Online-Tagung

„Islam und Empire“

Muslimische Gesellschaften, islamische Bewegungen und europäischer Herrschaftsanspruch in Asien und Afrika

Jahrestagung der Gesellschaft für Überseegeschichte am 11. – 13. Juni 2021

Poster zur Online-Taging Abbildung: © Wiki Commons/FernUniversität
Poster zur Online-Tagung (PDF 358 KB)

Die Veranstaltung findet online über das Konferenztool ZOOM statt.

Um Anmeldung wird gebeten unter E-Mail: karin.gockel

Nach erfolgter Anmeldung wird der Zugang zur Konferenzplattform zugesandt.

Die Teilnahme ist kostenlos.

Flyer mit dem Programm (PDF 202 KB)

Veranstalter
 

Die aktuellen Konfliktlagen zwischen dem „Westen“ und der „Welt des Islams“ haben eine weitaus längere Vorgeschichte, als so mancher journalistische, aber auch akademische Kommentar vermuten lässt. Daraus ergibt sich einerseits die Notwendigkeit, dem langen 19. wie dem frühen 20. Jahrhundert, die häufig in aktuellen Debatten wenig Berücksichtigung erfahren, größere Beachtung zu schenken. Andererseits ist festzustellen, dass die Entwick-lung der islamisch-europäischen Beziehung nicht von der imperialen Vergangenheit Europas getrennt werden kann. Die Tagung „Islam und Empire“ will diesen Überlegungen Rechnung tragen, indem solche Beziehungen im Kontext der Europäischen Expansion, der imperialen Machtausweitung und der kolonialen Herrschaftsausübung aus verschiedenen geschichts- und islamwissenschaftlichen, sozial- wie kul-turwissenschaftlichen Perspektiven thematisiert werden.

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Der Schwerpunkt liegt auf der Epoche der „Europäischen Moderne“, ohne dass weiterführende Betrachtungen aus-geschlossen werden. Ziel ist ein möglichst vielschichtiges Bild eines wesentlichen Aspekts der modernen Globalgeschichte, gewonnen aus der Betrachtung konkreter Akteure und Interaktionszusammenhänge. Drei Themenbereiche stehen im Mittelpunkt:

  1. „Expansion und Administration“: Zunächst rücken die imperialen Akteure in den Mittelpunkt. Gefragt wird nach dem Umgang der europäischen Mächte mit den Angehö-rigen oder Eliten muslimischer Gesellschaften sowie den Protagonisten islamischer Religionsausübung. Dabei wird insbesondere die Agenda und das konkrete Verhalten der „men on the spot“ diskutiert.
  2. „Reaktion und Reform“: Danach wird die Perspektive um-gekehrt, indem nach den muslimischen Akteuren in diesem Kontext gefragt wird. Sowohl einzelne Protagonisten als auch Gruppen oder Bewegungen werden hinsichtlich der verschiedenen Reaktionen in muslimischen Gesellschaften auf imperiale Herrschaftsansprüche in den Blick genommen.
  3. „Wissen und Medien“: Schließlich wird einer wissensge-schichtlichen Perspektive Raum gegeben, indem der Genese und Verbreitung europäischen Wissens über Islam und muslimische Gesellschaften im imperialen oder kolonialen Kontext nachgegangen wird. Dabei wird nach den Medien und Diskursen im europäischen Kontext gefragt, aber auch nach der gegenläufigen Wahrnehmung in islamischen Me-dien und ihre Reaktion auf europäische Machtbestrebungen.
  • Freitag, 11. Juni 2021
    13:30 Uhr Eröffnung
    14:00 Uhr Sektion I: Expansion und Administration
    18:30 Uhr Öffentlicher Abendvortrag / Key Lecture
    Samstag, 12. Juni 2021
    09:00 Uhr Sektion II: Reaktion und Reform
    14:00 Uhr Podiumsdiskussion
    Zur aktuellen Dekolonisationsdebatte –Wem gehört das Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten?
    Moderation: Hans-Martin Hinz (Berlin)
    Flyer zur Podiumdiskussion (PDF 137 KB)
    16:00 Uhr Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Überseegeschichte
    Sonntag, 13. Juni 2021
    09:00 Uhr Sektion III: Wissen und Medien
    13:00 Uhr Abschlussdiskussion
08.04.2024