Präsenzveranstaltung

Thema:
Adelsfrauen - Im Netzwerk mittelalterlicher Verwandtschaft und Herrschaftspraxis
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Zielgruppe:
BA KuWi: Modul G3; BA KuWioF: Modul 5; MA EuMo: Modul 1E; Modul 2E; Modul 4G; Modul 5G; weitere Interessierte auf Anfrage
Ort:
Frankfurt
Adresse:
Campus Frankfurt/Main
Colosseo Frankfurt
(Sachsenhausen, altes Schlachthof-Gelände)
Walther-von-Cronberg-Platz 16
60594 Frankfurt am Main

Seminarraum Paulskirche
Termin:
22.01.2016 bis
23.01.2016
Zeitraum:
Freitag, 22.01.2016, 17:00 - 20:00 Uhr
Samstag, 23.01.2016, 09:00 - 18:00 Uhr
Leitung:
Prof. Dr. Schmieder
Dr. Bettina Elpers
Anmeldefrist:
29.11.2015
Anmeldung:
Online-Anmeldung
- keine Teilnahmebeschränkung!
Wir bitten eindringlich, sich Ihre Anmeldung im Hinblick auf Ihre Teilnahme gut zu überlegen. Sollten Sie an dem Seminar doch nicht teilnehmen können, bitten wir Sie um baldmögliche Abmeldung.
Auskunft erteilt:
Prof. Dr. Felicitas Schmieder , E-Mail: felicitas.schmieder , Telefon: +49 2331 987-2120
Dr. Bettina Elpers , E-Mail: beelpers
Irmgard Hartenstein , E-Mail: irmgard.hartenstein , Telefon: +49 2331 987- 4752

Waren adlige Frauen Netzwerkerinnen? Durch die Heiratspolitik des europäischen Adels standen sie zumindest immer am Knotenpunkt zweier Familienverbände – Traditionen vermittelnd, verbindend oder von Interessenkonflikten aufgerieben. Ihre Teilhabe an geistlicher und weltlicher Herrschaft beruhte grundlegend auf der Tatsache, dass mittelalterliche Herrschaftspraxis auf den Verwandtschaftsverband bezogen ist. Ob sie als Ehefrauen und Witwen Herrschaftsaufgaben übernahmen oder als Töchter und Schwestern des Herrschers an der Spitze des von der Familie gegründeten Klosters standen – als Angehörige des adligen Hauses übernahmen sie Herrschaftsaufgaben. Wir gehen den Bedingungen und Anlässen dafür nach, widmen uns verschiedenen Verwandtschaftsrollen und Lebensphasen. Die Einbindung dieser Adelsfrauen in Herrschaftsaufgaben steht konträr zum Familien- und Frauenbild des 19. Jahrhunderts, dessen Geschichtsauffassung immer noch geeignet ist, den Blick zu verstellen. Hier werden wir uns einen differenzierten Blick im Umgang mit wissenschaftlicher Literatur erarbeiten. Intensiv werden wir auch die Ergebnisse einer aktuellen Tagung zum Thema mächtiger Frauen diskutieren, die 2015 veröffentlicht wurden.

Eine begrenzte Anzahl von Kurz-Referaten kann gehalten werden; eine Themenliste wird rechtzeitig verfügbar sein. Doch werden auch Wünsche und Ideen den Teilnehmer wenn möglich berücksichtigt. – Das Seminar kann zur Vorbereitung von schriftlichen und mündlichen Prüfungsleistungen (Hausarbeiten, mündliche Modulprüfungen) genutzt werden.

Nach Ablauf der Anmeldefrist erhalten Sie Zugang zu einer Moodle-Plattform, auf der die Referateliste und (teilweise verpflichtende) Materialien zur Vorbereitung eingestellt sein werden.

Vorbereitender Lektürevorschlag:

  • ELPERS, Bettina, Regieren, Erziehen, Bewahren: Mütterliche Regentschaften im Hochmittelalter (Studien zur europäischen Rechtsgeschichte 166), Frankfurt am Main 2003; DARIN: Einleitung, S. 1-31 UND Kapitel 9: Die kollektive Biographie der idealtypischen Fürstin. Ein Versuch anhand der acht vorgestellten Fürstinnen, S. 187-209
  • NOLTE, Cordula, Frauen und Männer in der Gesellschaft des Mittelalters, Darmstadt 2011; DARIN: Kapitel: Politik, Macht und Herrschaft, S. 117-132
  • WUNDER, Heide, Herrschaft und öffentliches Handeln von Frauen in der Gesellschaft der Frühen Neuzeit, in: Gerhard, Ute (Hg.), Frauen in der Geschichte des Rechts. Von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart, München 1997, S. 27-54
  • ZEY, Claudia (Hg.), Mächtige Frauen? Königinnen und Fürstinnen im europäischen Mittelalter (11.-14. Jahrhundert), (Vorträge und Forschungen Bd. 81), Ostfildern 2015
  • ZUNKER, Diana, Familie, Herrschaft, Reich: die Herforder Äbtissin Gertrud II. von der Lippe, in: ROGGE, Jörg (Hg.), Fürstin und Fürst. Familienbeziehungen und Handlungsmöglichkeiten von hochadeligen Frauen im Mittelalter, (Mittelalter-Forschungen. 15), Sigmaringen 2004 , 167-186
Irmgard Hartenstein | 09.04.2024