Wissenschaft und Technologie: FernUniversität feiert DIES ACADEMICUS

Im Mittelpunkt der akademischen Jahresfeier stand traditionell die Vergabe der Preise für herausragende Leistungen von Studierenden, Forschenden und Lehrenden.


Foto: Volker Wiciok
Sie alle – Studierenden, Forschenden und Lehrenden der FernUniversität – bekamen jeweils einen Preis für ihre außerordentliche Leistung.

Ein Herz für den DIES ACADEMICUS vergab Rektorin Prof. Ada Pellert gleich zu Beginn ihrer Begrüßung der rund 140 Gäste im festlich geschmückten Seminargebäude der FernUni: „Heute ist ein sehr erfreulicher Termin. Wir feiern als FernUniversität außerordentliche Leistungen, die unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie unsere Studierenden im vergangenen Jahr geleistet haben. Das ist uns wichtig.“ Sie freute sich vor allem darüber, die Auszeichnungen persönlich vergeben zu können.

Launig und unterhaltsam warf Pellert anschließend einen Blick zurück aufs akademische Jahr an der FernUni: Während die passenden Fotos dazu auf der Leinwand erschienen, streifte die Rektorin bauliche und wissenschaftliche Weiterentwicklungen. Allen voran und unübersehbar: der Neubau der Fakultät für Psychologie, der planmäßig im Frühjahr 2024 beziehbar ist, und die großen Photovoltaikanlagen, die künftig 21 Prozent des Stromverbrauchs decken werden – ein Schritt in Richtung klimaneutrale Landesverwaltung. Dazu passt, dass die Themen Nachhaltigkeit und umweltfreundliches Verhalten auch in der Forschung (wieder) eine große Rolle gespielt haben.

Die Rektorin erinnerte außerdem daran, dass die FernUni ihre Expertise etwa in den Bereichen KI und digitale Bildung in nationale Projekte einbringt – die zum Teil hochdotierte Förderung erhalten. Aus den Ministerien von Bund und Land gab es zudem nicht nur Geld, sondern auch Besuch auf dem Campus, unter anderem den der NRW-Ministerin Ina Brandes.

Lebendiges Wissenschaftsgespräch

Bereits zum zweiten Mal bewährte sich, dass anstelle des Festvortrags der wissenschaftliche Dialog den Vorrang bekam: Gemeinsam sprachen Rektorin Prof. Ada Pellert, die Bildungswissenschaftlerin Prof. Sandra Hofhues und der Wirtschaftsinformatiker Prof. Dr. Thomas Ludwig darüber, wie Technologie das Lernen, das Bildungssystem und die Hochschulen verändert.

Sandra Hofhues, die das Lehrgebiet Mediendidaktik an der FernUni leitet, bezog die Veränderungen durch Digitalität auf die ganze Gesellschaft: „Technologie macht was mit dem Lernen und dem Handeln insgesamt. Wir sind als Gesellschaft davon mitgeprägt.“ Aus ihrer Sicht stelle das auch die Frage an Hochschulen und Bildungseinrichtungen, was in diesem Kontext ihr Erziehungsauftrag ist. „Wir müssen auch kritisch auf die Tools gucken, die zum Einsatz kommen“, mahnte sie als Bildungswissenschaftlerin. „Digitalisierung kann Transformation anstupsen, aber es braucht immer den menschlichen Input.“

Darin besteht die fachliche Schnittmenge zu Thomas Ludwig, der sich als „Sozioinformatiker“ bezeichnet und in seinen praxisnahen Forschungsprojekten eng mit den späteren Nutzer:innen zusammenarbeitet. Ludwig, der Forschungsprofessor für Bildungstechnologien für die digitale Transformation am Forschungsschwerpunkt Arbeit – Bildung – Digitalisierung ist, sprach sich für eine stärkere Verzahnung von Wissenschaft und Praxis aus. „Automatisierung und Künstliche Intelligenz sorgen hoffentlich für Freiräume, in denen wir dann Zeit für kritische Reflexion und kritischen Austausch haben.“

Videoaufzeichung des DIES ACADEMICUS

Ausgezeichnete Arbeiten

Traditionell steht die Vergabe der Preise für herausragende Leistungen von Studierenden, Forschenden und Lehrenden der FernUniversität im Mittelpunkt des DIES. Im Namen des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der FernUniversität gratulierte dazu allen Dieter Weiler, Referent für Rechtsangelegenheiten.

Anschließend übergab Prof. Dr. Stefan Stürmer, Prorektor für Studium und Lehre, den Preis für das beste Bachelormodul – „Quantitative Methoden der Sozialwissenschaften“ – an Prof. Dr. Markus Tausendpfund, Leiter der Arbeitsstelle Quantitative Methoden. Den Lehrpreis für das beste Mastermodul bekam Prof. Dr. Hans-Jörg Schmerer, Inhaber des Lehrstuhls für Internationale Ökonomie, für „Angewandte Ökonometrie“.

Für ihre besondere wissenschaftliche Leistungen im Projekt „Oral-History.Digital“ zeichnete der Prorektor für Forschung und Digitalisierung Prof. Dr. Stefan Smolnik die beiden Forschenden Dr. Almut Leh und Dr. Dennis Möbus aus: „Das Projekt hat Strahlkraft und ermöglicht weitere Forschungsprojekte.” Erstmalig vergab die FernUni den Forschungspreis für wissenschaftlichen Nachwuchs, er ging an Dr. Maria-Therese Friehs für ihr Projekt „Zusammenleben in Landau“. „Die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs liegt uns besonders am Herzen”, sagte Smolnik.

Der Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) überreichte Rektorin Ada Pellert in diesem Jahr an den Psychologie-Studenten Mattan Kapon. Für ihre herausragende energiewirtschaftlichen Abschlussarbeiten bekamen die Absolventen Benedikt van Endern, Dr. Michael Naumann und Marc Andre von der Heydt jeweils den Enervie-Preis aus der Hand von Andreas Köster, Vertreter der ENERVIE Südwestfalen Energie und Wasser AG.

Die besten Bachelor- und Masterarbeiten und Promotionen in den fünf Fakultäten der FernUni wurden von den jeweiligen Dekan:innen gemeinsam mit der Rektorin und Hans-Peter Rapp-Frick von der Gesellschaft der Freunde der FernUniversität sowie Artur Merz von der Märkischen Bank verliehen, die diese Preise fördern.

Einige Preisträger:innen waren – ,FernUni-mäßig‘ – per Video zugeschaltet, darunter eine Absolventin, die sich gerade in Australien aufhält und für die es bereits späte Nacht war.

Anja Wetter | 13.11.2023