Veranstaltung

Karl von Rotteck und Carl Theodor Welcker – zwei frühliberale Wortführer im badischen Ständehaus

Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur

Eine Veranstaltung der „Gespräche am Tor“ in Kooperation mit dem Förderverein FORUM RECHT e.V., Karlsruhe und Leipzig und dem Dimitris-Tsatsos-Institut für Europäische Verfassungswissenschaften an der FernUniversität in Hagen.

Termin(e) Leitung
Ort/Raum
Mi, 05.10.2022
18:00 - 20:00
Prof. Dr. Ewald Grothe
Campus Karlsruhe der FernUniversität, Kriegsstr. 100 (2. OG), 76133 Karlsruhe, Seminarraum ELSASS
Online Zugangslink: siehe unten.

Vortrag von Prof. Dr. Ewald Grothe

Die beiden Freiburger Professoren Karl von Rotteck (1775 – 1840) und Carl Theodor Welcker (1790 – 1869) zählen zu den wichtigsten liberalen Publizisten des frühen 19. Jahrhunderts. Das „Staats-Lexikon“, eine „Enzyklopädie der Staatswissenschaften“, die in 12 bzw. 15 Bänden und in zwei Auflagen zwischen 1834 und 1848 erschien, hat sie literarisch unsterblich gemacht. Beide saßen zu Beginn der 1830er Jahre als Abgeordnete in der Zweiten Kammer des badischen Landtags und machten durch spektakuläre Anträge, u.a. zur Pressefreiheit und zur Reform des Deutschen Bundes, deutschlandweit auf sich aufmerksam. 1832 wurden sie wegen ihres politischen Engagements als Hochschullehrer suspendiert. Doch jenseits dieser Gemeinsamkeiten unterschieden sie sich gravierend: der Historiker Rotteck kam aus Freiburg, war in Baden ungemein populär, finanziell gut situiert, starb aber bereits 1840; der Jurist Welcker dagegen stammte aus Oberhessen, war auf seine Einnahmen im Landtag und durch Publikationen angewiesen und wirkte 1848/49 in der Deutschen Nationalversammlung mit.

Anlässlich des 200. Jahrestages der Eröffnung des Karlsruher Ständehauses am 2. November 1822 beschäftigt sich der Vortrag mit der parlamentarischen Wirksamkeit von Rotteck und Welcker in der badischen Volksvertretung und würdigt beide „politische Professoren“ in ihrer Bedeutung für den badischen und den deutschen Parlamentarismus.

Ewald Grothe, geb. 1961, ist seit 2009 außerplanmäßiger Professor für Neuere und Neueste Geschichte an der Bergischen Universität Wuppertal und seit 2011 Leiter des Archivs des Liberalismus der Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit in Gummersbach. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Verfassungsgeschichte, der Wissenschaftsgeschichte, der Liberalismusgeschichte und der Brüder Grimm.

Die Veranstaltung wird hybrid (in Präsenz und online) durchgeführt; es ist keine Anmeldung erforderlich:

Eine ausschnittweise Aufzeichnung der Veranstaltung wird zeitnah – auch mit Möglichkeit zur nachträglichen Kommentierung oder Rückmeldung an den Referenten – im Veranstaltungsrückblick veröffentlicht.

Weitere Informationen

Gespräche am Tor - Karlsruher Begegnungen zu Wissenschaft, Politik und Kultur

Werner Daum | 08.04.2024