Präsenzveranstaltung

Insbesondere seit der Jahrtausendwende ist zu beobachten, dass Comic-Verfilmungen – nicht zuletzt aufgrund des Superheld:innen-Genres – das dominierende Genre in Hollywood stellen. Sowohl der Comic als auch Comic-Verfilmungen stehen in der Kritik stereotype Geschlechterentwürfe zu reproduzieren oder gar zu verfestigen. Ein anderes Kennzeichen dieser Produkte ist, dass ihr monetärer Erfolg vor allem mit Merchandising, Kooperationen und Product-Placement erzielt wird. Comic-Verfilmungen im Zeitalter der technischen Reproduzierbarkeit (vgl. Benjamin) weisen Tendenzen zur Verallgemeinerung, Klischees und Austauschbarkeit auf. Trotz der (berechtigten) Kritik ist zu beobachten, dass Comic-Verfilmungen ebenfalls zeitgenössische gesellschaftlich relevante Thematiken verhandeln und kommentieren, womit ihr subversives Potenzial deutlich wird. Gleichzeitig sind diese Produkte Agenten und Spiegel von Globalisierungsprozessen, die durch ihre weltweite Verbreitung Sichtbarkeit und Geltung für gesellschaftliche Normen, Geschlechterrollen und popkulturelle Mythen erzeugen.

Mit Hilfe von detaillierten Filmanalysen bestimmen wir formal-ästhetische Strukturen und ordnen diese in historische und kulturelle Kontexte. Dieser analytische Prozess wird u.a. unter Rekurs auf Themenfelder der Gender Studies entwickelt.

Die Bereitschaft zur eigenständigen Sichtung der Filmbeispiele wird vorausgesetzt.

Eine Literaturliste wird vor dem Seminar zur Verfügung gestellt.