Digitale Buchvorstellung
- Thema:
- "Ich bin ohne Sinnen gestorben. Leben und Leid der Rosa Schillings"
- Veranstaltungstyp:
- Digitale Buchvorstellung
- Ort:
- Online
- Adresse:
- online via ZOOM (Teilnahme kostenfrei)
- Termin:
- 23.11.2021
- Zeitraum:
- 10:30 - 12:00 Uhr
- Leitung:
- Dr. Jeanine Tuschling-Langewand
- Anmeldefrist:
- 22.11.2021
Eine digitale Veranstaltung der Universitätsbibliothek und dem AStA, der Gleichstellungsbeauftragten und dem Referat für Chancengerechtigkeit der FernUniversität. Eine Live-Gebärdensprachdolmetschung wird angeboten.
Gabriele Lübke ist vielen an der FernUniversität ein Begriff, durch ihre Arbeit als Referentin im Alumni-Bereich. Auch in Hagen ist sie durch Ihre Tätigkeit für die Gesellschaft der Freunde der FernUniversität sehr gut vernetzt. Was viele aber noch nicht wissen, ist, dass sie auch Buchautorin ist. In einer von der Universitätsbibliothek am 23.11. geplanten Online-Veranstaltung wird Gabriele Lübke ihr Buch „Ich bin ohne Sinnen gestorben. Leben und Leid der Rosa Schillings“ vorstellen.
Gabriele Lübke zeichnet darin das Leben ihrer Großmutter Rosa Schillings anhand von familiären Überlieferungen, eigenen Schriftstücken und ihrer Krankenakte nach. Sie dokumentiert eindrücklich, wie ihre Großmutter in die Maschinerie des nationalsozialistischen Psychiatriesystems geriet und schließlich 1941 in Hadamar ermordet wurde. Rosa Schillings steht stellvertretend für die vielen Menschen, die im Rahmen der so genannten „Aktion T4“ der nationalsozialistischen Euthanasie-Ideologie zum Opfer fielen.
Die Veranstaltung möchte auch die durch das Buch aufgeworfenen Fragen nach Formen und Möglichkeiten der Erinnerung diskutieren, denn von vielen der Opfer sind – anders als bei Rosa Schillings - keine eigenen Zeugnisse geblieben. Die Krankenakten wiederum bieten nur den durch die NS-Ideologie verzerrten Blick, der meist entpersonalisierend und entwürdigend war.
Dr. Robert Parzer ist Historiker und hat sich intensiv mit Formen der Erinnerung an die Krankenmorde auseinandergesetzt. Als Gedenkstättenmitarbeiter und Redakteur des virtuellen Gedenkorts „T4“ hat er auch alternative Gedenkformen ausgelotet. Beispielsweise durch Projekte mit Schüler*innen, die Bezüge auf aktuelle gesellschaftspolitische Diskurse beinhalten. Dazu gehört etwa der Umgang mit Menschen mit Behinderungen oder bioethische Fragestellungen wie Debatten um die so genannte Sterbehilfe.
Sarah Saulheimer, seit einigen Monaten Referentin für Inklusion an der FernUniversität, hat sich mit Ansätzen der partizipativen Vermittlung der Erinnerung an die NS-Euthanasieverbrechen im Rahmen von inklusiven Hochschulseminaren befasst.
Prof. Dr. Jürgen Nagel, Leiter des Forschungsverbunds (kollektive Gewalt) und Dekan der Fakultät Kultur- und Sozialwissenschaften) für mit einem Grußwort in die Veranstaltung ein. Im gemeinsamen Gespräch eröffnen die Autorin und die Referent*innen Perspektiven auf eine Erinnerungskultur, in der die persönlichen Erinnerungen und die Sichtbarmachung des Individuums einen zentralen Platz einnehmen.
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