Publikation

Titel:
Leibschreiben. Zur medialen Repräsentation des Körperleibes im Feld der Selbstvermessung
AutorInnen:
Vormbusch, Uwe
Kappler, Karolin
Kategorie:
Beiträge in Herausgeberbänden
erschienen in:
Mämecke, Thorben; Passoth, Jan-H.; Wehner, Josef (Hrsg.). Bedeutende Daten. Modelle, Verfahren und Praxis der Vermessung und Verdatung im Netz. VS-Verlag, Wiesbaden, 2017, S. 207-232. {Link}
Abstract:

Der für die Phänomenologie konstitutive Unterschied zwischen „Leib sein“ und „Körper haben“ markierte bislang die Grenze möglicher Rationalisierungen des Selbst. Die Verbreitung technisch mediatisierter Selbstvermessungspraktiken verweist auf die historische Variabilität dieser Grenze. Der Beitrag untersucht auf der Grundlage qualitativer Interviews die emergierenden Praktiken des Leibmessens und Leibschreibens. Selbstvermessungspraktiken stellen den Versuch dar, Leiberfahrungen aus der Sphäre des Vorreflexiven zu lösen und in eine formal repräsentierbare Form zu bringen. Diese kalkulative Übersetzung innerlichen Empfindens in formales Wissen basiert auf formalen Repräsentationen und Konventionen, deren Hervorbringung in den drei Feldern der Leistung, der Gesundheit und der Gefühle untersucht wird.

Lehrstuhl Smolnik | 13.08.2021