Präsenzveranstaltung

Thema:
Vatergeschichten
Zielgruppe:
alle Interessierten
Ort:
Leipzig
Adresse:
Campus Leipzig
Termin:
29.08.2025 bis
30.08.2025
Zeitraum:
Freitag, 29.08.25, 16:00 Uhr bis Samstag, 30.08.25, 16:00 Uhr
Leitung:
Dr. Wim Peeters
Anmeldefrist:
20.08.2025
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich über die Online-Anmeldemaske an.

Im Magazin der Süddeutschen Zeitung vom 18. März 2019 erklärt die Anthropologin Anna Machin, „warum Väter ebenso wichtig für Kinder sind wie Mütter“. Offenbar ist die Position des Vaters nicht selbstverständlich, und sie fällt nicht automatisch mit dem Erzeuger zusammen. Für den französischen Rechtshistoriker und Psychoanalytiker Pierre Legendre ist „die Idee des Vaters [...] zugleich die Materie, woraus die intergenerationellen Verhältnisse und Konflikte gemacht sind und worum es in ihnen geht.“ Es spielt dabei keine Rolle, „ob es sich dabei um familiale oder subjektive Konflikte handelt.“ Entscheidend ist, dass die Vater-Position besetzt ist, das heißt, dass der symbolische Vater – nicht im eigenen, sondern im Namen des sozialen Dritten – „die Grenze sagt“ und die „Gerüste des Verbots“ errichtet. Darin besteht das Amt des Vaters, und die Frage nach dessen Ausfüllung prägt Erzählungen von der Opfergeschichte Isaaks bis zur Romanliteratur der Gegenwart. Egal wie stark der toxische Gehalt auch sein mag, die unterschiedlichen Beziehungskonstellationen in den Erzählliteratur zeigen stets, dass eine Gesellschaft der Mütter alleine nicht ausreicht.

Lektüre:

  • Franz Fühmann: „Erzvater und Satan“ (1968). In: Das Ohr des Dionysios. Nachgelassene Erzählungen. Herausgegeben von Ingrid Prignitz, Rostock 1985, S. 7–17. [Dieser Text wird Ihnen rechtzeitig zur Verfügung gestellt.]
  • Franz Kafka: Das Urteil (1913).
  • Robert Walser: Jakob von Gunten. Ein Tagebuch (1909), Werke, Band 7, herausgegeben von Peter Utz und Karl Wagner, Berlin: Suhrkamp 2022 (Berner Ausgabe).
  • John Knittel: Via Mala. Ein Roman (1934) [am besten antiquarisch besorgen, z.B. als Fischer Taschenbuch 50331 via Amazon Marketplace, Medimops, Eurobuch.de, ZVAB.de etc.]
  • Ferdinand Bordewijk: Charakter. Roman von Sohn und Vater (1938), aus dem Niederländischen von Marlene Müller-Haas, München: Beck 2007.
  • Daniela Dröscher: Lügen über meine Mutter. Roman, Köln: Kiepenheuer & Witsch 2022.

Denkbar ist eine Exkursion in die Deutsche Nationalbibliothek Leipzig. 1914 wurde der Leipziger Buchhändler und Verleger Heinrich Wilhelm Hahn vom Börsenverein der Deutschen Buchhändler als „Vater des Gedankens einer Deutschen Nationalbibliothek“ hervorgehoben. Auch das ist eine Vatergeschichte...

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