Gespräche am Tor
Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur
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Eine Veranstaltungsreihe am Ettlinger Tor
Die Veranstaltungsreihe bietet ein Forum für den Austausch über aktuelle Fragen der Wissenschaft, Politik und Kultur. Im Sinne der den Universitäten eigenen "Third Mission" zielt die Reihe gleichsam auf einen Dialog zwischen Hagener Forschern, in der südwestdeutschen Region verankerten Wissenschaftlern und der bildungsinteressierten Öffentlichkeit vor Ort.
Anlässlich des 300. Jahrestages der Karlsruher Stadtgründung startete die Veranstaltungsreihe 2014/15 mit Fokus auf der Stadtgeschichte.
Seit 2016 werden die "Gespräche" unter thematischer Öffnung fortgeführt, wobei neben stadtgeschichtlichen Fragestellungen nun auch andere Themen aus Wissenschaft, Politik und Kultur in historischer Perspektive verhandelt werden.
Die nachfolgende Zusammenstellung bietet einen Überblick über das laufende Jahresprogramm. Seit Anfang 2022 finden die Veranstaltungen hybrid statt, so dass die Möglichkeit entweder zur Präsenzteilnahme auf dem Campus Karlsruhe der FernUniversität am Ettlinger Tor im Karlsruher Stadtzentrum oder zur Online-Zuschaltung per Zoom gegeben ist. Die Veranstaltungen werden von Dr. Werner Daum, Historiker und Leiter des Campusstandorts, begleitet. Selbstverständlich sind sie nicht nur für Studierende, sondern auch für die interessierte Stadtöffentlichkeit zugänglich.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Kooperationspartner
Veranstaltungsankündigungen 2025
2025 [Programmflyer (PDF 380 KB)]
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Mittwoch, 22. Oktober 2025, 18-20 Uhr
Vortrag von Brigitte und Gerhard Brändle (Zeithistoriker mit Forschungen zum Abwehrkampf und Widerstand in und aus Baden gegen die NS-Diktatur, Karlsruhe):
„Rettet die Kinder“ – ein anderer Blick auf die Geschichte des Lagers Gurs vor 85 Jahren
Zum 85. Jahrestag der Deportation badischer, pfälzischer und saarländischer Juden nach Gurs befasst sich die Veranstaltung mit der anderen, weitgehend unbekannten Erzählung gegen Verschleppung und Mord: Fast zwei Drittel der Kinder und Jugendlichen aus Karlsruhe überlebten. In ihrem Vortrag erläutern die Referenten auf der Grundlage langjähriger Forschungen, wie und mit wessen Hilfe die Rettung der Kinder gelang. Im Zentrum der Veranstaltung stehen bisher nicht erzählte Geschichten von Hilfe, Solidarität und Widerstand, die anhand filmischer Interviews mit Überlebenden sowie Fotos der Geretteten, ihrer RetterInnen und der Zufluchtsstätten veranschaulicht werden ...
Veranstaltungsankündigung
Veranstaltungsankündigungen 2026
2026 [Programmflyer: erscheint in Kürze]
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Mittwoch, 11. Februar 2026, 18-20 Uhr
Vortrag von Mirjam Schnorr, M.A. (Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Fritz-Bauer-Institut, Frankfurt a.M.):
„Duckmäusertum in der schwarzen Berufsverbots-Provinz“? Der „Radikalenerlass“ von 1972 in Baden-Württemberg – Vorbedingungen, Umsetzung und Wirkungsgeschichte
Mit der Aufhebung des Radikalenerlasses vor 35 Jahren (1991) endete keinesfalls die Wirkungsgeschichte dieses Berufsverbots, das die persönliche Biografie zahlreicher damaliger Anwärter für den öffentlichen Dienst bis heute prägt. Die Veranstaltung thematisiert die Geschichte des „Radikalenerlasses“ im Südwesten und fragt dabei nach seinen regionalen Besonderheiten. Ein Augenmerk liegt dezidiert auf der Veranschaulichung von Fallbeispielen aus dem badischen Raum, um die Perspektive der Betroffenen mit aufzunehmen ...
Veranstaltungsankündigung -
Mittwoch, 15. April 2026, 18-20 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Sabine Liebig (Professorin für Neuere und Neueste Geschichte und ihre Didaktik an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe):
Ein Leben für die Schule – die Lehrerin, das unbekannte Wesen. Einblicke in das Leben von Lehrerinnen im 19. Jahrhundert
Die Veranstaltung beleuchtet die diskriminierenden Rahmenbedingungen des Schuldienstes für Frauen im 19. Jahrhundert. Anhand von Lehrerinnenvereinen, dem politischen Engagement für eine verbesserte Mädchenbildung sowie dem Kampf für die eigenen Rechte bietet die Referentin interessante und überraschende Einblicke in die bisher vernachlässigte historische Forschung zum Gegenstand ...
Veranstaltungsankündigung -
Mittwoch, 20. Mai 2026, 18-20 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Barbara Mittler (Professorin für Sinologie an der Universität Heidelberg):
Der Erinnerung zum Trotz: Warum China immer noch an Mao glaubt
Trotz der ungebrochenen Bedeutung Mao Zedongs in der chinesischen Erinnerungskultur ist der erste Präsident der Volksrepublik China (1949-1976) für Millionen von Toten verantwortlich zu machen, die der tödlichen Hungersnot infolge des „Großen Sprungs nach vorne“ (1958–1961) sowie der gesellschaftlichen und politischen Verfolgung während der Anti-Rechts-Kampagne (1957-1959) und der Kulturrevolution (1966-1976) zum Opfer fielen. Anlässlich des diesjährigen 50. Todestags Mao Zedongs geht die Veranstaltung der Frage nach, warum dem „Großen Steuermann“ im postmaoistischen China bis heute eine so große Verehrung zuteil wird ...
Veranstaltungsankündigung -
Mittwoch, 17. Juni 2026, 18-20 Uhr
Vortrag von Johannes Kaiser, M.A. (Doktorand an der Universität Heidelberg):
Verdrängt, verfolgt, vernichtet: die NS-Verfolgung von Sinti und Roma in Baden. Ein Werkstattbericht im Spiegel der Quellen
Der Referent stellt erste Ergebnisse seiner Promotionsforschung über die Diskriminierung und Verfolgung von Sinti und Roma in Karlsruhe und Baden zur Diskussion. Dabei beleuchtet er anhand ausgewählter Quellen auch die lange Vorgeschichte der behördlichen und kommunalen Repression, die den Boden für die NS-Verfolgung bereitete. Im Rahmen der nationalsozialistischen Rassenpolitik wurden mehrere hunderttausend Sinti und Roma in Europa ermordet – womit sie zu den größten Opfergruppen des NS-Regimes zählen ...
Veranstaltungsankündigung -
Mittwoch, 15. Juli 2026, 18-20 Uhr
Vortrag von Prof. Dr. Frank Engehausen (Historisches Seminar der Universität Heidelberg):
220 Jahre nach der Rheinbundgründung: Baden zwischen liberalem Musterstaat, NS-Herrschaft und Nachkriegsföderalismus
Vor 220 Jahren stieg Baden mit der Rheinbundakte (1806) zum eigenständigen Mittelstaat auf, der sich in der Folge zum liberalen Musterstaat entwickelte. Anhand der Umbruchzäsuren von 1848, 1871, 1918 und 1933 beleuchtet der Referent die Entwicklung Badens zwischen regionaler Eigenständigkeit und gesamtdeutscher Geschichte bis ins 20. Jahrhundert hinein, um diese Betrachtung in eine abschließende Bilanz münden zu lassen: Wie ist der Verlust der landesstaatlichen Souveränität Badens 1952 vor dem Hintergrund seiner 220-jährigen Geschichte einzuordnen? ...
Veranstaltungsankündigung -
Mittwoch, 11. November 2026, 18-20 Uhr
Vortrag von Dr. Marco Wottge (Zeithistoriker, Lehrer für Geschichte und Ev. Religion):
Von rücksichtslosen Ausbeutern und freundlichen „Ariseuren“ – die „Arisierung“ im Vergleich zwischen der Großstadt Karlsruhe und den Ortenauer Landgemeinden Kippenheim/Schmieheim
Zum 88. Jahrestag der Reichspogromnacht (9. November 1938) informiert die Veranstaltung über die sog. „Arisierung“ im badischen Raum. Der Referent zeigt auf, dass diese als einer der größten Enteignungsvorgänge in der deutschen Geschichte mit besonderer Vehemenz in Baden betrieben wurde. Der intraregionale Vergleich zwischen Karlsruhe und der Ortenau (Kippenheim/Schmieheim) legt beispielhaft das jeweils unterschiedliche Vorgehen der örtlichen Entscheidungsträger und die Handlungsspielräume der dortigen Bevölkerung offen. Diese Unterschiede zwischen Stadt und Land liefern abschließend Hinweise für eine wirksame Bekämpfung des Antisemitismus ...
Veranstaltungsankündigung
Weiterführende Links
- Anfahrtsbeschreibung
- Veranstaltungsrückblick (seit 2014)