ZLI im Fokus – das Interview mit Judith Weiß

Wie lange bist du schon an der FernUni in Hagen?

Ich bin seit Juli 2018 an der FernUni, bin tatsächlich sogar gebürtige Hagenerin und aufgewachsen in Gevelsberg im EN Kreis. Aber seit meiner Uni-Zeit fließt durch meine Adern „die echte“ von Dönninghaus (Kenner*innen verstehen sofort) und mein Herz gehört dem Pott.

Was bist du genau von Beruf und an welchen Stationen hast du dich ausgebildet und studiert?

Meine Berufsbezeichnung lautet „wissenschaftliche Mitarbeiterin“, was recht wenig über meinen Arbeitsalltag aussagt, deswegen genauer: Von Hause aus bin ich Medienwissenschaftlerin und Germanistin. Studiert habe ich beide Fächer im Bachelor und Master in Bochum an der Ruhr Uni und bin neben dem Studium eine Weile als Webtexterin tätig gewesen. Zur FernUni bin ich mehr oder minder durch Glück gekommen – insofern als Zeitpunkt und Ort für die Stellenausschreibung genau zum Abschlussdatum passten, denn vorher hatte ich gedacht, ich würde in Bochum bleiben oder nach Marburg müssen. Dass ich mich zurück in Hagen so wohl fühlen würde, damit hatte ich vor Antritt der Stelle offen gestanden nicht gerechnet, sondern war neben den neuen Aufgaben sehr froh mit einer guten Stelle gesegnet zu sein, für die ich meine Heimat nicht verlassen musste.

Was macht deinen Beruf aus?

Meinen Beruf macht eine gesunde Mischung aus kreativer Arbeit, Konzeption und Beratung aus, selten ruhig, aber immer reich an verschiedenen

Judith Weiß Foto: FernUni

Menschen aus allen Fachbereichen, mit denen ich zusammenarbeiten darf. Das macht es spannend und abwechslungsreich, weil kein Tag in meinem Arbeitsalltag gleich ist. Die Konstante bilden meine wunderbaren Kolleg*innen aus dem Medienproduktionsteam, was mich auch an hektischen Tagen, die Drehs und Deadlines und ein breites Aufgabenfeld normalerweise mit sich bringen, sehr zufrieden macht.

Welche Dinge tust du genau am ZLI?

Hauptsächlich arbeite ich als Redakteurin im Medienproduktionsteam, das bedeutet ich bin für die Beratung, Konzeption und Planung von und für Lehrvideos verantwortlich. Außerdem: Dafür bei den Projekten den Überblick zu behalten und eine Schnittstelle zwischen Lehrenden und den Kolleg*innen aus der Produktion zu sein. Mein Schwerpunkt ist bedingt durch meinen Studienweg der Text. Das bedeutet, ich denke ein Video vom Sprechtext aus und danach an die Bilder, die dazu passen. Dabei kommt es durchaus vor, dass selbst Hand an ein Schnittprogramm oder ein Baukastensystem für Animationsvideos gelegt wird. Ich kann mir „machend“ häufig besser vorstellen, ob etwas zueinander passt oder nicht. Wer also ein Video produzieren möchte, bei dem Redaktion, Konzeption und Beratung mit dem Schwerpunkt Text gefragt ist, kommt an mir recht selten vorbei.

Sprechtätigkeiten führe ich auch mittlerweile recht häufig durch, weil ich für unsere Projekte immer ad hoc als Sprecherin auf dem Campus verfügbar bin und bei eigenen Projekten den Text sehr gut kenne, da ich ihn vorher mit unseren Auftraggebenden erarbeitet habe.

Ich betreue gemeinsam mit unterschiedlichen Kolleg*innen unsere internen Fortbildungen aus dem Videobereich, das sind Keine Angst vorm roten Licht, Schreiben fürs Sprechen, Schreiben fürs Hören, Präsentieren in Online Veranstaltungen und E-Lecture stark ins Semester. Für alle Fragen, die mit diesen Themen verbunden sind, stehe ich gerne zur Verfügung.
Ich schreibe außerdem für das ZLI Blog und versuche mich gerade mit meinen Schwerpunktthemen einzubringen. Projekte oder Dinge, die erzählenswert sind, will ich hier gern teilen, dabei ab und an auch kreativ schreiben und freue mich immer über Feedback unserer Lesenden!

Was macht dir am meisten Spaß an deinem Job?

Schwierige Frage: Ich habe erzählt, dass ich beruflich kreativ schreiben möchte, also mag ich diese Arten von Aufgaben, die für das ZLI Blog oder in unseren Videoproduktionen anstehen, am liebsten – Animierte Erklärfilme, Interviews und Imagefilme bzw. Vorstellungsvideos. Dort, wo wir mithilfe von Text und Bild im Einklang etwas knapp und ansprechend rüberbringen, habe ich am meisten Spaß in meinem Beruf. Warum das so ist? Im Erarbeitungsprozess wird es häufig persönlich und alle Beteiligten aus Kund*innen und Kolleg*innenseite bringen sich selbst und Ihre Erfahrungen mit ihren Ideen stark ein, sodass gemeinschaftlich etwas wirklich Cooles für die Lehre in den Modulen, den Studiengang oder auch mal für FernUni Veranstaltungen entsteht. Ich hatte so etwas in meinem eigenen Studium nicht zur Verfügung und hätte mir gewünscht, neben der Fachliteratur auf solche Inhalte zugreifen zu können.

Welches besondere Talent hast du, was du in deinen Beruf mit einbringst?

Aus dem privaten Bereich bringe ich sicherlich einiges in den Beruf mit, was nicht oben auf der Qualifikationsliste stand. Dazu gehören Theater- und Bühnenerfahrung, die in der Tonkabine nützlich sind, meine Erfahrung mit unterschiedlichen Textsorten, meine Arbeit im Direktvertrieb, aber vor allem die Ausbildung zur Peer-Schreibtutorin an der RUB, aus der ich meine Beratungshaltung und -erfahrung mitgebracht habe. Deswegen freut es mich persönlich auch sehr, dass das ZLI jetzt Heimat des Schreibzentrums ist.

Was ist eine Anekdote aus deinem Arbeitsalltag?

Die gibt es zwar, aber es ist so, als würde ich versuchen, Witze zu erkären: Es ist dann selten wirklich witzig 😉 Eine persönliche Anekdote habe ich aber zum Abschluss: An meinem ersten Tag an der FernUni sollte ich ein Konzept für einen animierten Imagefilm schreiben – hatte ich vorher noch nie getan, deswegen war die Aufgabe etwas überfordernd im Sinne von: „Mache ich das gerade richtig? Keine Ahnung, ich mache jetzt einfach!“.
An dem Abend war ich mit meinem Mann essen und habe fast in meine Frust-Pommes geheult, weil ich auf gar keinen Fall immer Videos machen, sondern doch schreiben wollte…

Wie man sich doch täuschen kann, ich kann mir heute nichts Besseres vorstellen!



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