Kolloquium

Thema:
Zwischen Spätantike und Frühmittelalter? Münzprägung und Geldwirtschaft im Westgotenreich von Toledo (ca. 585-711/714)
Referent/-in:
Dr. Sebastian Steinbach, Osnabrück
Adresse:
FernUniversität Hagen Neubau KSW, Universitätsstraße 33 Gebäudeteil B, Raum B 0.025
Termin:
02.06.2015, 18:15 Uhr

Um das Jahr 585 fand aus numismatischer Perspektive eines der bedeutendsten Ereignisse der sogenannten Völkerwanderungszeit statt: Die Ablösung der anonymen Nachprägung spätantik-römischer Goldmünzen durch barbarische gentes zugunsten einer in Bild und Schrift eigenständigen Münzprägung durch den Westgotenkönig Leovigild (568-586). Der Vortrag verfolgt anhand zahlreicher Karten, Abbildungen und Grafiken die Spuren westgotischer Münzprägung von den ersten Imitationen römischer Münzen während des tolosanischen Reiches (418-507) bis zum Untergang des toledanischen Reiches (507-711/714) unter König Roderich (710-711). Neben einer Einführung in die westgotische Münzgeschichte werden auch Themen wie die Münzprägetechnik, die Münzstättenorganisation, der Geldgebrauch und die Selbstdarstellung im Münzbild der Völkerwanderungszeit berührt werden. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, inwieweit die Numismatik einen Beitrag zur Epochengrenze zwischen Spätantike und Frühmittelalter liefern kann und welche Informationen Münzen zur ethnischen Identität im spanischen Westgotenreich übermitteln.

08.04.2024