AMH AG E-Assessment: Frühjahrstreffen an der FernUni Hagen

Auch in diesem Jahr begrüßte die AMH (Arbeitsgemeinschaft der Medieneinrichtungen an Hochschulen e.V.) AG E-Assessment mit ihrem Frühjahrstreffen zahlreiche Kollegen und Kolleginnen aus ganz Deutschland, die sich an ihrer Hochschule mit Online-Prüfungen beschäftigen.

Logo der Arbeitsgemeinschaft der Medieneinrichtungen an Hochschulen e.V.

Die AG besteht bereits seit 2007 und trifft sich seitdem zweimal jährlich zum Netzwerken und Austauschen rund um digitale Prüfungen.

Dieses Mal durfte sich das ZLI-Team Prüfungen und Assessments mit der FernUni Hagen als gastgebende Uni von ihrer besten Seite zeigen und empfing rund 30 Gäste, die sich nahezu gleichmäßig auf das hybride Setting aufteilten.

Nach einem entspannten Ankommen bei Kaffee und belegten Brötchen ging es dann los mit einer Berichtsrunde von den einzelnen Hochschulen, bei der jede*r berichtete, wie an der eigenen Hochschule aktuell geprüft wird und welche Trends und auch Herausforderungen sich dabei abzeichnen.

Abgesehen von Wechseln der Systeme zum Prüfen und Beaufsichtigen, steht bei vielen Präsenzunis gerade die Einrichtung von Prüfungsräumen auf dem Plan und in diesem Zusammenhang auch Überlegungen zu „Bring-your-own-Device“-Konzepten. Hier konnte die FernUni ihre Erfahrungen aus der Fakultät für Rechtswissenschaften ergänzen. Vielen Beteiligten war die Anbindung zwischen Moodle und dem eigenen Campusmanagement-System ein Anliegen, sodass sich hieraus spontan eine Arbeitsgruppe formiert hat. Weitere Themen waren Ideen zum Aufbau einer Qualifizierung für Lehrende zu E-Assessment, die beispielsweise über ein Zertifikatsprogramm umgesetzt werden könnte, sowie Tools zur einfachen digitalen Durchführung von textintensiven Prüfungen.

Das Hauptthema des Frühjahrstreffens bewegte sich aber in eine andere Richtung und wurde von der FernUni Hagen gewählt. Der Einsatz von Software zur Erkennung von Plagiaten wurde in der Vergangenheit immer wieder von Lehrenden angefragt und sollte daher Ausgangspunkt für eine Diskussion mit den anderen Hochschulen sein. Neben verschiedenen Faktoren wie dem Datenschutz, der Anbindung an Moodle und den (in der Regel) hohen Kosten für den Betrieb einer derartigen Software, spielte auch der Aspekt von KI-generierten Texten eine zentrale Rolle. Der Austausch zeigte: zwar werben viele Anbieter damit, dass derartige Texte von der Software erkannt werden könnten, doch die Praxis zeigt Gegenteiliges. Dies liegt vor allem daran, dass diese Texte nach dem Urheberrecht gar kein Plagiat darstellen, da kein Originaltext zum Abgleich vorliegt. Generell ist bei Plagiatserkennungssoftware zu beachten, dass diese lediglich auffällige Textstellen markiert und auf vermeintliche Treffer hinweist, diese aber nicht eindeutig bestimmen kann. Es liegt daher immer an dem oder der Prüferin mit den Verdachtsfällen umzugehen und diese abschließend einzuordnen. Ein weiterer Ansatz könnte sein, sowohl Studierende als auch Lehrende mehr für die Prävention von Plagiaten zu sensibilisieren, sodass zumindest unwissentlich entstandene Plagiate vermieden werden können.

Im Austausch ergab sich das Stimmungsbild, dass die meisten Hochschulen aus diesen Gründen keine Plagiatserkennungssoftware im Einsatz haben und sich mit Blick auf KI generell die Frage stellt, ob Plagiate im klassischen Sinne nicht ohnehin bald der Vergangenheit angehören?

Den Abschluss der Veranstaltung markierte schließlich der Ausblick auf anstehende Treffen, wie das Moodle NRW Community Treffen Ende Mai, sowie die weiteren Absprachen zu den neu gebildeten Austauschgruppen.



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