
In der Reihe „Innovative Lehrprojekte“ stellen wir die Projekte vor, die im Rahmen der Zertifikatsprogramme HD-NRW und E-Teaching-Zertifikat entstanden sind. Diesmal mit: Yvonne Dathe, die im Rahmen des Design Thinking Workshops eine alternative Prüfungsvorleistung im Modul 1 des B. Sc. Psychologie in Form eines StudentQuiz mit Peer Review entwickelt hat.
Wie bist du auf die Idee zu deinem Projekt gekommen?
In unserem Fachbereich wurde diskutiert, eine Prüfungsvorleistung einzuführen. Zeitgleich gab es eine Fortbildung für das ETZ zum Thema “Design Thinking Workshop: Alternative Prüfungsformate”. Innerhalb des Workshops hat sich die Idee gemeinsam mit den anderen Workshop-Teilnehmer*innen entwickelt.
Welche Überlegungen lagen der Umsetzung des Projekts zugrunde?
Eine mögliche Prüfungsvorleistung sollte:
- eine fachliche Kompetenz der Studierenden prüfen,
- individuell zuordenbar sein,
- weitgehend automatisiert auswertbar sein (da mit über 1.000 Studierenden zu rechnen ist und nur zwei Lehrende die Auswertung übernehmen) und
- eine angemessene Bestehenshürde aufweisen, also nicht unverhältnismäßig schwer sein.
Welche Herausforderungen sind dir während der Planung und der Durchführung begegnet?
Es war zu Beginn nicht ganz klar, mit welchem System die Prüfungsvorleistung umgesetzt werden sollte. Überlegt wurde, diese mit der gegenseitigen Beurteilung oder mehrstufigen Freigaben zu arbeiten. Am Ende wurde es dann das StudentQuiz, eine Aktivität, die direkt in Moodle zur Verfügung steht. Die Studierenden können einfach Fragen erstellen und über ein Punktesystem (100 Punkte für jede veröffentliche Frage, 5 Punkte für bestätigte Fragen, 3 Punkte für jeden erhaltenen Stern) kann anhand der Teilnehmer-Rangliste leicht überprüft werden, wer die Prüfungsvorleistung erfüllt hat und wer nicht.
Am Ende wurde übergeordnet entschieden, dass es in Modul 1 Psychologie (B.Sc.) keine weitere Prüfungsvorleistung geben wird. Dennoch blieb das StudentQuiz weiterhin verfügbar und die Studierenden können auch künftig eigene Fragen einstellen. Denn der Nutzen – insbesondere als Gelegenheit zu Üben und zur Selbstüberprüfung – besteht unabhängig von der verpflichtenden Prüfungsvorleistung.
Wie war die Reaktion der Studierenden?
Einige Studierende sind jedes Semester motiviert zur aktiven Fragenerstellung und -bearbeitung. Insgesamt wurden jedoch nie mehr als 150 Fragen eingereicht, und nur ein kleiner Teil erfüllte die Qualitätsanforderungen für eine Klausurfrage. Dennoch entstanden mehrere gute Fragen, die überarbeitet und in späteren Klausuren übernommen wurden.
Was planst du noch für die Zukunft im Zusammenhang mit dem Projekt?
Zukünftig ist geplant, den Nutzen selbsterstellter Fragen noch mehr in den Fokus der Studierenden zu rücken. Dafür möchte ich regelmäßige Erinnerungen (z. B. per Forumspost oder in Fragerunden) versenden und positive Beispiele aus der Vergangenheit zeigen.
Der ausführliche Projektbericht ist Teil unserer Reihe Innovative Lehrprojekte an der FernUniversität in Hagen.
