Ägypten in der Antike

Thema:
Schreiben über Ägypten und Ägyptisches in der Antike: Von den Anfängen bis in die Kaiserzeit - abgesagt -
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul G2; Modul G4; Modul G5; BA KuWioF: Modul 4; Modul 11A; Modul 12A; MA EuMo: Modul 2E;
Ort:
Bregenz (Österreich)
Adresse:
Zentrum für Fernstudien Bregenz
Belruptstraße 10
6900 Bregenz

http://www.fernstudien.at/bregenz
Termin:
30.07.17 bis
31.07.17
Zeitraum:
So, 30.07.17, 9:30 - 17:00
Mo, 31.07.17, 9:30 - 17:00
Leitung:
Christian Urs Wohlthat, M.A.
Anmeldefrist:
28.04. – 09.07.17
Anmeldung:
Online-Anmeldung
Das Seminar findet nicht statt.
Auskunft erteilt:
Christian Urs Wohlthat, M.A. , E-Mail: christian-urs.wohlthat
Irmgard Hartenstein , E-Mail: irmgard.hartenstein , Telefon: +49 2331 987- 4752

Ägypten hat seit der vorgeschichtlichen Zeit die Kulturen am Mittelmeer und darüber hinaus politisch, wirtschaftlich und kulturell beeinflusst. Diese Einflüsse sind in den Texten der Antike, je nach Kultur sehr unterschiedlich verarbeitet worden. Die frühesten Zeugnisse, das Buch Exodus, griechische Inschriften im Nildelta und Herodots "Historia" entstanden zwischen 600 und 400 vor Christus. Mit diesen Texten begann eine lange schriftliche, bildliche, materielle und vor allem ideele Auseinandersetzung, die sich bisweilen in eine regelrechte "Ägyptomanie" steigerte. Diese "Ägyptomanie" oder zumidnest "Ägyptophilie" findet sich auch noch in der Frühneuzeit wieder, wo sie vor allem in den bildenden Künsten und der Musik bis heute erhaltene Werke gebar: Der Obelisk des Washington Monument in Washington D.C., der Mythos der Cleopatra, Verdis "Aida" und Rossinis "Mosè in Egitto". Die diesjährige Aufführung von Rossinis Oper in Bregenz ist Anlass für den Ort der Präsenzveranstaltung. Studierende sollen die Möglichkeit haben die Aufführung zu sehen. Der Besuch ist aber keine Pflicht für die Teilnahme an der Veranstaltung.

Spätesten seit der Eroberung Ägyptens durch Alexander den Großen 332 v. Chr. veränderten sich zwar die politischen Vorzeichen der antiken Ägypten-Rezeption, nicht zwingend aber ihre Narrative. Im Hellenismus und in der darauffolgenden römischen Kaiserzeit (Eroberung Ägyptens unter Augustus 30 v. Chr.) war Ägypten Teil der griechischen, später griechisch-römischen "oikumene". Griechen und Römern galten Ägypten aber weiterhin als eines der ältesten Völker. Ägypten war berühmt (oder berüchtigt) als Land der Magie. Nicht zuletzt in den griechisch-römischen Mysterienkulten ägyptischer Gottheiten wie dem Isis-Kult wurden Ägypten und Ägyptiaka in diversen Schattierungen rezipiert und (um)gedeutet.

Schwerpunkte der PV werden daher auf den Werken Herodots, Plutarchs und Apuleius' liegen. Es werden zudem Ausflüge in das Buch Exodus und die Inschriften des kaiserzeitlichen Isis-Kultes unternommen.

Die PV wird jedoch nur gelingen können, wenn sich studentische Freiwillige für die Übernahme von Textpräsentationen finden. Bitte melden Sie sich dazu bei dem Dozenten per Email.


Literatur:

  • Assmann, Jan: Das kulturelle Gedächtnis. Schrift, Erinnerung und politische Identität in frühen Hochkulturen. München (6) 2007.
  • Nesselrath, Heinz-Günther: Fremde Kulturen in griechischen Augen - Herodot und die ‚Barbaren‘, Gymnasium 116 2009, S. 307–330.
  • Davies, Penelope J. E.: Aegyptiaca in Rome. Adventus and Romanitas, in E. S. Gruen (Hg.): Cultural Identity in the Ancient Mediterranean, Los Angeles 2011, S. 354–370.
  • Rutherford, Ian (Hg.): Greco-Egyptian Interactions. Literature, Translation, and Culture, 500 BCE – 300 CE. Oxford 2016.
  • Versluys, Miguel J.: Understanding Egypt in Egypt and Beyond, in L. Bricault, et al. (Hg.): Isis on the Nile. Egyptian gods in Hellenistic and Roman Egypt, Proceedings of the IVth International Conference of Isis Studies, Liège, November 27-29, 2008. Michel Malaise in honorem (RGRW 171), Leiden, Boston (MA) 2010, S. 7–36.
  • Orlin, Eric M.: Octavian and Egyptian Cults: Redrawing the Boundaries of Romanness, AJPh 129 2008 (2), S. 231–253.

Quellen:

  • Herodotus von Halikarnassos: Historien. In Zwei Bänden, hrsg. v. J. Feix (Sammlung Tusculum). Berlin (7) 2011. Buch 2.
  • Plutarchos von Chaironea: Über Isis und Osiris (De Iside et Osiride), in H. Görgemanns (Hg.): Plutarch: Drei religionsphilosophische Schriften. Über den Aberglauben. Über die späte Strafe der Gottheit. Über Isis und Osiris, Düsseldorf, Zürich 2003, S. 136–273.
  • Apuleius Madaurensis: Metamorphosen. Oder: Der Goldene Esel. Lateinisch und Deutsch von Rudolf Helm, hrsg. v. R. Helm (SQuAW Band 1). Berlin (7) 1978. Buch XI

Weiterführende Links:

Irmgard Hartenstein | 09.04.2024