Industrialisierungsgeschichte als Familiengeschichte – Familienunternehmen zwischen Vertrauen und Konflikt
24. Januar 2024Lüdenscheider Gespräche
Zeitraum
24.01.2024, 18:00 Uhr
Ort
Kulturhaus Lüdenscheid, Freiherr-vom-Stein-Straße 9, 58511 Lüdenscheid
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Flyer: Lüdenscheider Gespräche
Die Industrialisierungsgeschichte des Ruhrgebiets war im 19. Jahrhundert geprägt von Unternehmerdynastien. Auch mittelständische Industriepioniere wie Friedrich Harkort oder Wilhelm Funcke in Hagen wollten ihr Werk an ihre Nachkommen weitergeben. Die Struktur von Familienunternehmen schuf nach außen Vertrauen, bot aber nach innen auch vielfältigen Konfliktstoff. Über die Grenzen des Ruhrgebiets hinaus bekannt sind die Familien Osthaus und Harkort, die mit dem Hohenhof und dem Haus Harkorten in Hagen wichtige architekturgeschichtliche Marksteine hinterlassen haben. Die Spuren der Unternehmerfamilien sind bis zum heutigen Tag im Stadtbild sichtbar. Sie waren nicht nur als Arbeitgeber:innen, sondern auch als Kunstmäzen:innen und Förder:innen sozialer Einrichtungen präsent.
Eva Ochs interviewte viele noch heute lebende Nachkommen Hagener Unternehmerfamilien des 19. Jahrhunderts. In Videoporträts geben sie Auskunft über die spezifische Verbindung von Familien- und Firmengeschichte, aber auch über Lebenswelten und Erinnerungskulturen. Im Zentrum des Vortrags mit Filmbeispielen wird die seit 1819 bestehende Wachholderbrennerei Eversbusch in Hagen-Haspe stehen. Die Brüder Christoph und Peter Eversbusch betreiben sie in sechster Generation als Familienunternehmen.
Der Eintritt ist frei. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Link zum Livestream der Veranstaltung:
Zoom-Veranstaltung
Meeting-ID: 694 2573 9854
Kenncode: 77777138
Videostream:
Eine Aufnahme des Vortrags wird zeitnah unter dem Link e.feu.de/lsg-video zur Verfügung gestellt.
Vortrag von PD Dr. Eva Ochs, FernUniversität in Hagen, Institut für Geschichte und Biographie
Eva Ochs ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Geschichte und Biographie. Der Schwerpunkt ihrer Forschung liegt in biographischen Zugängen zur Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert. Zuletzt hat sie zum Thema der „work-life-balance“ von Männern des Bürgertums im 19. Jahrhundert publiziert und sich damit auch mit Unternehmerbiographien beschäftigt.