Untergänge des Römischen Reiches

Thema:
Untergänge des Römischen Reiches
Veranstaltungstyp:
Präsenzseminar
Zielgruppe:
Ort:
Trier
Termin:
06.10.2022 bis
09.10.2022
Zeitraum:
Beginn: Do. 6.10.22 ab 15 Uhr
Abschluss: So. 9.10.22 um 14 Uhr
Sonntag, d. 9.10.22 von 14 - 15 Uhr Gesprächsmöglichkeiten für Prüfungsleistungen wie Hausarbeit, mündl. Prüfungen...
Leitung:
Prof. Dr. Felicitas Schmieder
Dr. Daniel Syrbe
Anmeldefrist:
04.07.2022 - 04.09.2022
Anmeldung:
Ausschließlich Online-Anmeldung, vorzugsweise mit der vorname.name@studium.fernuni-hagen.de Mailadresse
Auskunft erteilt:
Christiane Eilers, B.A., Sekretariat Schmieder , E-Mail: sekretariat.schmieder , Telefon: +49 2331 987-4752

Das Römische Reich lief mehrfach Gefahr unterzugehen, mitunter schon bevor es ein solches geworden war. Die Migration keltischer Stämme nach Süden, in dem Mittelmeerraum, während des 5. und 4. Jh. v. Chr. führte im Jahr 387 v. Chr. zur Eroberung der Stadt Rom, die sich gerade erste anschickte, die Oberhoheit über über ihre Nachbarn in Mittelitalien zu erringen. Das 3. Jh. v. Chr. war durch jahrzehntelange militärische Auseinandersetzungen der Römer mit Karthago geprägt, während deren der karthagische Feldherr Hannibal Rom in existenzielle Bedrohung brachte. Im 1. Jh. v. Chr. brachten schwere, mit militärischer Gewalt ausgetragene Bürgerkriege das gerade in den griechisch-hellenistischen Ostmittelmeerraum expandierende Reich an den Rand des Zusammenbruchs. Im 3. Jh. n. Chr. übten Germanen und Perser zunehmend Druck auf die römischen Grenzen aus und lösten damit wiederum schwere innenpolitische Krisen aus, die in der Abspaltung von de facto von der kaiserlichen Zentralmacht in Rom unabhängigen Teilreichen in Gallien und in Palmyra mündeten. Zwar gelang im 4. Jh. eine Stabilisierung des Reiches, im Jahr 476, könnte man meinen, war es dann aber so weit: Romulus Augustus, der letzte weströmische Kaiser, wurde von einem germanischen Militär namens Odoaker einfach abgesetzt. Damit endete das Römische Reich zumindest im Westen bis zu seiner Erneuerung durch Karl den Großen im Jahr 800. In Konstantinopel residierten aber bis 1453 weiterhin Kaiser, die zwar seit dem späten 6. Jh. Griechisch statt Latein sprachen, die sich aber weiterhin als Kaiser der Römer sahen und bezeichneten. Eschatologisch betrachtet könnte man sogar behaupten, dass das römische Reich als das letzte der vier Weltreich vor der Ankunft des Antichrist offenbar immer noch besteht…

In diesem Seminar wollen wir uns mit den verschiedenen Krisenphasen des römischen Reiches beschäftigten. Wir wollen fragen, wie es zu den sehr unterschiedlich gelagerten Krisen des Reiches kam und wie es den Römer gelang, nicht nur immer wieder ‚die Kurve zu kriegen‘, sondern aus Phasen existenzieller Bedrohung sogar gestärkt hervorzugehen.

Das Seminar findet in Trier, einer der Kaiserresidenzen im spätantiken Reich, in Kombination mit einem Besuch der Ausstellung „Der Untergang des Römisches Reiches“ (https://untergang-rom-ausstellung.de) statt; ebenso werden wir die antiken Hinterlassenschaften und Monumente in der Stadt einbeziehen. Genauere Informationen hierzu werden zeitnah auf der Moodle-Plattform zum Seminar bekannt gegeben.

Das Seminar bietet für Studierende der Module V (26205) und VI (26206) im MA „Geschichte Europas“ die Möglichkeit zur neuen Prüfungsform der „Portfolioprüfung“. Für genauere Informationen hierzu wenden Sie sich bitte an Dr. Daniel Syrbe.

Literatur:

  • Karl Christ, Krise und Untergang der römischen Republik (Darmstadt, 8. Auflage 2014).
  • Michael Sommer, Die Soldatenkaiser (Darmstadt, 3. Auflage 2014).
  • Alexander Demandt, Der Fall Roms. Die Auflösung des Römischen Reiches im Urteil der Nachwelt (München, 2. Auflage 2014).