzeichnet einen Wendepunkt und den Beginn der modernen Philosophie. Kant schrieb die KrV als erste seiner drei „Kritiken“, es folgten die Kritik der praktischen Vernunft und die Kritik der Urteilskraft. Die Kritik der reinen Vernunft erschien in erster Auflage (A) im Jahr 1781 und, in Abschnitten wesentlich verändert und erweitert, in zweiter Auflage (B) 1787.

Im Vordergrund der Kritik der reinen Vernunft steht die erkenntniskritische Frage „Was kann ich wissen?“. Ihre Aufgabe ist es, Quellen, Umfang und Grenzen menschlicher Erkenntnis zu bestimmen. Dabei wird nicht nach einem bestimmten faktischen Wissensstand, sondern nach der Möglichkeit von Erkenntnis und Wissen und deren Bedingungen gefragt. Kennen wir die Bedingungen, unter denen unsere Meinungen als Wissen gelten können, so kennen wir damit auch die Grenzen des Wissens. Nur innerhalb dieser Grenzen ist Wissen möglich.

Kant geht es insbesondere um die Möglichkeit nicht-empirischen Wissens, denn auf solchem beruht die Philosophie. Die Kritik der reinen Vernunft enthält eine Theorie sowohl empirischen als auch nicht-empirischen Wissens. Sie zieht die Grenze zwischen den beiden Wissensformen und bestimmt so die Grenzen menschlichen Wissens überhaupt. Dabei stellt sich heraus, dass jedes Wissen nicht-empirische Bedingungen hat. Diese sind als implizit mitgewusstes nicht-empirisches Wissen auch für Erfahrungswissen konstitutiv und können in einem reflexiven Verfahren, das Kant als „transzendentale Kritik“ bezeichnet, explizit gemacht werden.

Ziel des Seminars ist eine Aneignung der wichtigsten Teile des für heutige Leser sperrigen Textes sowie eine kritische Diskus­sion des Ansatzes im Ganzen. Wir werden uns anhand von Referaten, Lektüre von Textpassagen und gemeinsamer Diskussion einen Überblick über den ersten Teil von Kants Werk verschaffen, seine jeweiligen Argumente kennen lernen und diese kritisch bewerten. Die Teilnehmer werden gebeten, den Text selbstständig zu besorgen und zur Vorbereitung zu lesen. (Literatur können Sie prinzipiell über die Fernleihe jeder Universitäts- oder Landesbibliothek beziehen, auch über die UB Hagen. Kopieren Sie sich Texte, wenn sie ihnen zur Anschaffung zu teuer sind.) Für diejenigen, die eine Hausarbeit verfassen möchten, bietet es sich an, ein Referat von ca. 20-30min Länge zu übernehmen. Themen für Referate können nach Absprache vergeben werden. Referate haben jeweils einen der unten angegebenen Textabschnitte zum Gegenstand und sollten aus einer Wiedergabe der wichtigsten Thesen und Argumente in eigenen Worten bestehen. Verzichten Sie bitte auf Angaben zu Leben und Werk. Es geht darum, mit dem Referat die Kommilitonen darüber in Kenntnis zu setzen, was in dem jeweiligen Text steht. Es ist empfehlenswert, dafür eine Powerpoint-Prä­sen­ta­tion vorzubereiten. Für allgemeine Informationen zu HA nehmen Sie auch das Dokument „Hinweise zur HA“ auf der Homepage des Moduls M VII zur Kenntnis. Der Seminarplan ist im Wesentlichen mit der Reihenfolge der unten angeführten Literatur identisch.

Literatur:

  • Primärliteratur:
    • Immanuel Kant: Kritik der reinen Vernunft, hg. v. Jens Timmermann, Hamburg: Meiner 1998 (1787, 2. Auflage = B).
        • (Grundsätzlich kann jede wiss. Ausgabe herangezogen werden, welche die Originalseitenzahlen enthält. Da jedoch gelegent­lich auch die Erstauflage (1781 = A) konsultiert werden muss, empfiehlt sich eine Ausgabe, die beide Auflagen enthält. Diese Ausgabe enthält auch eine hilfreiche Biblio­graphie zur Forschungsliteratur und ein Sachregister.)
    • Referatsthemen:
      1. Vorrede
      2. Einleitung
      3. Transzendentale Ästhetik
      4. Die transzendentale Deduktion in der zweiten Auflage (B129–169)
      5. Die Einleitung in die Analytik der Grundsätze, der Schematismus und die obersten Grundsätze (A130/B169–A158/B197)
      6. Die Axiome der Anschauung und die Antizipationen der Wahrnehmung (A158/B197–A176/B218)
      7. Die Analogien der Erfahrung (A176/B218–A218/B265)
      8. Die Postulate des empirischen Denkens überhaupt und die Widerlegung des Idealismus (A218/B265-A235/B294)
      9. Phaenomena/Noumena und die Amphibolie der Reflexionsbegriffe (A235/B294–A292/B349)
  • Sekundärliteratur:
    • Georg Mohr, Markus Willaschek (Hg.): Kritik der reinen Vernunft, Berlin 1998 (= Klassiker Auslegen, Bd. 17/18).
    • Otfried Höffe: Kants Kritik der reinen Vernunft. Die Grundlegung der modernen Philosophie. 2. Aufl., München 2004 (auch Studienbrief: „Anleitung zur Lektüre Kant – Kritik der reinen Vernunft“ = LE 1 von Modul 26403 im Masterstudiengang, Modul III)
    • Walter Gölz: Kants „Kritik der reinen Vernunft“ im Klartext. Textbezogene Darstellung des Gedankengangs mit Erklärung und Diskussion, Tübingen 2006.
    • Holm Tetens: Kants „Kritik der reinen Vernunft“: ein systematischer Kommentar, Stuttgart 2006.
    • Peter M.S. Hacker (2012) Kant’s Transcendental Deduction - A Wittgensteinian Critique, in: Marques, Antonio and Venturinha, Nuno, eds. Knowledge, Language and Mind: Wittgenstein’s Thought in Progress. De Gruyter, Berlin: 11-35.

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Frau Herr
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Meliz-Sema Kaygusuz | 09.04.2024