Kolloquium

Thema:
Entstehung von kolonialen Herrschaftsstrukturen in den Distrikten von Nyasaland
Referent/-in:
Stefan Omlor, Bonn
Adresse:
FernUniversität Hagen Neubau KSW, Universitätsstraße 33 Gebäudeteil B, Raum B 0.025
Termin:
03.11.2015

Die Entstehung von kolonialen Herrschaftsstrukturen durch den Aufbau von Verwaltungsstrukturen in Nyasaland und die Veränderung der afrikanischen Gesellschaft.

Bei der Entstehung von Herrschaftsstrukturen im Rahmen der Kolonialbildung von British Central Africa. finden Prozesse statt, die zu einer Macht- und Normdurchsetzung durch das britische Empire in Form des Protectorate Nyasaland führten. „Staatliche Herrschaft“ in Form eines Schutzgebietes ist eine Gebietsherrschaft, wobei die sich herausbildende Zentralgewalt das Monopol des legitimen physischen Zwangs beansprucht. Sie schafft und verwendet bürokratische und militärische Strukturen und Institutionen, die wiederum einen Anspruch auf direkte Herrschaftsausübung über die Beherrschten geltend machen und diesen zumindest teilweise verwirklichen kann. Zentralität, Territorialität, Gewaltmonopol mit direkter Herrschaftsausübung und Bürokratie verbinden sich zu einem Anspruch auf Monopolstellungen bei der Normordnung und in der Sanktionierung von der Normabweichung durch staatliche Rechtsprechung und Strafverfolgung. Als Leitlinie dient der Ansatz von Heinrich Popitz und Gerd Spittler und seine Weiterentwicklung durch Lutz von Trotha. Im Vortrag wird aufgezeigt, wie die Durchsetzung staatlicher Herrschaft im Distrikt gelingt und versucht mit handlungstheoretischen Analysen darauf eine Antwort zu geben.

08.04.2024