Seminar

Thema:
Nachhaltiges Supply Chain Management
Ort:
Online
Termin:
11.01.2024 bis
12.01.2024
Seminarleitung:
Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer
Anmeldung und Teilnahme-
voraussetzung:
Informationen zu Anmeldefristen und seminarspezifischen Teilnahmevoraussetzungen können Sie dem Heft Studien- und Prüfungsinformationen Nr. 2 entnehmen
Rahmenzeitplan:
22.09.2023Beginn der Einarbeitung in die Software OpenLCA bzw. AIMMS
06.10.2023 Kick-off als Online-Veranstaltung (Teilnahme obligatorisch)
- Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- Einführung in die Literaturrecherche
- Themenbekanntgabe (Beginn der Bearbeitungszeit)
20.10.2023Abgabe von Gliederung und Abstracts
01.12.2023Abgabe der Seminararbeit
11.–12.01.2024 Präsentationsphase am als Online-Veranstaltung (Teilnahme obligatorisch)
Moodle:
Wichtige Informationen, zusätzliche Materialien und detaillierte Zeitpläne werden im Laufe des Seminars über die Moodle-Lernumgebung bekanntgegeben
Hinweis:
Die Bearbeitung der Seminarthemen findet in der Regel in Gruppen von je drei Studierenden statt. Jede bzw. jeder Seminarteilnehmende hat im Rahmen der Gruppenarbeit eine eigenständige Leistung zu erbringen, die individuell bewertet wird.

Beschreibung

Die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen wird in modernen Supply Chains immer wichtiger. Zu diesen Nachhaltigkeitszielen gehören sowohl ökologische als auch soziale Ziele. Das Pariser Klimaabkommen gibt beispielsweise das ökologische Ziel vor, die Erderwärmung auf 1,5 ° Celsius zu begrenzen. Dazu ist eine Reduktion der weltweiten CO2-Emissionen erforderlich. Auf Ebene der Supply Chain fallen diese CO2-Emissionen insbesondere bei Transporten zwischen einzelnen Standorten der Supply Chain, bei der Rohstoffgewinnung und -verarbeitung sowie in der Produktion an. Hinsichtlich sozialer Nachhaltigkeitsziele liefert beispielsweise das Lieferkettensorgfaltspflichtengesetz eine Richtlinie zum Umgang mit sozialen Risiken innerhalb der gesamten Supply Chain. Ein prominentes Beispiel für ebendiese sozialen Risiken ist der Kobaltabbau im Kongo mit seinem hohen Risiko für Kinderarbeit. Aber nicht nur auf Seiten des Rohstoffabbaus, sondern auch bei der Weiterverarbeitung der Rohstoffe und Komponenten können weltweit soziale Risiken beispielweise in Bezug auf unfaire Löhne oder Arbeitssicherheit eine wichtige Rolle spielen.

Unternehmen und Supply Chains sehen sich demnach mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Planung diesen veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Dabei stehen sie u. a. vor folgenden Fragestellungen: (1) Welche Richtlinien der ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit müssen eingehalten werden? (2) Wo sollten Rohstoffe abgebaut werden, um die sozialen Auswirkungen zu minimieren? (3) Welche Produktionsprozesse sollten angewendet werden, um ökologische Auswirkungen zu minimieren? (4) Welche Auswirkungen hat die konkrete Ausgestaltung der Supply Chain auf die Umwelt und auf soziale Aspekte, beispielsweise in Bezug auf den Treibhauseffekt oder das Risiko von Kinderarbeit?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, können u. a. Methoden und Modelle der mathematischen Optimierung (Operations Research), der Produktionstheorie (insb. Aktivitätsanalyse) sowie der Nachhaltigkeitsbewertung eingesetzt werden. Mithilfe der Aktivitätsanalyse können Produktions- und Logistiksysteme unter Berücksichtigung aller relevanten Inputs- und Outputs modelliert werden, die Einfluss auf ökonomische, ökologische und soziale Zielgrößen besitzen. Optimierungsmodelle sind insbesondere dazu geeignet, eine Entscheidungsunterstützung in strategischen, taktischen und operativen Fragestellungen eines nachhaltigkeitsorientierten Supply Chain Managements zu bieten, beispielsweise im Zusammenhang mit der Standortplanung. Die Nachhaltigkeitsbewertung kann vor allem im Rahmen der Analyse der ökologischen und sozialen Auswirkungen von Supply Chains Einsatz finden.

Nach der theoretischen Aufarbeitung der genannten Untersuchungsfelder sind entsprechende Ansätze zu formulieren und mit modernen Softwarelösungen zu implementieren. Dies ermöglicht die Untersuchung aktueller Fragestellungen aus Wissenschaft und Praxis.

Das Seminar kann in allen Studiengängen gewählt werden, ist aber vor allem auch für Studierende des Masterstudiengangs Wirtschaftswissenschaft für Ingenieur/-innen und Naturwissenschaftler/-innen geeignet. Das Seminar kann auch als Wahlpflichtseminar belegt werden.