Affektive Öffentlichkeiten und digitale Gewalt

Dieser Forschungsstrang beschäftigt sich mit affektiven Öffentlichkeiten und Phänomenen sexualisierter, rassifizierter Gewalt im Kontext ‚Sozialer Medien' und Plattformen.

Über Prozesse der digitalen Konstitution von Subjektivität hinaus gerät hier die destruktive Potenzialität digitaler Prozesse und Praktiken in den Blick. Zugleich geht es um die Frage nach widerständigen Praktiken und der Möglichkeitshorizonte solidarischer Vergemeinschaftungen. Dabei spielen plattformspezifische Ästhetiken und Praktiken ebenso eine Rolle wie gesamtgesellschaftliche Diskurse zu Redefreiheit und den Grenzen des Sagbaren. In diesem Kontext geht es immer auch um die Frage, wie eben jene Grenzen abgesteckt werden, beispielsweise innerhalb des komplexen wie machtvollen Phänomenbereichs der Content Moderation.

Diskursivierungen von verletzender Rede sind hierbei ebenso relevant wie ihre potenziellen körperlichen, materiellen Effekte:

Konzeptuell liegt diesem Forschungsstrang eine Reformulierung von Handlungsfähigkeit zugrunde, die auf der Dezentrierung und Bedingtheit von Subjektivität fußt und diese im Sinne einer grundlegenden Verletzbarkeit fasst.

  • Monographien

    2017 Eickelmann, J.: „Hate Speech“ und Verletzbarkeit im di­gi­ta­len Zeitalter. Phänomene mediatisierter Missachtung aus Pers­pek­tive der Gender Media Studies. Bielefeld, transcript. Open Access
    2012

    Eickelmann, J.: Sexismus und Irritation im Netz. Zur Effektivität widerspenstiger Videos auf YouTube. Marburg: Tectum.

    Artikel in Fachzeitschriften und Sammelbänden

    2023, i.E.

    Eickelmann, J.: Dis/Connect! Zur Regulierung und Politisierung digitaler Plattformen. In: Köppert, Katrin; Gradinari, Irina & Bee, Julia (Hrsg.): Digital gender – de:mapping politics. Spekulieren mit 30 Objekten. Leipzig: Spector Books.
    2022 Eickelmann, J.: Agentieller Realismus und die Performativität digitaler Apparate. Potenziale und Fallstricke auf dem Weg von Subjekten und Dingen zu vermittelten Subjektivationen und Materialisierungen. In: BEHEMOTH - A Journal on Civilisation. Special Issue Neomaterialistische Technik- und Mediensoziologien: Potenziale, Spannungen und Desiderata, hg. v. Josef Barla und Ronja Trischler, S. 44-57. Open Access
    2022

    Eickelmann, J.: Sozialität als Symbiogenese. Eine Reformulierung von Handlungsfähigkeit in Anlehnung an Judith Butler, Karen Barad und Donna J. Haraway. In: Sociologia Internationalis, Themenheft Postpoietisches Paradigma (hrsgg. v. Christian Dries und Takemitsu Morikawa), 57 (1-2), S. 63-87.

    2022 Eickelmann, J.; Einwächter, S. G.; Gregor, F. T.; Hanstein, U. & Kero, S.: Kamera an, Kamera aus? Ein Gespräch über Sichtbarkeiten in der Videostream-basierten Lehre. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft, 14(1), S. 181-191. Open Access
    2021

    Eickelmann, J.: Zur Justierung von Lebbarkeiten. Normative Bewertungsgefüge in di­gi­ta­len Teilöffentlichkeiten. In: Berli, O.; Nicolae, S. & Schä­fer, H. (Hrsg.): Kul­tu­ren der Bewertung. Reihe ,So­zio­lo­gie des Wertens und Bewertens’, Wiesbaden: VS, S. 23-45.

    2021 Eickelmann, J.; Einwächter, S. G. & Gregor, F. T.: Gewaltprävention in Lehr- und Lernkontexten on­line. In: Medienimpulse. Beiträge zur Medienpädagogik, 59 (2), S. 1-23. Open Access
    2020 Eickelmann, J.: Der Kampf um die Materialität digitaler Zei­chen. Dissens und Verletzbarkeit mit­ei­nan­der – nicht ge­gen­ei­nan­der – denken. In: Jahrbuch für Pä­da­go­gik, 2018 (1), S. 197-211. Open Access
    2020 Eickelmann, J.: „Rape Day“ zwi­schen Realität und Fiktion. Affektive Öffentlichkeiten und di­gi­ta­le Spiele. In: Berliner Debatte Initial #Schwerpunktausgabe 2/20 „Die soziale Konstruktion von Empörung- Populärkulturanalyse als Gesellschaftsanalyse“ (hrsg. von M. Dietrich, M. Seeliger und G. Mey), S. 22-34.
    2019 Eickelmann, J.: Ab- und Ausgrenzungspolitiken im Netz. Ein Vor­trag zur Notwendigkeit einer dualismuskritischen Perspektivierung. In: Bey, P.; Nothardt, B. (Hrsg.): Kämpfe um Meinungsfreiheit und Me­di­en. Im Span­nungs­feld von Hate Speech, Fake News und Al­go­rith­men. Münster: Unrast Verlag, S. 143-156.
    2019 Eickelmann, J.: The Digital Image as Threat. How Mediatized Disrespect Matters. In: Grabbe, Lars C.; Rupert-Kruse, P. & Schmitz, N. M. (Hrsg.): Technobilder. Medialität, Multimodalität und Materialität als medien- und bildtheoretische Kon­zep­te der Technosphäre. Marburg: Büchner-Verlag, S. 179-201. Open Access
    2018 Eickelmann, J.: Mediatisierte Missachtung als Modus der Subjektivation. Eine intraaktive, performativitätstheoretische Pers­pek­tive auf die Kontingenz internetbasierte Adressierungen. In: Geimer, A.; Bosančić, S. & Amling, S. (Hrsg.): Subjekt und Subjektivierung- empirische und theoretische Per­spek­tiven auf Subjektivierungsprozesse. Wiesbaden: VS, S. 169-190.
    2017 Eickelmann, J.: Mediatisierte Missachtung. Anerkennungsordnungen in di­gi­ta­len Öffentlichkeiten. In: Thomas, T.; Brink, L.; Grittmann, E. & de Wolff, K. (Hrsg.): An­er­ken­nung und Sichtbarkeit. Per­spek­tiven für eine kritische Medienkulturforschung. Bielefeld: transcript, S. 155-171. Open Access; aus­ge­zeich­net mit dem Best Publication Award Gender und Me­di­en 2018. Laudatio
    2017 Eickelmann, J.; Grashöfer, K. & Westermann, B.: #NetzDG #maaslos. Eine Stellungnahme zum Netzwerkdurchsetzungsgesetz. In: Zeitschrift für Medienwissenschaft, 17 (2), S. 176-185. Open Access
    2014 Eickelmann, J.: Mediatisierte Missachtung & die Verhandlung von Gender bei Empörungswellen im Netz. Der Fall Anita Sarkeesian, in: onlinejournal kultur&geschlecht, 13. Open Access
    2014 Eickelmann, J.: Postsouveräne Subjektivität im Netz- Shitstorms im Spiegel von Genderdiskursen. In: Juridikum. Zeitschrift für Kritik-Recht-Ge­sell­schaft 4, The­ma „Internet und Freiheit“, S. 494-505. Open Access

    Rezensionen / Blogbeiträge / Outreach

    2022 Digitalisierung und sexualisierte Gewalt, gemeinsam mit Felix T. Gregor und Ulrike Hanstein, in: Studien Netzwerk Frauen- und Geschlechterforschung NRW, Nr. 37: Sexualisierter Belästigung, Gewalt und Machtmissbrauch an Hochschulen entgegenwirken. Handreichung, hrsg. v. Lisa Mense, Heike Maurer und Jeremia Herrmann, S. 23-27. Open Access
    2021

    Handreichung zur Gewaltprävention in Lehr- und Lernkontexten on­line, ge­mein­sam mit Sophie G. Einwächter, Felix T. Gregor, Ulrike Hanstein, Sandra Kero & Elisa Linseisen. Open Access

    2018

    Eickelmann, J.: Gender Trouble im Netz: Können digitale Zeichen verletzen? In: blog interdisziplinäre geschlechterforschung, www.gender-blog.de. Open Access

08.04.2024