OER im Edu Lab – Freiraum 2025 Förderung für offene Bildung

Einblicke in ein innovatives Lehrprojekt und ein Gespräch über die Chancen offener Bildung

Wie können Studierende im Kontext universitärer Lehre befähigt werden, den digitalen Wandel kritisch, kreativ und konstruktiv mitzugestalten? Diese Leitfrage steht im Mittelpunkt des Edu Labs, das derzeit im Rahmen der Förderlinie Freiraum 2025 an der FernUniversität in Hagen aufgebaut wird.

Das Edu Lab unter der Leitung von Dr. Jan Hellriegel (LG Erwachsenen- und Weiterbildung) und Caroline Berger-Konen (LG Bildungstheorie und Medienpädagogik) bietet Studierenden des Masterstudiengangs Bildungswissenschaft die Möglichkeit, gesellschaftliche Schlüsselprobleme im Kontext der Digitalisierung interaktiv und kollaborativ zu bearbeiten. Das Edu Lab verfolgt dabei einen konsequent offenen Ansatz: Die von Studierenden entwickelten Lernprodukte sollen als Open Educational Resources (OER) veröffentlicht werden – also als Materialien, die frei zugänglich, veränderbar und weiterverwendbar sind. Damit eröffnet das Projekt nicht nur neue Formen des kollaborativen Lernens, sondern leistet auch einen konkreten Beitrag zu mehr Teilhabe und Transparenz in der Hochschullehre.

Doch was bedeutet OER eigentlich genau? Welche Chancen und Herausforderungen sind damit verbunden? Und worauf sollte geachtet werden, wenn eigene Materialien offen zur Verfügung gestellt werden sollen?

Antworten auf diese Fragen gibt Dr. Anke Marks vom Zentrum für Lernen und Innovation, die per Videocall von Caroline Berger-Konen interviewt wurde. Frau Marks bringt ihre langjährige Expertise als frühere Netzwerkstelle für das Landesportal ORCA.nrw mit ein.

Im Gespräch erläutert sie, worauf bei der Erstellung von OER geachtet werden sollte – etwa auf offene Lizenzen, Barrierefreiheit und transparente Quellenangaben. Sie zeigt außerdem praxisnah auf, wie schon kleine Materialien sinnvoll als OER veröffentlicht werden können. Auch typische Stolperfallen, wie der Einsatz ungeeigneter Plattformen oder geschlossener Dateiformate werden thematisiert. Manche Neulinge schrecken zunächst vor Lizenzfragen zurück oder zweifeln an der Qualität ihres Materials, doch der Beitrag macht deutlich: Perfektion ist bei der Erstellung von OER nicht entscheidend, vielmehr können auch kleine Bausteine einen Beitrag leisten, Wissen zu teilen und die Hochschullehre zu bereichern.

Das Interview ist Teil der begleitenden Einführung für die Teilnehmenden des Edu Labs. Es unterstützt Studierende dabei, sich mit den Grundlagen offener Bildungsressourcen vertraut zu machen – und sensibilisiert gleichzeitig für rechtliche, technische und gestalterische Aspekte. So wird deutlich: OER sind kein Selbstzweck, sondern ein wesentlicher Bestandteil eines Projekts, das auf Offenheit, Partizipation und kollaboratives Lernen setzt.

OER im Edu Lab bedeutet, Bildung offen, gemeinsam und flexibel zu verstehen. So entstehen Lernprodukte, die nachhaltig wirken – weil sie geteilt, angepasst und weiterentwickelt werden können – sowohl für die Lehre von morgen als auch für die berufliche und lebensweltliche Praxis der Studierenden. Damit wird eine Hochschullehre gestaltet, die nachhaltig, inklusiv und zukunftsfähig ist.



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