Teilprojekt „Postbürokratisches Organisieren und Entscheidungsfindung in der Verwaltung“
Die letzten zwei Jahre haben gezeigt: Organisationen der öffentlichen Verwaltung müssen mit den verschiedensten disruptiven Veränderungen ihrer Umwelt umgehen, es müssen schnell, gute Entscheidungen produziert werden. Dieser Herausforderung nehmen sich immer mehr Initiativen innerhalb der öffentlichen Verwaltung an, doch gerade in Großorganisationen ist eine schnellere Entscheidungsfindung oft schwer zu erreichen. Eine Lösung scheinen postbürokratische Organisationsformen zu bieten, wie agile Methoden aus der Projektarbeit und der Produktentwicklung, bspw. Design-Thinking Methoden. Dementsprechend können immer mehr Initiativen beobachtet werden – auch in der Verwaltung – die sich dem Ziel verschrieben haben, die Verwaltung „agil“ zu machen. Doch wie passen die über Jahrhunderte gewachsenen bürokratischen Strukturen und die neuen postbürokratischen Prozesse zusammen? Welche Wechselwirkungen gibt es zwischen den traditionellen Strukturen und den postbürokratischen Initiativen und wie kann ein Management der Schnittstellen gelingen? Welche Hürden gibt es, wenn Akteur*innen agile Initiativen implementieren möchten und wie kann man diese umgehen?
Das Projekt will ebendiese Fragen beantworten und eine differenzierte Analyse innovativer Projekte in der öffentlichen Verwaltung, die sich dem postbürokratischen Organisieren verschrieben haben, liefern. Dabei wird nicht nur beleuchtet, welche Probleme die Initiativen bearbeiten, wie sie dabei vorgehen und welche Veränderungen sie tatsächlich erreichen konnten. Es wird auch erarbeitet, welche Effekte typisch sind für postbürokratische Initiativen in der Verwaltung, welche Hürden und welche Wirkungen sich übergreifend zeigen. Um einen Transfer in die Praxis zu ermöglichen ist ein weiteres Ziel Handlungsmöglichkeiten und -empfehlungen herauszuarbeiten, die Verwaltungsmitarbeiter*innen dazu befähigen sollen, den angestoßenen Wandel aktiv und nachhaltig fortzuschreiben.
Mithilfe von Dokumentenanalysen, Explorationsgesprächen, qualitativen Expert*inneninterviews, Workshops und teilnehmenden Beobachtungen wird eine breite Datenbasis erarbeitet, auf deren Grundlage eine Analyse zunächst einzelner Initiativen erfolgt, die dann einem Vergleich unterzogen werden. Dabei ist das Forschungsprojekt iterativ angelegt und die Ergebnisse werden immer wieder durch Workshops in das Forschungsfeld zurückgespiegelt und diskutiert.
Projektbeteiligte

Dr. Julia Borggräfe
Projektleitung
E-Mail: JuliaBorggraefe
Telefon: +49 162 8893265

Celine Geckil
Projektmitarbeiterin
E-Mail: celinegeckil
Telefon: +49 162 2463143

PD Dr. Sven Kette
Projektmitarbeiter
E-Mail: svenkette
Telefon: +49 172 6651638