Aktuelles
Festvortrag!
Foto: Privat
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Am 4. Dezember 2025 hat die Jubiläumsveranstaltung "25 Jahre Forensische Ambulanz Erlangen" stattgefunden. Anlässlich des Festakts hat Professor Mokros einen Vortrag zum Thema "Forensische Risikobeurteilung: Möglichkeiten und Grenzen" gehalten, in dem er neue meta-analytische Befunde vorgestellt hat. Forensisch-psychiatrische Ambulanzen sind für die Nachsorge psychisch kranker Rechtsbrecherinnen und Rechtsbrecher da. Wenn vormalige Forensik-Patientinnen und Patienten zur Bewährung entlassen werden oder die Unterbringung direkt zur Bewährung ausgesetzt wurde, übernehmen forensisch-psychiatrische Ambulanzen die Versorgung.
Meist gelesen!
Der Artikel "Criterion Validity of the Psychopathy Checklist in Legal Contexts: An Updated Meta-Analysis" von Lisa Holper et al. (und unter Beteiligung von Professor Mokros) ist der meistgelesene Beitrag des Jahres 2025 der Zeitschrift Journal of Personality Assessment. In dem Beitrag, der frei zugänglich ist (open access), geht es um die Tauglichkeit der Psychopathy Checklist für die forensische Risikobeurteilung: Inwiefern kann Rückfallneigung anhand dieses Verfahrens festgestellt werden? Der frei zugängliche Artikel ist hier unter folgendem DOI digital verfügbar: doi.:10.1080/00223891.2025.2469268
Artikel in Psychology, Public Policy, and Law erschienen - "Professionals Experienced With Statement Validity Assessment Focus on Statement Characteristics Rathern Than the Motive to Lie
Psychologische Theorien gehen davon aus, dass Menschen in der Regel nur mit triftigem Grund andere absichtlich einer (Sexual-)Straftat bezichtigen. Wenn aussagepsychologische Sachverständige die Aussage einer/s Belastungs:zeugin prüfen, wird daher häufig auch berücksichtigt, ob der/die Zeug:in ein Falschbeschuldigungsmotiv hatte. Gleichzeitig gibt es aber auch Kritik an diesem Vorgehen. Unklar ist, welche Rolle das Motiv tatsächlich in der Beurteilung einer Aussage durch psychologische Sachverständige spielt.
Dieser Frage ging Dr. Jonas Schemmel in Kooperation mit Kolleginnen der Universität Maastricht und der Psychologischen Hochschule Berlin nach. Sie legten Psycholog:innen, die aussagepsychologisch geschult und/oder in Deutschland als aussagepsychologische Sachverständige tätig sind, Fallvignetten vor und untersuchten, welchen Effekt Motivinformationen auf die Bewertung der Aussage hatten.
Die Studie ist nun im Journal "Psychology, Public Policy, and Law" erschienen (doi.:10.1037/law0000475).
Der Volltext kann auf Anfrage zur Verfügung gestellt werden: jonas.schemmel
Doppelt erfolgreich: Gleich zwei erfolgreich abgeschlossene Promotionen am Lehrgebiet!
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Mit Michael Schwarz und Miriam Hofmann haben in diesem Herbst gleich zwei Promovend:innen ein wichtiges Ziel erreicht:
Mit der Disputation zu ihrer jeweiligen Doktorarbeit haben Sie aufregende Forschungsprojekte am Lehrgebiet umgesetzt und nun mit ihrer Doktorwürde veredelt.
Miriam Hofmann ist seit 2019 als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrgebiet tätig und hat mit ihrer Dissertation mit dem Titel "They know the words but not the music? Empirical investigations of subjective fear experience in psychopathy" im Bereich der Psychopathie-Forschung promoviert.
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Michael Schwarz, der als Mitarbeiter der Bezirkskliniken Mittelfranken im Maßregelvollzug tätig ist, hat seine Promotion mit dem Titel "Entwicklung eines Persönlichkeitsinventars für Patienten des Maßregelvollzugs gemäß § 64 StGB" als erster externer Doktorand unseres Lehrgebiets abgeschlossen.
Wir gratulieren beiden ganz herzlich!
(November 2025)
Psychotherapie, Trauma und Glaubhaftigkeit - Vortrag von Jonas Schemmel an der Psychologischen Hochschule Berlin
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Am 25.11.2025 hielt Dr. Jonas Schemmel in der Reihe "Vielfalt der Rechtspsychologie" einen Online-Vortrag mit dem Titel "Psychotherapie, Trauma und Gerechtigkeit - Forschungsergebnisse und ihre Bedeutung für die Praxis" vor insgesamt 444 Zuhörenden.
Der Vortrag fasste wissenschaftliche Erkenntnisse zu falschen Erinnerungen im therapeutischen Kontext sowie zu möglichen Veränderungen kontinuierlicher Erinnerungen durch traumafokussierte Verfahren zusammen. Es wurde begründet, warum leitliniengerechte Psychotherapie die strafrechtliche Glaubhaftigkeit nicht grundsätzlich gefährdet, aber andersherum weiterhin spezifisch-problematische therapeutische Rahmenbedingungen vorkommen. Abschließend wurden offene Forschungsfragen benannt.
(November 2025)