Kolloquium

Thema:
Neues Bauen - Neue Menschen? Repräsentierter und Gelebter Raum in den sozialistischen Musterplanungen Mestlin und Hoyerswerda.
Referent/-in:
Frank Hager, Hagen
Adresse:
FernUniversität Hagen KSW, Universitätsstraße 33 Gebäude 1, Raum B 0.025
Termin:
02.04.2019, 18:15 Uhr

Die Orte Mestlin („Erstes Sozialistisches Musterdorf“ der DDR) und Hoyerswerda („Zweite Sozialistische Industriestadt“ der DDR) werden als utopische Manifestationen einer neuen Gesellschaftsordnung aufgefasst – sowohl das mecklenburgische Mestlin als auch die sächsische Wohnstadt Hoyerswerda für das Koks-Kombinat „Schwarze Pumpe“ sind jeweils strukturell repräsentativ für die im sozialistischen Städtebau miteinander verflochtenen Ebenen der politisch-utopischen Zielsetzung, der architektonisch-städtebaulichen Umsetzung, und der lebensweltlichen Aneignung. Zunächst werden die Diskurse um die Entstehung dieser neuen Raumordnungen skizziert und als Spannungsfelder zwischen administrativer Weisungskompetenz und planerischem Eigensinn beschrieben. Schließlich wird die Perspektive erweitert und – mit Blick auf einen möglicherweise vorzufindenden „Systemcharakter“ lokaler Identitätsbildungsprozesse – danach gefragt, auf welche Weise diese ideologisch überhöhten Zwecksetzungen mit der alltäglich erfahrbaren, sozialen Funktionalität der gebauten Umwelt korrespondierte („Neue Menschen“ in neuen Häusern und in neuen Städten?).

08.04.2024