Tagungen

Auf dieser Seite informieren wir Sie über aktuelle Tagungen und Veranstaltungen des Instituts für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft.
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"Komik und Macht." Öffentliche Fachtagung vom 10. bis 12. Mai 2023
im Rahmen des Kasseler Komik-Kolloquiums 2023
In Krisenzeiten, da bestimmte Formen von Herrschaftsgewalt einem jegliches Lachen austreiben mögen, andererseits Comedians die Verantwortung für die Staatsführung übernehmen können, ist die Frage nach dem Wechselverhältnis von Macht und Komik besonders brisant. Wenn man unter Macht die Möglichkeit versteht, sozial den eigenen Willen auch gegen Widerstreben durchzusetzen, kann Komik dabei in verschiedene Richtungen wirken: Sie kann helfen, Macht zu legitimieren, zu festigen und auszuüben – allzu oft wird von oben nach unten gelacht. Komik kann sich dagegen aber auch kritisch und subversiv mit ihren stärksten Gegnern anlegen, mit etablierten und todernsten Mächten in Politik, Religion oder Medienöffentlichkeit. In diesem doppelten Sinn diskutieren die Vorträge und Gespräche anschaulich die Macht der Komik, ihre Formen, Möglichkeiten und Grenzen.
Die Tagung des Kasseler Komik-Kolloquiums erfolgt diesmal in Kooperation mit dem Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft der FernUniversität in Hagen. Die Veranstaltung ist öffentlich; eine Anmeldung ist nicht notwendig.
Veranstaltungsort:
Stadtteilzentrum Vorderer Westen
Elfbuchenstraße 3, 34119 Kassel
Organisation:
Dr. Friedrich W. Block (Kassel) & Dr. Nils Jablonski (Hagen)
Infos zur Fachtagung:
https://komik-kolloquium.de/veranstaltungsprogramm/fachtagung-komik-und-macht/
Infos zu den Veranstaltungen des Kolloquiums:
Programm „Komik und Macht“
(Änderungen vorbehalten)
Mi / 10.5. / 14.00 bis 17.30 Uhr
Friedrich W. Block (Kassel) und Nils Jablonski (Hagen)
“Komik und Macht”
Begrüßung und Einführung
Hans Roth (Berlin)
Kollektives (Un-)Vermögen? Komik als Stolperstein der politischen Theorie
Christian F. Hempelmann (Commerce, Texas)
Humor macht Macht eigentlich nicht viel
Helga Kotthoff (Freiburg)
Humor in schulischen Eltern-Lehrperson-Sprechstunden. Ausgleich oder Bestätigung von Machtgefälle?
Do / 11.5. / 10.00 bis 17.30 Uhr
York Kautt (Gießen)
Witzfiguren im politischen Feld: Diskurs, Stigma, Charisma
Christian Maintz (Hamburg)
“Ich wollt’, ich wär’ die Micky Maus, dann sähe ich sehr komisch aus.” Die Komödie im NS-Film.
Anja Gerigk (Dresden)
Die Queen trifft Paddington/James Bond. Macht – Komik – Medien
Alexander Brock (Halle)
Cringe Comedy: Die Macht der Komik über Nähe und Distanz
Christiane Müller-Lüneschloß (Kiel)
Hat Komik die Macht, die Welt zu verändern? Das Spiel mit Wirklichkeitsentwürfen bei Coline Serreau
Lisa Wolfson (Bochum)
Kommunikationsstrategien des Putin-Regimes und seiner Gegner:innen im Kontext von Komik und Propaganda
Nils Jablonski (Hagen)
“Putin has been overthrown!” – Wolodymyr Selenskyjs groteske Komik in Servant of the People (UA 2015-2019)
Fr / 12.5./ 10.00 bis 13.00 Uhr
Jennifer Neumann (Gießen)
Komik als Mittel der Ermächtigung – Zu Form und Funktion humorbasierter Kommunikation in Krisenzeiten
Janet Russell (Halle)
Hab ich dir erlaubt zu lachen? – Vom Dürfen und Können der Komik
Lutz Ellrich (Berlin)
Ein unerhörtes Verhör – Notizen zur post-kafkaesken Komik
Tom Kindt (Fribourg)
“Es is schon viel, wenn man überhaupt noch da is heutzutag”. Von der Macht literarischer Komik – Betrachtungen am Beispiel von Werken Bertolt Brechts
Kontakt:
Dr. Nils Jablonski FernUniversität in Hagen Institut für Neuere deutsche Literatur- und Medienwissenschaft Lehrgebiet Medienästhetik Universitätsstr. 33, D-58084 Hagen nils.jablonskiFragilität zwischen Ästhetik und Gefährdung
Flyer mit allen Infos zu Tagung (PDF 147 KB) | Tagung vom 11. bis 12. Mai 2023 Im Rahmen der Forschungsgruppe Figurationen von Unsicherheit laden wir dazu ein, über Fragilität zu diskutieren. Die Forschungsgruppe fragt nach den historisch variablen Strukturen, Mechanismen und Kulturtechniken, mittels derer Gesellschaften Unsicherheiten hervorbringen, thematisieren und bearbeiten. Unsicherheit muss dabei nicht immer negativ verstanden werden, sondern kann auch produktiv gewendet werden. Diese Ambivalenz reflektiert auch der Begriff Fragilität. Er kann – positiv besetzt – eine besondere ästhetische und sinnliche Qualität (eines Kunstwerks, einer Existenzweise, eines kulturellen Zeugnisses) bezeichnen oder aber die Gefährdung oder Zerbrechlichkeit eines Gegenstands, so wenn wir von der Fragilität des Subjekts, der Infrastruktur, der Wirtschaft oder ganzer Staaten sprechen. Dennoch können Verletzlichkeit, Brüchigkeit und Ausgesetztsein neue Handlungs- und Widerstandsmöglichkeiten hervorbringen. Seine Ambivalenz macht den Begriff ‚Fragilität‘ überaus anschlussfähig für viele Debatten und begründet seine Konjunktur in unsicheren Zeiten. Der Fragilität kann man also durchaus etwas abgewinnen – was genau und auf welche Figurationen von Unsicherheit dies verweist, wollen wir auf der Tagung diskutieren. |
Studierende sowie alle Interessierten können sich bei per E-Mail bei Eva Zielasko, M.A. (eva.zielasko) anmelden.
Opferdramaturgie und Viktimologie der Geschlechter in Prosa und Film (19. Jh. bis zur Gegenwart)
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