Themen für Masterarbeiten

Auf dieser Seite finden Sie einige mögliche Themen für Masterarbeiten. Wenn Sie sich für eines der Themen interessieren, geben Sie dies bitte im Freifeld des Themenbogens an.

Offenlegungspflichten für transparente Preise und deren Wahrnehmung durch Privatanleger – Eine experimentelle Untersuchung

Gemäß PRIIPs-Verordnung sind Anbieter von strukturierten Finanzprodukten für Privatanleger in Europa verpflichtet, die Investitionskosten für den Anleger offenzulegen. Im Wesentlichen lassen sich diese Kosten als Differenz zwischen Angebotspreis und theoretisch fairem Preis eines Produktes auffassen. In den USA ist stattdessen die Offenlegung des theoretischen Wertes vorgeschrieben. Auch wenn beide regulatorischen Vorgaben letztlich dieselbe Information widerspiegeln und durch einfache Addition bzw. Subtraktion ineinander überführt werden können, ist fraglich, inwieweit Privatanleger dies auch so wahrnehmen. Diese Fragestellung soll im Rahmen der Masterarbeit experimentell untersucht werden. Hierzu sind Probanden verschieden aufbereitete Produktinformationsblätter vorzulegen und ihre Wahrnehmungen bezüglich Produktattraktivität oder Kaufbereitschaft zu eruieren.

Einstiegsliteratur: Baule, R.; Münchhalfen, P.: What is your Desire? Retail Investor Preferences in Structured Products. Review of Behavioral Finance 14 (2022), 197–222.

Settlement-Preise und Geld-Brief-Preise an der Eurex

Die Eurex ist die führende Terminbörse in Deutschland. Gehandelt werden Futures und Optionskontrakte auf zahlreiche Underlyings. Am Ende eines Handelstages gibt die Eurex für jeden Kontrakt einen so genannten Settlement-Preis heraus, der als Basis für Abrechnungen und Marginzahlungen dient. Das genaue Verfahren wird dabei nicht kommuniziert. Im Rahmen der Masterarbeit sollen dieses Settlement-Preise mit den jeweils letzten Geld-Brief-Kursen der Market Maker verglichen werden. Liegen die Settlement-Preise immer innerhalb der Geld-Brief-Spanne? Gibt es systematische Abweichungen vom Mittelwert? Welche Preise spiegeln den Markt besser wider und sind insofern für wissenschaftliche Analysen besser geeignet? Entsprechende Preisdaten stehen über die von der FernUniversität lizensierten Datenbanken zur Verfügung.

Zum Einfluss von Informationen auf die Volatilität

Nachrichten über Unternehmen oder Märkte beeinflussen Aktienkurse. Neben den Kursen selbst ist häufig auch die Volatilität beeinflusst – so folgen größeren Kursbewegungen in der Regel weitere größeer Kursbewegungen ("volatility clustering"). Solche Effekte können mit verschiedenenen stattistischen Modellen abgebildet werden, beispielsweise über Varianten so genannter GARCH-Modelle. Eine Frage ist dabei, inwieweit die Effekte symmetrisch oder asymmetrisch sind, inwieweit also positive Nachrichten einen anderen Einfluss haben als negative. In einem vielbeachteten Beitrag haben Engle und Ng (1993) die "news impact curve" definiert, welche diesen Zusammenhang beschreibt. Sie analysieren den Zusammenhang auf Basis täglicher Daten. Mittlerweile sind seit etlichen Jahren hochfrequente Daten verfügbar, welche eine direkte Berechnung der Intraday-Volatilität erlauben, was die Analyse technisch vereinfacht. Eine entsprechende Übertragung der Ideen von Engle und Ng auf realisierte Volatilitäten anhand von Intraday-Daten ist Gegenstand der Masterarbeit.

Einstiegsliteratur: Engle, R. F.; Ng, V. K.: Measuring and Testing the Impact of News on Volatility. Journal of Finance 48 (1993), 1749–1779.

Zum Zusammenhang von deutschen Strompreisen an der EPEX Spot

Auf dem deutschen Spotmarkt für Strom gibt es verschiedene Möglichkeiten zum Handeln von Strom. Die relevantesten sind für stündliche Kontrakte die Day-Ahead-Auktion, für viertelstündliche die Intraday-Aktion und für beide der kontinuierliche Intraday-Markt. Während die Auktionen einen Einheitspreis ausgeben, sind die Preisentwicklungen auf dem kontinuierlichen Intraday-Markt fortlaufend. Zeitlich finden die Auktionen vor dem kontinuierlichen Handel statt. Ziel dieser Arbeit ist die Durchführung eine Analyse, inwieweit sich die Auktionspreise als Referenzwerte für den kontinuierlichen Intraday-Markt eignen. Die Analyse soll dabei verschiedenen Kontrakte und verschiedene Preise des Intraday-Marktes berücksichtigen. Beispielsweise kann der erste, der letzte und der volumengewichtete Preis des Intraday-Marktes unterschiedenen werden. Entsprechende empirische Daten werden zur Verfügung gestellt.

Zum Einsatz von Multifaktormodellen in der Performancemessung – Ein empirischer Vergleich von Fama/French- und q-Faktor-Modellen

In der Performancemessung von Investmentfonds spielen die Multifaktormodelle nach Fama/French eine bedeutende Rolle. Das originäre Dreifaktorenmodell wurde dabei von Carhart um einen Momentum-Faktor und später von Fama/French um zwei weitere Faktoren erweitert. Das von Hou/Xue/Xang (2015) vorgestellte und kürzlich erweiterte Multifaktormodell nimmt für sich in Anspruch Anomalien am Kapitalmarkt besser zu erklären. Ziel der Arbeit ist zum einen die Modelle sowie ihren theoretischen und empirischen Hintergrund zu erläutern, und darauf aufbauend ihre Eignung zur Beurteilung der Performance von Fonds zu erörtern. Im empirischen Teil soll der Performanceausweis nach den verschiedenen Modellen für eine möglichst breit aufgestellte Auswahl an Investmentfonds verglichen und analysiert werden.