Seminar

Thema:
Management von Klimarisiken in produzierenden Unternehmen
Ort:
Fernstudienzentrum Budapest
Termin:
20.06.2024 bis
21.06.2024
Seminarleitung:
Prof. Dr. Karsten Kieckhäfer
Anmeldung und Teilnahme-
voraussetzung:
Informationen zu Anmeldefristen und seminarspezifischen Teilnahmevoraussetzungen können Sie dem Heft Studien- und Prüfungsinformationen Nr. 2 entnehmen
Rahmenzeitplan:
22.03.2024 Beginn der Einarbeitungsphase in die Software Vensim bzw. AIMMS
05.04.2024 Kick-off als Online-Veranstaltung (Teilnahme obligatorisch)
- Einführung in das wissenschaftliche Arbeiten
- Einführung in die Literaturrecherche
- Themenbekanntgabe (Beginn der Bearbeitungszeit)
19.04.2024 Abgabe von Gliederung und Abstracts
31.05.2024 Abgabe der Seminararbeit
20.–21.06.2024  Präsentationsphase im Fernstudienzentrum Budapest (Teilnahme obligatorisch)
Moodle:
Wichtige Informationen, zusätzliche Materialien und detaillierte Zeitpläne werden im Laufe des Seminars über die Moodle-Lernumgebung bekanntgegeben
Hinweis:
Die Bearbeitung der Seminarthemen findet in der Regel in Gruppen von je drei Studierenden statt. Jede bzw. jeder Seminarteilnehmende hat im Rahmen der Gruppenarbeit eine eigenständige Leistung zu erbringen, die individuell bewertet wird.
Ansprechpartner:
Allgemeine Fragen zum Seminar
Kimberley Joyce, Berkenkopf

Betreuende
Lea Franze, M. Sc.
Sören Ahlfs, M. Sc.

Beschreibung

Unternehmen und Industriezweige werden eine zentrale Rolle bei der Unterstützung gesellschaftlicher Reaktionen auf den Klimawandel spielen – nicht nur durch eine drastische Reduzierung der Treibhausgasemissionen (THG) als einer der Haupttreiber des Klimawandels, sondern auch durch die Anpassung an die tatsächlichen oder erwarteten physischen Auswirkungen und Risiken des Klimawandels in den betroffenen Sektoren (Adaptation).

So belasten verschiedene Klimarisikoereignisse wie Hochwasser, Dürren und Waldbrände die globalen Lieferketten von Unternehmen und werden in Zukunft verstärkt auftreten. Diese Risikoereignisse führen zu Produktionsstillständen und können sogar zur Zerstörung ganzer Standorte führen, was zu langfristigen Ausfällen führen kann.

Global agierende Unternehmen sehen sich aufgrund ihrer Lieferketten vermehrt den Folgen und Risiken des Klimawandels ausgesetzt. Die Anpassung von Lieferketten an potenzielle Klimarisiken bildet daher ein bedeutendes und aktuelles Forschungsfeld.

Unternehmen und Supply Chains sehen sich demnach mit der Herausforderung konfrontiert, ihre Planung diesen veränderten und durch vielfältige Unsicherheiten gekennzeichneten Rahmenbedingungen anzupassen. Dabei stehen sie u.a. vor folgenden Fragestellungen: (1) Wie können Klimarisikoereignisse führzeitig erkannt und hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf eigene Unternehmensstandorte bzw. die gesamte Supply Chain analysiert werden? (2) Welche Lieferanten sollten gewählt werden, um eine erhöhte Resilienz gegenüber Klimarisikoereignissen der Supply Chain sicherzustellen? (3) Wie sollen Transporte unter unsicheren Bedingungen möglichst resilient umgesetzt werden? (4) Wie sind Produktionsnetzwerke zu gestalten, um deren Resilienz gegenüber Klimarisikoereignissen zu erhöhen?

Um diese und weitere Fragen zu beantworten, können u. a. Optimierungs- und System-Dynamics-Modelle eingesetzt werden. Optimierungsmodelle spielen eine zentrale Rolle bei der Entscheidungsunterstützung im Umgang mit Klimarisikoereignissen im Supply-Chain-Risikomanagement. Auf strategischer Ebene unterstützen sie bei der Gestaltung widerstandsfähiger Lieferketten, z. B. durch die Identifikation alternativer Produktionsstandorte und Lieferquellen sowie die Diversifizierung des Lieferantennetzwerks. Taktisch ermöglichen sie z. B. die optimale Gestaltung von Transportrouten, um auf potenzielle Klimarisiken flexibel reagieren zu können. Auf operativer Ebene bieten sie u. a. effiziente Lösungen für die dynamische Anpassung von Lagerbeständen an unvorhersehbare Klimaereignisse, um vereinbarte Service-Level aufrechtzuerhalten und Kosten zu minimieren.

System Dynamics-Modelle können vor allem zur Modellierung und Analyse komplexer und dynamischer Probleme verwendet werden. Die Methode bietet die Möglichkeit, das zeitliche Verhalten von Regelsystemen zu simulieren. Ziel ist es nicht nur, Systeme mit Hilfe von qualitativen und quantitativen Modellen zu beschreiben, sondern auch zu verstehen, wie Rückkopplungsstrukturen das Systemverhalten bestimmen. So können beispielsweise Klimarisikoereignisse in Supply Chains simuliert und analysiert werden, aber auch Maßnahmen zur Handhabung dieser Risikoereignisse bewertet werden.

Nach der theoretischen Aufarbeitung der genannten Untersuchungsfelder sind entsprechende Ansätze zu formulieren und mit modernen Softwarelösungen zu implementieren. Dies ermöglicht die Untersuchung aktueller Fragestellungen aus Wissenschaft und Praxis.

Das Seminar kann in allen Studiengängen gewählt werden, ist aber vor allem auch für Studierende des Masterstudiengangs Wirtschaftswissenschaft für Ingenieur/-innen und Naturwissenschaftler/-innen geeignet. Das Seminar kann auch als Wahlpflichtseminar belegt werden.