Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur

Foto: Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat Denkmalpflege
Das Ettlinger Tor in Karlsruhe, Ende 1860er Jahre

„Gespräche am Tor“: Jahresrückblick 2019 und Ausblick auf 2020

Das diesjährige Veranstaltungsprogramm 2019 der Veranstaltungsreihe am Regionalzentrum Karlsruhe der FernUniversität in Hagen stand zunächst ganz im Zeichen der Geschichte Karlsruhes und Badens. So erinnerten Prof. Dr. Ewald Grothe (Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit, Gummersbach) und Dr. Detlef Fischer (Richter am Bundesgerichtshof a.D. und Vorsitzender des Vereins Rechtshistorisches Museum e.V. Karlsruhe) jeweils an führende Persönlichkeiten der badischen Revolution von 1918/19. Über die wechselhaften nachbarschaftlichen Beziehungen Karlsruhes zu Elsass-Lothringen seit 1871 berichtete Dr. Peter Pretsch (Leiter des Stadtmuseums Karlsruhe) im Rahmen einer von ihm kuratierten Ausstellung.

Im weiteren Jahresprogramm 2019, das auch von Wissenschaftlern der FernUniversität bestritten wurde, erweiterte sich der regionalhistorische Zugriff auf die gesamtdeutsche Perspektive: So stellte Edgar Liebmann (M.A., Dipl. Wirtsch.-Ing., Historisches Institut an der FernUniversität in Hagen) die Ergebnisse seiner Promotionsforschungen über die Positionierung der deutschen Geschichtswissenschaft zum Versailler Vertrag von 1919 zur Diskussion. Und Prof. Dr. Andreas Haratsch (Inhaber des Lehrstuhls für Deutsches und Europäisches Verfassungs- und Verwaltungsrecht sowie Völkerrecht und Direktor des Dimitris-Tsatsos-Instituts für Europäische Verfassungswissenschaften an der FernUniversität in Hagen) präsentierte einem interessierten Stadtpublikum in der „Residenz des Rechts“ seine Bilanz über 70 Jahre Grundgesetz.

Zum Ausklang des Jahresprogramms 2019 wird Prof. Dr. Jan Knopf (Professor für Literaturwissenschaft und Leiter der Arbeitsstelle Bertolt Brecht am Karlsruher Institut für Technologie) anlässlich des 30. Jahrestages des Mauerfalls in Kürze an die Entstehungsgeschichte einer gesamtdeutschen Brecht-Ausgabe im Rahmen eines deutsch-deutschen Politthrillers erinnern.

Im Fokus des nächsten Veranstaltungsjahrs 2020 stehen einige wichtige Jahrestage der Bundesjustiz, die eng mit der Geschichte Karlsruhes verbunden sind. „Wir haben das Bundesjustizministerium dafür gewinnen können, die sogenannte Rosenburg-Ausstellung über die NS-Vergangenheit des Ministeriums in Karlsruhe zu zeigen“, berichtet Dr. Werner Daum, Leiter des Regionalzentrums Karlsruhe und Organisator der Veranstaltungsreihe. Aus Platzgründen wird die Ausstellung in der Nachbarschaft des Regionalzentrums Karlsruhe untergebracht, wo sich das Regierungspräsidium Karlsruhe als Austellungsort angeboten hat. Die „Gespräche am Tor“ werden in Kooperation mit dem Bundesjustizministerium und dem Regierungspräsidium Karlsruhe am Eröffnungs- und einem Begleitvortrag zur Ausstellung beteiligt sein. Neben weiteren Veranstaltungen wird mit Prof. Dr. Thomas Sokoll auch 2020 wieder ein Wissenschaftler der FernUniversität in Hagen der interessierten Öffentlichkeit vor Ort seine Forschungsergebnisse vermitteln – nämlich über die Beziehung von Max Webers Werk zu Karl Marx und seine anhaltende Bedeutung für eine Theorie des modernen Kapitalismus.

Gespräche am Tor im RZ Karlsruhe: Veranstaltungsseite mit Berichten aller bisherigen Veranstaltungen seit 2014