PD Dr. Magnus Ressel

Magnus Ressel Foto: privat

E-Mail: magnus.ressel

Telefon: +49 2331 987 - 2124

Fax: +49 2331 987 - 4393

Raum: Gebäude KSW / Raum B 0009

Lebenslauf

  • ab 07/2025
    Vertretung der Stelle als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrgebiet "Geschichte Europas in der Welt" an der FernUniversität Hagen
  • 10/2024-09/2025
    Vertretung des Lehrstuhls für Neuere Geschichte mit Schwerpunkt Frühe Neuzeit an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg, SoSe 2025 durch Lehraufträge
  • 04/2023-09/2024
    Vertretungsprofessor an der Universität Bremen für die Professur Geschichte der Frühen Neuzeit
  • 10/2022-03/2023
    Forschungsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung
  • 07/2022-09/2022
    Resident Fellow am Deutschen Historischen Institut Paris
  • 10/2021-06/2022
    Junior Fellow der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald
  • 06/2020-09/2021
    Forschungsstipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung
  • 11/2019-05/2020
    Privatdozent/Lehrbeauftragter an der Goethe Universität Frankfurt am Main
  • 04/2013-10/2019
    Akademischer Rat a.Z. an der Goethe Universität Frankfurt am Main
  • 11/2017
    Habilitation in Neuerer Geschichte an der Goethe Universität Frankfurt am Main
  • 10/2015-09/2016
    Förderstipendiat am Historischen Kolleg München
  • 07/2015-09/2015
    Stipendiat als Postdoktorand des Deutschen Historischen Instituts Rom
  • 03/2013-05/2013
    Lecturer/Assistant Professor an der Rijksuniversiteit Groningen
  • 04/2012-02/2013
    Feodor-Lynen-Stipendiat an der Università degli Studi di Padova
  • 02/2011-05/2011
    Aide à la mobilité der Deutsch-Französischen Hochschule für ein Forschungssemester an der Universität Paris I (Sorbonne)
  • 07/2011
    Dissertation als dt.-frz. Cotutelle der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Paris I (Sorbonne)
  • 05/2009-03/2012
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am DFG-Projekt „Risikozähmung und obrigkeitliche Fürsorge“ an der Ruhr-Universität Bochum
  • 03/2008-05/2009
    Wissenschaftlicher Mitarbeiter am SFB 573 der Ludwig-Maximilians-Universität München
  • 01/2005-01/2006
    Zwei Semster Auslandsstudium an der Macquarie University Sydney, abgeschlossen mit dem Study Abroad Diploma in Arts
  • 2001-2007
    Studium der Kulturwissenschaften/Nebenfach Betriebswirtschaftslehre an der Universität des Saarlandes
 

Aktuelles Forschungsprojekt

Zwischen Altem Reich und atlantischer Plantagenwirtschaft: Das Handelsimperium des Friedrich Romberg (1729-1819)

Einer der wohl bedeutendsten Unternehmer des 18. Jahrhunderts war der aus Hemer in Westfalen stammende Friedrich (seit 1784 von) Romberg (1729-1819). Laut eigenen Angaben aus dem Jahr 1810 besaß er zu seinen besten Zeiten als Unternehmer um 1785 ein Aktivkapital von 20 Millionen flämischen Gulden, was laut allen bekannten Vermögensangaben aus dieser Zeit einen globalen Spitzenwert darstellt. Sicher ist, dass Romberg um 1785 eine Flotte von über 100 in Ostende registrierten Hochseeschiffen im globalen Einsatz hatte, insbesondere im Kolonial- und Sklavenhandel, aber auch im Mittelmeer- und Indienhandel. Zugleich besaß er mehrere Fabriken in den österreichischen Niederlanden, wobei die bedeutendste eine Kattundruckerei in Brüssel mit vielen hundert Beschäftigten war. Weiterhin hielt Rombergs Firma im europaweiten Transitgeschäft eine Spitzenstellung inne, da sie fast zollfreie Güterüberführungen zwischen Ostende an der Nordsee und Venedig oder Neapel am Mittelmeer anbot. Zuletzt war Romberg in der Hochfinanz durch Kreditvergaben an die französische und österreichische Krone tätig und auch Haupteigener der bedeutendsten Seeversicherung der österreichischen Niederlande in Brügge.

Das zentrale Ziel des Projektes ist die Analyse von Rombergs Firmenstrukturen und ihrer Operativität auf Basis des umfassenden Firmennachlasses, der sich vor allem in mehreren Archiven und Bibliotheken in Brüssel, Paris und Bordeaux befindet. Im Rahmen einer praxeologisch inspirierten historischen Unternehmensforschung sollen Aspekte der Bürokratisierung, der 'Entpersönlichung', der Ausdifferenzierung der Geschäftsfelder, der firmeninternen sowie –externen Semantik sowie die Prozesse von Entscheidungsfindungen im Mittelpunkt der Untersuchung stehen. Beim Romberg'schen Unternehmen scheint der diachrone Längsschnitt gut geeignet um die Entwicklung von 'modernen' Firmenstrukturen in der Sattelzeit (Koselleck) herauszuarbeiten. Die Firma, die um 1750 als eine schlichte offene Handelsgesellschaft der zwei jüngsten Brüder der mittelständisch-bürgerlichen Familie Romberg mit einem überschaubaren Grundkapital gestartet hatte, war um 1785 in mehrere große Unternehmungen mit eigenen Geschäftsführern aufgeteilt; sie nutzte die Techniken des damals modernsten Marketings mittels europaweiter Anzeigen in den Tageszeitungen und sie akquirierte anonyme Kapitaleinlagen für die Finanzierung ihrer speziellen Geschäfte – beispielsweise die Ausrüstung von Sklavenfahrten. Die Betrachtung der Firmenstrategie einer vertikalen Integration ihrer Geschäftsfelder – von St. Domingue bis Mittel- und Südeuropa – schärft dabei den Blick auf das mitteleuropäische "Slavery Hinterland" (Brahm/Rosenhaft 2016) und die engen Verflechtungen der europäischen Wirtschaftsstrukturen des 18. Jahrhunderts mit der Plantagenökonomie in der Neuen Welt.

Das Projekt wird von der Gerda-Henkel Stiftung sowie der Stiftung Alfried Krupp Kolleg Greifswald gefördert. Eine Videodokumentation zum Projekt findet sich hier.

Mitgliedschaften / Preise / Auszeichnungen

Publikationen

Aktuelle Publikationsliste (Link zur Seite der Universität Frankfurt)

Karin Gockel | 29.07.2025