Projekte

laufend

  • Chorographie zwischen Mimesis und Metrik: Handgezeichnete regionale Landkarten in Westfalen (1450-1650)

    Das Projekt hat zum Ziel, die Anfängen regionaler Kartographie in Westfalen ab Mitte des 15. Jahrhunderts bis etwa 1650 anhand handgezeichneter Darstellungen regionaler Räume, in ihren Aktenzusammenhängen zu untersuchen. Es handelt sich deshalb meist um Unikate, die für einen bestimmten, vornehmlich juristischen, administrativen oder ökonomischen Verwendungszweck angefertigt wurden und räumliches und anderes Wissen in Kombination von Bild und Schrift dokumentieren. Das Projekt will den Gesamtkontext der Herausbildung dieses neuartigen Mediums erarbeiten, die letztlich dazu geführt hat, dass die im Mittelalter übliche Textform der Raumbeschreibung von der graphischen Darstellung abgelöst wurde.

    In der hier betrachteten Anfangszeit weisen solche Darstellungen ganz unterschiedliche Formen und Ausgestaltungen auf, die darauf schließen lassen, dass mit Darstellungsmöglichkeiten experimentiert wurde, die traditionelle und neuartige Kenntnissen und Fähigkeiten kombinierten. Daraus ergibt sich die grundlegende These, dass die „Kartenmacher“ der Zeit für die Umsetzung der dreidimensionalen Wirklichkeit in der Fläche technische, handwerkliche oder künstlerische Innovationen aufgegriffen, dass aber ebenso mittelalterliche Gestaltungstraditionen noch lange fortwirkten. Folglich sind frühe regionale Karten – wie z.B. mittelalterliche Weltkarten und Diagramme – mehrdimensional zu lesen, da sie über die Darstellung räumlicher Gegebenheiten hinaus in Bild und Text noch weitere Bedeutungsebenen (z.B. zeitliche Elemente) enthalten.

    Zentrale Aspekte der Herausbildungsprozesse werden an ausgewählten Karten aus westfälischen Archiven erarbeitet; Karte und Akte werden dabei als Einheit verstanden und im Zusammenhang untersucht. Die Erfassung beteiligter Personen und ihr „Vernetzung“, von Inhalten, Verwendungszwecke und Gebrauch der Karten, von Herstellungsverfahren und Darstellungsweisen, der Bedeutung von Bild und Schrift in Karten und Akten soll ein Gesamtbild der Anfänge regionaler Kartographie in Westfalen ermöglichen.

  • Corpus deutscher Landkarten

    Geplant ist die Zusammenstellung einer kartographischen Sammlung mit dem Arbeitstitel "Corpus Deutscher Landkarten". Wir beabsichtigen eine Zusammenschau von den frühesten im deutschen Sprachraum/ in möglichst allen deutschen Regionen angefertigten zeichnerischen Darstellungen räumlicher Verhältnisse – „Landkarten“ –, seien sie nun zum Zwecke von gerichtlichen Grenzstreitigkeiten oder der herrschaftlichen Landesaufnahme erfolgt oder aus anderen Gründen (spätmittelalterliche und frühneuzeitliche Karten bis ca. 1600).
    Corpus deutscher Landkarten (PDF 0 B) - Konzeption

  • Geschichte der römischen Provinzen

    Im Rahmen der Neubearbeitung des "Handbuchs der Altertumswissenschaften" im Beck-Verlag verfasse ich den erstmals erscheinenden Band zur "Geschichte der römischen Provinzen".

  • Investing in the Past: Medieval Europe in the Globalized 21st Century

    Europe’s identity and place within the world are contested and pressing issues which shape and draw together both academic research and public discourse. Using the methodologies of cultural memory studies, IPMEG aims to theorize a fully European framework for the study of the medieval past in the global 21st-Century. Such a framework encompasses multiple roots, minority narratives and non-European perspective; critically it also sets aside the still dominant nationalizing approaches to the Middle Ages. Since for everyone and not the least for researches working historically the own national or continental perspective and identity influences research approaches it will be of high importance to include researches with very different origins. We plan to bring together an international and transdisciplinary team in order to discuss, criticize and adjust the central research question in a multiperspective manner.

abgeschlossen

10.11.2021