Kolloquium

Thema:
Oral History-Interviews als (digitale) Forschungsdaten -
Wenn Algorithmen das digitale Gedächtnis übernehmen.
Referent/-in:
Almut Leh, Hagen
Adresse:
Hybrid, FernUniversität in Hagen, Hybridraum H 004, Gebäude 3 und / oder ONLINE über ZOOM

Anmeldung bitte per Mail an karin.gockel@fernuni-hagen.de

Geben Sie bitte auch an, ob Sie online oder vor Ort teilnehmen möchten.
Termin:
07.02.2023, 18:15 Uhr

Während Oral History-Interviews in der historischen Zunft lange Zeit als problematische, um nicht zu sagen minderwertige Quellen angesehen wurden, wird ihnen aktuell als Forschungsdaten unvermutet neue Wertschätzung zuteil. Auch die Digitalisierung hat zu diesem Bedeutungswandel beigetragen, weil die digitale Repräsentation der Originaldokumente deren Verbreitung und damit auch Sichtbarkeit erheblich befördert hat.

Als digitale Daten sind die Dokumente zugleich maschinenlesbar geworden, was erhebliche Auswirkungen auf die Organisation von Arbeitsprozessen im Archiv hat. Gesellschaftlich brisant ist dieser Umstand, weil das kollektive Erinnern gleichsam unter der Hand – will sagen: weitgehend unreflektiert – an Algorithmen delegiert wird, mit anderen Worten: zum Gegenstand von Rechenvorschriften gemacht wird.

Der Vortrag thematisiert, wie sich im Prozess der Wandlung von Dokumenten zu Daten das Forschungsergebnis verändert und welche Folgen dies für die Generierung von Wissen hat.

Karin Gockel | 08.04.2024