Europäische Herrschergeschlechter und ihre Netzwerke im 18. Jahrhundert

Die Herrschaft von Staaten basierte im 18. Jahrhundert zum einen auf einem sich verfestigenden Konzept von Dynastie. Zum anderen handelten Herrscherfamilien ihre Handlungsspielräume mit verschiedenen anderen Gruppen aus: sei es institutionell mit den Ständen, sei es mit dem Geblüts-, aber auch dem aufsteigenden Amtsadel und mit dem in Finanz- und Kulturfragen nicht zu vernachlässigenden Bürgertum.

Für den Austausch und die Stabilisierung ihrer sozialen Verbindungen und ihrer Konzepte nutzten sie verschiedene Instrumente, etwa Heirat, die Grand Tour oder Hausorden und kooperierten mit diversen Agenten wie Gelehrten und Diplomaten. Wir wollen uns im Rahmen der Präsenzveranstaltung in der markgräflichen Residenzstadt Karlsruhe treffen und uns anhand von Quellen wie Stammbäumen, Briefen, Ordensritualen und Stammbüchern die Netzwerkbildung und -pflege von drei gewichtigen Herrscherhäusern des 18. Jahrhunderts exemplarisch ansehen: der Häuser Habsburg, Wittelsbach und Baden.