Wintersemester 2025/26

Modul 25005/W DC: Digital Cultures

Inhalte

Digitale Technologien durchdringen nahezu jede Faser unseres Lebens. Das Modul ‚Digital Cultures‘ widmet sich einführend der Vielfalt digitaler Kulturen. Der Fokus liegt insbesondere auf der Veralltäglichung digitaler Technologien und entsprechender Alltagspraktiken, ihren ökonomischen, sozialen und politischen Bedingungen sowie auf ihren macht- oder gar gewaltvollen Effekten. Perspektivisch verbindet das Modul medien(kultur)wissenschaftliche, soziologische und philosophische Zugänge, die durch relationale, prozessorientierte und machtanalytische Prämissen zusammengehalten werden. Dabei liegt ein besonderes Augenmerkt auf der Reflexion von disziplinärer Orientierung einerseits sowie transdisziplinärer Überschreitung von Grenzen andererseits. Mithilfe unterschiedlicher Formate wird unser Alltag inmitten von internetbasierter Dauerkonnektivität und Plattformen sowie inmitten von Mensch-Maschine-Relationen historisiert, analysiert und reflektiert. Ziel des Moduls ist es, theoretische Grundkenntnisse mit Blick auf digitale Kulturen zu vermitteln und ihre praktische, gesellschaftspolitische Tragweite zu reflektieren.

LE1: Zu Beginn der ersten Lerneinheit wird in die transdisziplinäre Perspektive des Moduls im Spannungsfeld von Medien(kultur)wissenschaft, Soziologie und Philosophie eingeführt. Im Anschluss werden die zentralen Analysedimensionen digitaler Kulturen erläutert und diskutiert, und zwar die Technizität, Historizität und Diskursivität, Materialität und Körper(leib)lichkeit, Gesellschaftlichkeit und nicht zuletzt die Performativität digitaler Kulturen. Auf dieser Grundlage fokussiert die Lerneinheit auf eine Geschichte des Internets seit den 1980er und 90er Jahren und verfolgt dabei Fragen wie: Unter welchen Voraussetzungen sind Computer und Internet in unser Zuhause eingezogen? Wie haben sich Computertechnologien und ihre Praxis seitdem verändert? Inwiefern haben wir es seit den 2000er Jahren mit einer ‚Plattformisierung‘ und ‚Mobilisierung‘ des Internets zu tun? Und schließlich werden Fragen der Subjektwerdung in digitalen Kulturen und insbesondere im Kontext Sozialer Medien fokussiert: Wie haben Plattformen und die ihnen anhängigen Diskurse unser Verhältnis zu uns selbst und zu anderen verändert? Wer bin ich bzw. wer kann ich sein unter den Bedingungen, die Plattform-Infrastrukturen für mich vorsehen? Bei all diesen Fragen wird es um die Zusammenhänge von technologischen mit historischen, ökonomischen und politischen Entwicklungen gehen, die eng mit der Reproduktion gesellschaftlicher Macht- und Gewaltverhältnisse zusammenhängen. Der digitale, cross-mediale Studientext nutzt die Möglichkeit zur Verlinkung unterschiedlicher Inhalte und Formate und erlaubt so eine multimodale Annäherung an Phänomene digitaler Kulturen.

LE2: Die zweite Lerneinheit besteht aus Grundlagentexten zu Mensch-Maschine-Verhältnissen, die zunächst theoretisiert werden. Dabei wird davon ausgegangen, dass man sich auf doppelt ungesichertes Terrain begibt, sofern man sich mit dem Verhältnis von Menschen und digitalen Anderen, d.h. Maschinen, befasst. Einerseits ist der ‚Mensch‘ schon längst zu einer problematischen Figur geworden. Andererseits machen es einem auch die ‚Maschinen‘ nicht leichter. Anders ausgedrückt: Wenn digitale Kulturen von digitalen Technologien ‚durchdrungen‘ sind, wo endet dann der Mensch, wo fängt die Maschine an? Wie lässt sich ihr Verhältnis im Spannungsfeld von Verschränkung und Differenz konzeptuell und begrifflich fassen? Nicht zuletzt posthumanistische Ansätze haben daraus die Konsequenz gezogen, an die Kritik am Begriff des Menschen anzuschließen, die Bedingtheit des Menschen weiter zu konturieren und damit auch die generische Produktivität von Medientechnologien zu betonen. Die ausgewählten Lektüren zeichnen sich bei aller Differenz durch die Gemeinsamkeit aus, dass sie dezentrierte, relationale Zugänge vorschlagen. Konkrete Leitfragen unterstützen die Orientierung der Lektüre.

LE3: Die dritte Lerneinheit lädt sie zu einem virtuellen Museumsbesuch ein. Mithilfe einer interaktiven Museumskarte werden ausgewählte Kunstwerke zugänglich gemacht, die ihrerseits das Verhältnis von Menschen und digitalen Anderen thematisieren, problematisieren, reflektieren. Ergänzend zu Ihrem Museumsrundgang werden Ihnen Begleittexte zu den Exponaten zur Verfügung gestellt. Die ästhetischen Mittel der künstlerischen Auseinandersetzung erlauben kreative, zum Teil irritierende und nicht zuletzt zum Weiterdenken anregende Problematisierungen von Mensch-Maschine-Verhältnissen und digitalen Kulturen.

LE4: Die vierte Lerneinheit, eine E-Lecture Series ist ein Kooperationsprojekt mit dem Forschungsschwerpunkt digitale_kultur. Die Video-Vorlesungen ermöglicht Einblicke in aktuelle Forschungsperspektiven aus unterschiedlichen Disziplinen (Philosophie, Soziologie, Bildungswissenschaft, Literatur-/Medienwissenschaft, Geschichte, Rechtswissenschaft). Angesichts der Vielfältigkeit digitaler Technologien, ihrer Erscheinungsorte und -zusammenhänge sowie der Pluralität spezifischer disziplinärer Zugänge geht es hier weniger darum, zu einem allgemeingültigen Verständnis digitaler Transformation zu gelangen. Stattdessen wird – ganz im Sinne einer Spurensuche – dazu eingeladen, darüber nachzudenken, welche technologischen Entwicklungen samt ihrer kulturellen und sozialen Effekte als ‚digitale Transformation‘ gefasst werden könnten und was dies – aus der jeweiligen disziplinären Perspektive – bedeuten könnte.

 

Lern-Einheit

Titel

Vorschau

LE1:

Digitale Kulturen – Zugänge, Geschichten, Begriffe 

 

LE2:

Menschen und digitale Andere I: Theoretische Perspektiven

 

LE3:

Menschen und digitale Andere II: Artistic Research

 

LE4:

Auf Spurensuche: Digitale Transformation. Interdisziplinäre E-Lecture-Series des FSP digitale_kultur

 

>>> Modul 25005 belegen

Zugang zu Informationen zur Prüfung in diesem Modul sowie zu weiteren studienrelevanten Informationen erhalten Sie in der moodle-Lernumgebung:
moodle Lernumgebung des Moduls.

Die Lernumgebung wird zu Beginn des Semesters für die Beleger/innen des Moduls automatisch geöffnet.

Modulbeauftragte

Lernergebnisse/Kompetenzen

Die Studierenden

  • erhalten einen Überblick über zentrale Theorien im Forschungsfeld Digitale Kulturen sowie im Bereich Mensch-Maschine-Interaktionen,
  • lernen, sich aus transdisziplinärer Perspektive mit einem spezifischen Gegenstandsbereich auseinanderzusetzen,
  • erwerben Kompetenzen in der Vermittlung komplexer digitaler Phänomene und kultureller Zusammenhänge,
  • sind in der Lage, aktuelle technologische Entwicklungen kulturgeschichtlich einzuordnen und deren praktische sowie gesellschaftspolitische Tragweite theoretisch zu argumentieren und kritisch zu reflektieren.

Schritte zur Modulprüfung

Das Modul wird mit einer Portfolioprüfung abgeschlossen. Die Details dazu sowie ein Portfolio-Leitfaden befinden sich in Vorbereitung. Details finden Sie demnächst auch unter Prüfungen/Portfolioprüfung in diesem Studienportal.

Prüfungen

Prüfungsform Prüfungs-Nr. Termin Anmeldeschluss
Portfolioprüfung XXX XXX 15.12.2025

 

Zur Prüfungsanmeldung

Weitere Informationen zum Modul

Lehrformen

Crossmedialer Studienbrief, Reader, Online-Kurse, E-Lecture, Moodle, Digitale Lehr-/Lerntools

Dauer

1 Semester

Häufigkeit

Das Modul wird im Sommer- und Wintersemester angeboten

Umfang

Workload: 450 h, Credits: 15 ECTS

Teilnahmevoraussetzungen

Keine

Voraussetzungen für die Vergabe von Kreditpunkten

Belegung des Moduls und erfolgreicher Abschluss der Prüfung

Stellenwert der Note für die Endnote

15/180