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Seminar "Industrie 4.0: Herausforderungen für den Gewerblichen Rechtsschutz" im WS 2019/2020

[08.01.2020]

Im Wintersemester 2019/2020 biete ich im Rahmen des Bachelor-Studienganges ein Abschlussseminar zum Thema „Industrie 4.0: Herausforderungen für den Gewerblichen Rechtsschutz“ an.

Die wirtschaftliche Bedeutung des Geistigen Eigentums wächst ständig. Innerhalb der Europäischen Union etwa machen „schutzrechtsintensive“ Wirtschaftszweige, welche in starkem Maße auf Urheberrechte, Patente, Marken, Designs und sonstige Schutzrechte zurückgreifen, fast 40 % der gesamten Wirtschaftstätigkeit der EU aus. Dies entsprach bereits im Jahr 2013 einer jährlichen Wertschöpfung von rund 4,7 Billionen Euro (KOM[2014] 389 endg.). Zudem verändern das Internet und neue Technologien die Rahmenbedingungen für das unternehmerische Handeln in einer globalisierten und digitalen Welt. Gewerbliche Schutzrechte, etwa Patente, Marken und Designs, sind oftmals die einzige Möglichkeit, den wachsenden Markt vor Konkurrenzprodukten frei zu halten. Solide Kenntnisse des Rechts des geistigen Eigentums sind daher nicht nur im Wirtschaftsleben besonders wichtig.

„Industrie 4.0“ zielt darauf, Menschen, Maschinen und Produkte durch digitale Technologien zu verschmelzen. Obgleich der Weg hierher noch weit ist, stellen sich schon jetzt zahlreiche Fragen, wie neue Technologien mit der bestehenden Rechtsordnung in Einklang gebracht werden können: Inwieweit ist das geistige Eigentum in einer vernetzten digitalen Welt anders zu bewerten als in der „analogen“ Welt? Sind Systemänderungen erforderlich, um auch in Zukunft einen hinreichenden Schutz des geistigen Eigentums zu gewährleisten, oder kann das bestehende System durch zielgerichtete Änderungen den neuen Anforderungen Rechnung tragen?

Das Seminar behandelt aktuelle Fragen des Gewerblichen Rechtsschutzes vor dem Hintergrund des Wandels zur Industrie 4.0. Dabei kann der Blick auch über die Grenzen des nationalen Rechts hinausgehen. Beispielsweise ist der Einsatz von standardisierten Technologien für eine rasche Vernetzung von großer Bedeutung. Hierbei werden häufig sog. „SEP“ (Standardessentielle Patente) genutzt. Das Markenrecht wird in letzter Zeit zunehmend durch die industrielle Nutzung des 3D-Drucks herausgefordert. Auch geschützte Designs und Gebrauchsmuster sind beim 3D-Druck zu berücksichtigen.

Wir werden zu Beginn des Semesters – nach der Anmeldephase – möglicherweise eine freiwillige Hybrid-Lehrveranstaltung (Online- und Präsenzteilnahme möglich) als Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten anbieten. Weitere Informationen hierzu werden gegebenenfalls auf unserer Webseite veröffentlicht.

Die Vergabe der Seminarthemen erfolgt jeweils per E-Mail oder telefonisch in einem persönlichen Gespräch. Eine Vorbesprechung in Hagen ist nicht erforderlich, wohl aber die Teilnahme an dem Blockseminar, welches vom
27. – 29. Januar 2020 in Hagen stattfinden wird.

Eine Vorschlagsliste mit Seminarthemen finden Sie hier am Seitenende. Selbstverständlich können interessierte Studierende auch eigene Themenvorschläge machen.

In der Regel ist das Seminarthema die Grundlage der Bachelorarbeit (§ 18 I 2 PrüfungsO).

Für Fragen stehen Ihnen meine wissenschaftlichen Mitarbeiter, Frau Dagmara Döll
(E-Mail: Dagmara.Doell, Tel.: 02331/987-2676) und Herr Christian Köppelmann (E-Mail: Christian.Koeppelmann, Tel.: 02331/987-2270), gern zur Verfügung.

Themenliste (PDF 149 KB)

Andrea Ebel-Heerdt | 08.04.2024