Forschungsprojekt

Arbeit und Leben in der digitalen Gesellschaft

Beschreibung

Informationstechnologien begegnen uns nicht länger nur im organisatorischen Umfeld, sondern betreffen uns zunehmend auch in unseren privaten Lebensbereichen. Das existierende Spektrum digitaler Technologien hat zum Teil radikale Entwicklungen ausgelöst, die sowohl die gesamtgesellschaftliche als auch die Individualebene beeinflussen – von Apps im vernetzten Auto über die Steuerung der Heizung bis hin zum mobilen Fitness- oder Gesundheitsassistenten und elektronischen Diensten der öffentlichen Verwaltung: Die zunehmende Digitalisierung des Lebens beeinflusst unsere Nutzungs- und Kommunikationsgewohnheiten. Zudem eröffnen sich vielfältige Lösungsansätze für aktuelle Probleme sowie neue Gestaltungsmöglichkeiten berufliche und private Lebensbereiche. Allerdings können aus dem Umgang mit digitalen Technologien auch adverse Effekte entstehen, wenn die Technologie entweder gar nicht oder falsch genutzt wird, sodass erhoffte positive Folgen ausbleiben oder negative Folgen resultieren. In der Presse und im täglichen Leben werden solche Effekte nicht selten der Digitalisierung selbst zugeschrieben. Meist ist es jedoch der Mensch, an dem technologischer Fortschritt scheitert. Zur Adressierung der resultierenden Herausforderungen hatte die bisherige nationale wie internationale Forschung der Wirtschaftsinformatik jedoch einen starken Fokus auf die organisatorische Perspektive. Die gesellschaftlichen und privaten Auswirkungen der Digitalisierung des täglichen Lebens wurden weitgehend ignoriert. Die bestehende Forschung fokussiert daher häufig auf bestimmte organisatorische Aufgaben und ist vielfach nicht ohne Weiteres auf andere Kontexte übertragbar.

Zentrale Forschungs­fragen

Aus diesen Gründen untersuchen wir die folgenden Forschungsfragen:

  • Wie verändert digitales Leben unterschiedliche Lebensbereiche? Wie sieht z.B. die „smarte Familie“, „smarte Arbeit“ oder die „smarte Stadt“ der Zukunft aus?
  • Welche Vorbehalte gegen ein digitales Leben gibt es und wie kann diesen begegnet werden? Welche Faktoren und Aspekte bringen Menschen dazu, digitale Technologien zu akzeptieren und nutzen oder abzulehnen?
  • Welche positiven wie negativen Effekte hat die zunehmende Digitalisierung des Lebens auf den individuellen Menschen sowohl öffentlich wie auch privat?
  • Können moderne Informationstechnologien die Probleme heutiger moderner Menschen, Familien und Städte lösen oder ersetzen sie diese nur durch neue Probleme?
  • Welche Rückschlüsse können auf die Gestaltung digitaler Systeme gezogen werden? Wie sollten Forschung und Praxis digitale Systeme gestalten, die sowohl den Anforderungen der Digital Natives als auch der Digital Immigrants gerecht werden?
Forschungsmodell ​ ​​
Ausgewählte Publika­tionen
  • Bundesministerium für Bildung und Forschung (2014). Das Wissenschaftsjahr 2014: Die digitale Gesellschaft. Zugegriffen am14 October 2014.
  • Hess, T., Legner, C., Esswein, W., Maaß, W., Matt, C., Österle, H., Schlieter, H., Richter, P. und Zarnekow, R. (2014). “Digital Life als Thema der Wirtschaftsinformatik?". WIRTSCHAFTSINFORMATIK (56:4), S. 269–276.
  • Nastansky, L. (2014). “Das e-HomeOffice der e-Familie in der e-Welt: Notwendigkeiten, Konzepte und Funktionalitäten" in Wirtschaftsinformatik in Wissenschaft und Praxis: Festschrift für Hubert Österle, W. Brenner, and T. Hess (eds.), Berlin, Heidelberg: Springer Gabler, S. 287–298.
Team

Prof. Dr. Stefan Smolnik
Dr. Katharina Ebner

Lehrstuhl Smolnik | 09.04.2024