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Inhalte
weiterlesen...Das Modul beschäftigt sich inhaltlich mit Entwicklungen, die primär eine transkulturelle, transkontinentale, letztlich globale Prägung aufweisen. Es vermittelt den Umgang mit aktuellen Ansätzen der Global- und Verflechtungsgeschichte sowie der historischen Reflexion gegenwärtiger Globalisierungsdebatten. Dabei stehen historischer Prozesse im Mittelpunkt, die auch für Europa von Bedeutung sind, aber aufgrund ihrer übergreifenden Strukturen und vielfältigen, weltweiten lokalen Verknüpfungen geeignet erscheinen, Europa zu „provinzialisieren“. Dabei decken die in den Lerneinheiten angebotenen Themen den globalgeschichtlichen Zusammenhang nur exemplarisch ab.
Der obligatorische Online-Basiskurs (Lerneinheit 1) befasst sich anhand exemplarischer Forschungsbeiträge mit dem Spannungsverhältnis von Strukturen und langfristigen Prozessen auf der globalen Ebene, deren Manifestationen im Lokalen sowie den politischen, sozialen, ökonomischen, kulturellen und religiösen Eigendynamiken vor Ort. Konzeptionell wird auf die Facetten der Globalisierungsdebatte aus historischer Perspektive eingegangen. Das multimediale Design des Online-Basiskurses eröffnet den Studierenden vielfältige Möglichkeiten, solcherart erworbenes Wissen zu transferieren und neu zu kontextualisieren. Der Online-Basiskurs ist so konzipiert, dass die Studierenden aufgefordert sind, eigene Lernstrategien zu erproben, individuelle Prioritäten zu setzen und zu späteren Zeitpunkten immer wieder auf die grundlegenden Kursinhalte zurückgreifen zu können. Eine der wählbaren Lerneinheiten (“Westliche Wirtschaftsinteressen und globale Migration”) befasst sich mit der langfristigen ökonomischen Globalisierung seit Beginn der europäischen Expansion und ihren soziokulturellen Auswirkungen. Es wird die Rolle migrierender Minderheiten und die damit in Zusammenhang stehende Diasporabildung als eigenständiges soziokulturelles und sozioökonomisches Phänomen in einer globalisierten Welt beleuchtet. Insgesamt wird dabei die Vielfalt der einzelnen Erscheinungsformen angesprochen, welche in ihrer Verknüpfung das globale System ausmachen, das vordergründig nicht selten als reines Nivellierungsphänomen begriffen wird. Eine weitere Lerneinheit (“Lateinamerika: Emanzipation und neue Abhängigkeiten”) thematisiert die Geschichte Lateinamerikas zwischen kolonialer Erschließung durch die iberischen Mächte in der frühen Neuzeit und neuen Abhängigkeiten nach der Dekolonisation Anfang des 19. Jahrhunderts. Neben der allgemeinen Betrachtung Hispanoamerikas widmet sich die Lerneinheit im Besonderen auch der Entwicklung Brasiliens im 19. und 20. Jahrhundert. Die vierte Lerneinheit thematisiert ein ebenso aktuelles wie umstrittenes Phänomen, den „politischen Islam“. Die titelgebende Begrifflichkeit wird dabei ebenso kritisch hinterfragt wie islamische Gesellschaftsmodelle. Vor diesem Hintergrund wird am Beispiel der ägyptischen Muslimbruderschaft die Entstehung einer „islamistischen“ Bewegung im Spannungsfeld konkurrierender Einflüsse dargelegt. In diesem thematischen Kontext tritt Europa endgültig nur noch als ein Impulsgeber unter mehreren auf, ohne sich jedoch der Wirkungsmacht der behandelten außereuropäischen Prozesse entziehen zu können. Eine weitere Lerneinheit (“Nationalismus der Buren und der Schwarzen in Südafrika 1910-1960”) thematisiert eine Entwicklung in Übersee, die durch europäische Expansionsbestrebungen angestoßen wurde, jedoch ihre eigenen Dynamiken entwickelte, wodurch sie über den Rahmen einer Kolonialgeschichte im engeren Sinne hinausgeht. Es geht um die Entwicklung nationaler Identitäten und politischer Nationalismen in Südafrika, die exemplarisch für die Adaption europäischer Konzepte in außereuropäischen, kolonialen und postkolonialen Konflikten beleuchtet werden. Die zuletzt wählbare Lernheit (“Australian History and Society”) befasst sich exemplarisch mit Kolonisationserfahrungen und ihren gesellschaftlichen und kulturellen Nachwirkungen. Australien bietet ein eindrückliches Beispiel für die Genese neuer gesellschaftlicher Formationen unter kolonialem Einfluss, wenn auch unter gänzlic
Das Modul hat einen Umfang von 15 ECTS. Im Rahmen der Modulbelegung werden Ihnen die Studienunterlagen aller Lerneinheiten zur Verfügung gestellt! Sie suchen sich dann neben dem verpflichtenden Online-Basiskurs (LE1) individuell drei Lerneinheiten aus dem Wahlpflichtangebot aus, die Sie studieren möchten.
Lern-Einheit |
Titel |
Vorschau |
LE1: |
Pflicht: Globalisierung (Online-Basiskurs) |
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Wahlpflicht: |
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LE2: |
Westliche Wirtschaftsinteressen und globale Migration |
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LE3: |
Lateinamerika: Emanzipation und neue Abhängigkeiten |
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LE4: |
Politischer Islam |
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LE5: |
Nationalismus der Buren und der Schwarzen in Südafrika 1910-1960 |
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LE6: |
Australian History and Society |
Zugang zu den Lernmaterialien und weiteren studienrelevanten Informationen sowie Kontakt zu den Betreuenden und den Mitstudierenden erhalten Sie in der
moodle Lernumgebung des Moduls.
Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die BelegerInnen des Moduls automatisch geöffnet.
Modulbeauftragte
LG Geschichte Europas in der Welt
Prof. Dr. Jürgen G. Nagel
Tel.: +49 2331 987-2114
email: juergen.nagel
LG Geschichte Europas in der Welt
Karin Gockel
E-Mail: karin.gockel
Telefon: +49 2331 987 – 2122
Lernergebnisse/Kompetenzen
Nach dem erfolgreichen Abschluss des Moduls sind die Studierenden in der Lage,
aktuelle Ansätze der Global- und Verflechtungsgeschichte sowie die historische Reflexion gegenwärtiger Globalisierungsdebatten gegenüberzustellen und zu bewerten,
historische Phänomene der „Globalisierung“ und Zugänge zu historischen Prozessen zu formulieren und zu beurteilen,
die eigene (eurozentrische) Perspektive zu hinterfragen,
die langfristige ökonomische Globalisierung in ihren soziokulturellen Auswirkungen zu beschreiben und gegenüberzustellen,
die koloniale Erschließung Lateinamerikas und die sog. Dekolonialisierung der afrikanischen und asiatischen Kolonien zu erläutern und aus ideengeschichtlicher, sozialhistorischer und politikgeschichtlicher Perspektive zu bewerten,
islamische Gesellschaftsmodelle zu kontextualisieren und kritisch zu hinterfragen,
das Spannungsverhältnis von Strukturen und langfristigen Prozessen auf globaler Ebene, deren Manifestationen im Lokalen sowie politische, soziale, ökonomische, kulturelle und religiöse Eigendynamiken zu beurteilen.
Die Studierenden sind in der Lage, aus dem Erlernten eigene Schlussfolgerungen zu ziehen und neue Fragestellungen zu entwickeln. Die Studierenden haben die Fähigkeiten zum selbstorganisierten Lernen ausgebaut, indem sie zeit- und ortsunabhängig lernen, die Fähigkeit zum kooperativen Lernen durch die Teilnahme an Online-Kursen, durch Selbststudium innerhalb von Lerngruppen und durch die Teilnahme an Präsenz- und Online-Seminaren eingeübt, erweiterte Medienkompetenzen durch die Integration digitaler Lehr-/Lernformen innerhalb des Moduls erworben, im Rahmen der individuellen und/oder kollaborativen Auf- und Vorbereitung der Modulinhalte ihre Fähigkeit, Lern- und Arbeitsprozesse zeitlich, sachlich und sozial zu organisieren, entwickelt und gestärkt, überdies erlernt, komplexe Inhalte auf fachwissenschaftlichem Niveau zu präsentieren und in einen größeren Bedeutungszusammenhang argumentativ einzubetten.
Voraussetzungen für die Zulassung zur Prüfung
Einschreibung in den Studiengang und Belegung des Moduls, außerdem: erfolgreicher Abschluss des Moduls MB 1 oder des Moduls MB 2.
Prüfungsformen
Form | Prüfungsnummer | Termin | Anmeldeschluss |
mündlich Prüfung | xxx | während des Semesters | 15.12.2025 |
Hausarbeit | xxx | während des Semesters | 15.12.2025 |
Weitere Informationen zum Modul
Lehrformen
Selbststudium mit Print- und Onlinematerial
Dauer
1 Semester
Häufigkeit
Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten.
Umfang
Workload: 450 h, ECTS-Punkte: 15