Ausführlichere Beschreibung

Moderne Supply Chains bilden komplexe Konstrukte. Vielzählige, durch Informations-, Material- und Finanzflüsse miteinander verknüpfte Akteure sind erforderlich, um sicherzustellen, dass das richtige Produkt, zur richtigen Zeit in der richtigen Qualität und den richtigen Kosten am richtigen Ort verfügbar ist. Damit sind Supply Chains sehr anfällig für Risikoereignisse. Die Insolvenz von Zulieferern, der Ausfall von Produktionsstandorten und Logistikrelationen, aber auch die Einführung von Mautsystemen, Umweltgesetzen oder Handelsbeschränkungen sind nur einige Beispiele für akute Beeinträchtigungen des Wertschöpfungsprozesses, die dem Abgleich von Nachfrage und Angebot entgegenstehen und somit die Erreichung unternehmerischer Ziele infrage stellen.

Überraschenderweise hat die Verwundbarkeit der Supply Chain in den letzten Jahren tendenziell eher zugenommen. So waren Unternehmen aufgrund eines anhaltend hohen Wettbewerbsdrucks in den zurückliegenden Jahren bestrebt, Kostenvorteile zu erzielen. Die Fokussierung auf Kernkompetenzen führte zu einer hohen Arbeitsteilung in der Lieferkette und in Verbindung mit der Globalisierung zu langen und mitunter intransparenten Lieferketten. Lean-Production-Initiativen zogen durch den Abbau von Überkapazität und die Reduktion von Beständen starke Abhängigkeiten nach sich, die noch zusätzlich durch die verbreitet verfolgte Fokussierung auf wenige Zulieferer mit strategischer Relevanz erhöht werden. Die großen Potenziale zur Reduktion der Kosten entfalten diese Maßnahmen allerdings nur dann, wenn das Umfeld hinreichend beständig ist. Und eben diese Prämisse wird in aktuellen Supply Chains durch die Häufung unvorhergesehener Ereignisse vermehrt infrage gestellt. Vielmehr geht man heute davon aus, dass sich mitunter auch erhebliche Störungen nicht vollständig vermeiden lassen. Unternehmen sind folglich gefordert, ihre tradierten Geschäftspraktiken vor dem Hintergrund der veränderlichen Rahmenbedingungen zu überdenken und auch im Supply Chain Management verstärkt Risikomanagement-Ansätze zu verfolgen.

Die Bedeutung von Risiken für gegenwärtige Supply Chains herauszuarbeiten und aufzuzeigen, welche Methoden und Instrumente das moderne Supply Chain Management zur Vermeidung und Verminderung dieser Risiken anbietet, ist das Anliegen dieses Moduls.

In zwei Kursen werden die fachlichen und methodischen Grundlagen des Supply Chain Risikomanagements geschaffen und durch rechnergestützte Übungen vertieft. Aufbauend auf einem allgemeinen Vorgehensmodell des Supply Chain Risikomanagements wird gezeigt, welche qualitativen und quantitativen Methoden und Instrumente zur Identifikation, Analyse und Handhabung von Risikoereignissen und Risiken zur Verfügung stehen und wie sich diese auf konkrete betriebliche Problemstellungen anwenden lassen. Die allgemeinen Ausführungen der ersten Kurses werden im zweiten Kurs durch drei umfangreiche Fallstudien und zugehörige Rechnerübungen ergänzt.

Risikomanagement in Supply Chains, das heißt im Einzelnen

Prägnanter Überblick über aktuelle Konzepte und Methoden des Supply-Chain-Risikomanagements


Anschauliche Erklärungen und Rechenbeispiele


Praxisnähe durch zahlreiche Beispiele


Weiterführende Hinweise als Absprungbasis für die individuelle Vertiefung der Inhalte


Aktualität und Interaktivität durch separate Moodle-Lernumgebung