Entscheidung beim Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre

Mit dem „Fellowship für Innovationen in der digitalen Hochschullehre (digiFellow)“ fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft seit 2016 gezielt Initiativen einzelner Lehrende, um beispielgebend die digitale Lehre zu bereichern. Seit 2020 sind die Hochschulen in NRW eigenverantwortlich für den Wettbewerb zuständig.

Die Förderlinie digiFellow ermöglicht die Umsetzung von ausgewählten innovativen Lehrvorhaben und setzt dabei einen starken Akzent auf Vernetzungsaktivitäten. Das bedeutet zum einen, dass die Gewinner*innen sich mit anderen Lehrenden an Hochschulen in NRW auf Veranstaltungen im Sinne eines „Best-Practice-Sharing“ vernetzen. Des Weiteren verpflichten sich die Geförderten, ihre Lehrmaterialien auf dem Landesportal ORCA.nrw unter einer offenen Lizenz (CC0, CC-BY oder CC-BY-SA) zur Verfügung zu stellen.

Der Prozess der Ausschreibung und Entscheidung liegt seit diesem Jahr in den Händen des Zentrums für Lernen und Innovation (ZLI). Die eingegangenen Anträge sind einem zweistufigen Bewertungsprozess durchlaufen. Im ersten Prüfprozess wurden die Anträge auf Ihre Realisierbarkeit, Nachhaltigkeit sowie ihr digitales Innovationspotential hin überprüft. In der Jurysitzung, die am 16. August stattgefunden hat, wurden aufgrund der Vorabreiten alle Anträge miteinander verglichen und der Antrag mit dem größten Potential wurde ausgewählt.

And the winner is …

Mit 50.000€ gefördert wird der Antrag von Prof. Dr. Robinson Kruse-Becher aus der Fakultät für Wirtschaftswissenschaft. Das Projekt „Programmierung in R – From Zero to Robo (Advisor) Hero“ hat das Ziel, Studierenden der Wirtschaftswissenschaft, Mathematik und Informatik sowie angrenzenden Fakultäten die Möglichkeit zu geben, Programmierkenntnisse in der Sprache R aufzubauen. Die open-source Software R ist führend im Bereich Data Science. Durch den angestrebten Kurs in drei Schwierigkeitsstufen können die digitalen Kompetenzen der Studierenden in den Bereichen Data Literacy und Financial Literacy gestärkt werden.

Im geleiteten Online-Selbstlernkurs lernen die Studierenden die Programmiersprache R anhand von drei Komponenten: Erklärvideos, Colab (Anwendung, die ein Webinterface für Programmierung in verschiedenen Sprachen bereitstellt) und Übungsaufgaben. So können verbale Erklärungen direkt mit interaktiven Programmiercode verbunden und anschließend das Gelernte in Programmierkonsolen spielerisch angewendet werden. Zusätzlich gibt es drei große Fallstudien, in denen Studierende nach und nach an das Konzept des Robo Advisors herangeführt werden und lernen, einen solchen eigenständig in R zu programmieren. Robo Advisors sind vollautomatisierte Investmentalgorithmen, die Finanzinstitute Kunden anbieten, die selber keine Investmententscheidungen treffen möchten und nicht auf eine kostenintensive Beratung angewiesen sein wollen.

Aktuell existiert an der Fakultät Wirtschaftswissenschaft kein solcher Kurs, sodass Studierende keine Möglichkeit haben, im Zuge ihres Studiums eine Programmiersprache vollumfänglich von Grund auf zu erlernen. Stattdessen muss dies bei Interesse im Eigenstudium erfolgen. Vereinzelt werden in Veranstaltungen themenspezifisch R-Codes gezeigt, z.B. um eine Regression zu berechnen, jedoch wird hierdurch nicht das allgemeine Verständnis für Programmierung und die Sprache R gefördert. Dieser Programmierkurs soll somit dazu beitragen, das z.T. themenspezifisch vorhandene Wissen durch ein Fundament in der Programmiersprache R zu untermauern.

Neue Ausschreibungsrunde für 2023 startet in Kürze

Ganz nach dem Motto „nach dem Wettbewerb ist vor dem Wettbewerb“ startet in Kürze die nächste Ausschreibungsrunde für 2023. Wir informieren Sie hier im Blog über die Ausschreibungsdetails.



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