Präsenzveranstaltung

Thema:
Kulturelle Stereotype
Veranstaltungstyp:
Präsenzveranstaltung
Zielgruppe:
alle Interessierten
Ort:
Berlin
Adresse:
Campus Berlin
Termin:
04.07.2025 bis
05.07.2025
Zeitraum:
Vorbesprechung: Do. 26. Juni 19:00-20:00 Uhr per Zoom
Freitag 4. Juli 2025 14:00-19:00 Uhr und
Samstag 5. Juli 10:00-16:00 Uhr
Leitung:
Dr. Mirna Zeman
Anmeldefrist:
18.06.2025
Anmeldung:
Bitte benutzen Sie die Online-Anmeldemaske.
Auskunft erteilt:
Dr. Mirna Zeman
E-Mail: mirna.zeman
Telefon: +49 2331 987-2588

In der ‚artenreichen‘ Stereotypenlandschaft stellen kulturelle Stereotype eine
besondere ‚Varietät‘ dar. Sozialpsychologen beschreiben sie als eine besondere
Spielart vereinfachender Charakterisierung von Menschengruppen. Die
Rasterung der Welt in Form einer begrenzten Anzahl voneinander unterscheidbarer
und wiedererkennbarer ‚Völker‘ und ‚Nationen‘ z.B. stiftet Ordnung
im Wust von Detailinformationen über die soziale Umwelt und ermöglicht
Orientierung im Wirrwarr der sprachlich-kulturellen Heterogenität. Als
schnell abrufbare Sets vermeintlicher Wesensmerkmale der Menschengruppen stellen
kulturelle Stereotype ein wichtiges erkenntnisökonomisches device dar: Sie
minimieren den kognitiven Aufwand beim Nachdenken über Differenzen zwischen Menschengruppen.
Stereotype entfalten ihre Wirkung jedoch nicht nur auf individualpsychologischer
Ebene. Sie materialisieren sich kollektivsymbolisch, das heißt: sprachlich und bildlich
in unterschiedlichsten kulturellen Produkten und behaupten sich problemlos
über die Grenzen der einzelnen Medien, Genres, Diskurse hinweg. Stereotype über Menschengruppen (darunter Nationalstereotype, Genderstereotype, race stereotypes) sind äußerst tückische Gebilde, weil sie häufig politischen und ideologischen Instrumentalisierungen unterliegen...
Im Seminar befassen wir uns mit Mechanismen der Entstehung, Verfestigung und Zersetzung kultureller Stereotype. Wir lernen Stereotypen-Theorien kennen und arbeiten mit literarischen und andersmedialen Beispielen. Dies geschieht mit Blick auf die höchstaktuellen Diskurse, die kulturelle Stereotype perpetuieren und Zweige der Kulturwissenschaften (Cultural Studies, Genderforschung, Postcolonial-Studies, Rassismusforschung, Diversity Studies etc.), in denen Beobachtungen der Stereotype eine wichtige Rolle spielen.

Zur Vorbereitung empfohlene Literatur:

Gianenrico Bernasconi/Julia Dilger/Carsten Lohmann (Hg.): "Pictures in our head". Fremd- und Eigenbilder in Europa, Berlin 2010.

Manfred Beller/Joep Leerssen (Hg.): Imagology. The Cultural Construction and Literary Representation of National Characters. A Critical Survey, Amsterdam, New York, NY 2007.

Jürgen Link/Wulf Wülfing (Hg.): Nationale Mythen und Symbole in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Strukturen und Funktionen von Konzepten nationaler Identität, Stuttgart 1991.

Hans Henning Hahn (Hg.): Stereotyp, Identität und Geschichte. Die Funktion von Stereotypen in gesellschaftlichen Diskursen, Frankfurt/M. (u. a.) 2002.

Hartmut Winkler: „Bilder, Stereotypen und Zeichen. Versuch, zwischen zwei sehr unterschiedlichen Theorietraditionen eine Brücke zu schlagen“, in: Beiträge zur Film-
und Fernsehwissenschaft
, 41 (1992), S. 142-169.

Mirna Zeman: „Volkscharaktere und Nationalitätenschemata: Stereotype und Automatismen“, in: Tobias Conradi, Gisela Ecker, Norbert Otto Eke u.a. (Hg.): Schemata und Praktiken, Paderborn 2014, S. 97–116.

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Frau Herr ohne
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Leyla Pektas | 10.04.2025