Präsenzveranstaltung
- Thema:
- Männerromane
- Veranstaltungstyp:
- Online-Seminar
- Zielgruppe:
- BA KuWi: Modul 25303/L3; Modul 25304/L4; Modul 25305/L5; Modul 25306/L6; MA NdL: Modul 26302/MANDL 2; Modul 26303/MANDL 3; Modul 26304/MANDL 4; und alle Interessierten
- Ort:
- Online
- Termin:
- 16.05.2025
bis
02.06.2025 - Zeitraum:
- Freitag, 16.05.2025, 17.30 – 19.30 Uhr
Samstag, 17.05.2025, 10.00 Uhr – 12.00 Uhr
Freitag, 23.05.2025, 17.30 Uhr – 19.30 Uhr
Samstag, 24.05.2025, 10.00 Uhr – 12.00 Uhr
Montag, 02.06.2025, 17.30 Uhr – 19.30 Uhr - Leitung:
- Professor Dr. Uwe Steiner
- Anmeldefrist:
- 23.04.2025
- Auskunft erteilt:
-
Prof. Dr. Uwe Steiner
E-Mail: uwe.steiner
Telefon: +49 2331 987-2517
Leyla Pektas (Sekretariat), Allgemeine Anfragen
E-Mail: leyla.pektas
Telefon: +49 2331 987-4882
„Männerromane“, das suggeriert, es gebe ein Genre, auf das diese Bezeichnung passt. Ob das tatsächlich so ist, erscheint alles andere als ausgemacht. In ihrer 2015 publizierten Dissertation „Der Männerroman“ versteht Anna Katharina Knaup darunter eine Kategorie der Unterhaltungs-, genauer der mid-brow-Literatur. Im „Männerroman“ ginge es thematisch um die Krise eines jungen Mannes im Kontext der Emanzipation „der“ Frau. Es beginne 2004 mit Tommy Jauds „Vollidiot“. Das Buch wird als „Männer-Comedy zum Lesen“ beworben. Kultur- und geschlechtergeschichtlich ist das sicherlich aufschlussreich, wenn „der“ Mann als Gegenstand vornehmlich der Komik erscheint. („Der“ Mann, weil es weder ihn noch „die“ Frau im Singular gibt!) Doch damit ist die Brisanz des Themas kaum ausgeschöpft. Die Romane, die wir im Seminar diskutieren wollen, beschränken das Spektrum nicht auf das Komische. Sie werfen u.a. die Frage auf, warum wir in der kulturellen Moderne und damit in einer seit langem immer mehr in Richtung Emanzipation und Egalität so hyperaktiv und besessen über Gender und Geschlecht diskurrieren. Sie fragen auch, ob die in der Gender- und Männlichkeitsforschung favorisierte Idee der „hegemonialen Männlichkeit“ die realen und diskursiven Phänomene wirklich trifft. Wie verhält sie sich zur These der „negativen Andrologie“ als Basis der modernen Geschlechtersemantik seit ca. 1800?
Solche und andere Fragen wollen wir anhand möglichst genauer Lektüren der Texte diskutieren. Kleinere einführende Referate zu den jeweiligen Romanen sind hochwillkommen!
Auf dem Programm stehen voraussichtlich die folgenden Texte:
- Ralf Rothmann: Stier. Roman (1991)
- Robert Menasse: Don Juan de la Mancha. Roman (2007)
- Michael Kumpfmüller: Die Erziehung des Mannes. Roman (2016)
- Michael Kleeberg: Dämmerung. Roman (2023)
Eventuell können wir auch noch den folgenden Roman mit einbeziehen: - Monika Maron: Artur Lanz. Roman (2020)
Zur Einführung:
- Christoph Kucklick: Das unmoralische Geschlecht. Zur negativen Andrologie der Moderne, Frankfurt a. M. 2008.
- Anna Katharina Knaup: Der Männerroman. Ein neues Genre der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, Bielefeld 2015.
- Jörg Lau: Männerhaß und Männerselbsthaß als kultureller Mainstream, in: Merkur 9/10, Sept./Okt. 2004,S. 934-943.
- Stefan Horlacher/Bettina Jansen/Wieland Schwanebeck (Hg.): Handbuch Männlichkeitsforschung, Stuttgart 2016.
Änderungen sind vorbehalten.