Kolloquium

Thema:
„Der Name an der Wand“ - Überlegungen zu Überlieferungsformen und Funktion christlicher Namengraffiti
Referent/-in:
Eva-Maria Butz, Hagen
Adresse:
FernUniversität Hagen KSW, Universitätsstraße 33 Gebäude 1, Raum B 0.025
Termin:
03.03.2020, 18:15 Uhr

Das Anbringen von Graffiti, also eingeritzten Botschaften und Namen, an profanen und heiligen Gebäuden war in der Antike weit verbreitet. Insbesondere das Einritzen des eigenen Namens diente der Dokumentation der Präsenz an dem jeweiligen Ort. Die Namengraffiti, die an und in christlichen Kultorten und Kirchen angebracht wurden, schließen an diese Technik an, erweitern aber im christlich-liturgischem Kontext ihr Funktionsspektrum. Sie können als materialisierte Präsenz und Gebete verstanden werden, die nicht nur einen Dialog mit Gott oder dem Heiligen dokumentieren und kommemorieren, sondern auch in einen Dialog mit den Gläubigen treten, die vorher ebenfalls ihren Namenszug an diesem Ort eingeschrieben haben, sowie denjenigen, die noch kommen und sich einschreiben werden. Neben der Frage, ob diese Kommunikationsaspekte differenzierter verstanden werden können, stehen auch Fragen nach der gesellschaftlichen Verortung der Namengraffiti und dem historischen Quellenwert der Namenritzungen überhaupt.

08.04.2024