Veranstaltung

Max Weber, Karl Marx und der moderne Kapitalismus – eine historische Rekonstruktion

Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur

Hybridveranstaltung (online und in Präsenz)

Termin(e) Leitung
Ort/Raum TN-Zahl Status
Mi, 11.05.2022
18:00 - 20:00
Prof. Dr. Thomas Sokoll
Campus Karlsruhe der FernUniversität, Kriegsstr. 100 (2. OG), 76133 Karlsruhe, Seminarraum ELSASS
Online-Zugangslink: siehe unten.
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Ein Vortrag von Prof. Dr. Thomas Sokoll

Max Weber (1864 – 1920) zählt zu den großen Universalgelehrten der klassischen Moderne, dem die Kultur- und Sozialwissenschaften zahlreiche bahnbrechende, brillante und tiefschürfende Arbeiten verdanken. Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus (1904/05, zweite Fassung 1920) ist nicht nur sein berühmtester, sondern auch sein historischster Text, der aber von der Historikerzunft weitgehend verworfen wurde. Webers These von der Berufsethik des asketischen Protestantismus als ‚innerem‘ Motor des Kapitalismus galt lange als historisch unhaltbar, da von den Quellen her nicht hinreichend belegbar. Doch inzwischen zeichnet sich eine Neubewertung ab. Danach hat Weber in der ‚Protestantischen Ethik‘ ein idealtypisches Modell für die Entstehung des modernen Kapitalismus vorgelegt, das in wesentlichen Punkten durch Ergebnisse der neueren sozial- und wirtschaftsgeschichtlichen Forschung bestätigt wird.

Der Vortrag nähert sich diesem Thema in drei Schritten. Zunächst referiert er den aktuellen historischen Forschungstand zur ‚Protestantischen Ethik‘ und bezieht dabei auch Webers übrige Arbeiten zum Kapitalismus ein. Sodann stellt er die These auf, dass sich Webers Beitrag als kongeniale Weiterentwicklung des von Karl Marx (1818 – 1883) vorgeschlagenen Modells des Kapitalismus verstehen lässt, und greift dazu auf neues Quellenmaterial zurück, das erst jetzt durch die Max Weber Gesamtausgabe (MWG) erschlossen worden ist. Schließlich wirft er die Frage auf, inwieweit das idealtypische Modell der industriellen Bourgeoisie als sozialer Trägerin des modernen Kapitalismus auch für dessen weitere Entwicklung im 20. Jahrhundert noch aussagekräftig ist.

Thomas Sokoll, geb. 1954, war bis 2019 außerplanmäßiger Professor für Neuere Geschichte (Frühe Neuzeit) an der FernUniversität in Hagen und ist seitdem im Ruhestand. Seine Forschungsinteressen gelten der vergleichenden Strukturgeschichte Alteuropas in epochenübergeifender Perspektive, der Geschichte der sozialen Ungleichheit, der Geschichte der Industrialisierung und der Geschichte des modernen Kapitalismus.

Die Veranstaltung wird hybrid durchgeführt, Sie können in Präsenz vor Ort auf dem Campus Karlsruhe oder online teilnehmen.

  • Für die Online-Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich.
    Zoom-Zugangslink: https://fernuni-hagen.zoom.us/j/85272804600?pwd=ZVE1TGwrNkc3aTlraGYzb1RTZG5qdz09
    Meeting-ID: 852 7280 4600
    Kenncode: 80696338.
  • Für die Teilnahme in Präsenz melden Sie sich bitte über das Online-Formular an, das zu gegebener Zeit weiter unten auf dieser Seite freigeschaltet wird; unabhängig von der Anmeldung unterliegt die Präsenzteilnahme den zum Veranstaltungstermin geltenden und nachfolgend benannten Corona-Bedingungen (bitte behalten Sie dafür diese Seite im Auge). Falls die Durchführung in Präsenz nicht möglich ist, erhalten Sie einen Tag vor dem Veranstaltungstermin entsprechende Nachricht.
  • Eine ausschnittweise Aufzeichnung der Veranstaltung wird zeitnah – auch mit Möglichkeit zur nachträglichen Kommentierung oder Rückmeldung an den Referenten – im Veranstaltungsrückblick veröffentlicht.

Derzeit noch geltende Corona-Bedingungen für Präsenzteilnahme (diese können sich kurzfristig ändern, bitte behalten Sie diese Seite im Auge):
1. Der Zugang ist ohne 3-G-Nachweis möglich; wir empfehlen das Tragen einer medizinischen oder FFP2-Maske sowie die Beachtung der Abstandsregel von 1,5m auf dem gesamten Campus.
2. Im Veranstaltungsraum gemäß Mindestabstandsregel von 1,5 m Beschränkung der Zahl der Teilnehmenden auf 21.


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Werner Daum | 08.04.2024