Mit Medienpädagogik in die Zukunft

Entwicklung von Bildungsansätzen und praktische Umsetzung im Kontext von Medien: Eine Tagung an der FernUniversität nimmt die Mensch-Technik-Beziehung in den Blick.


Foto: Klaus Vedfelt, Getty Images
Medienpädagogik bezieht sich auf Einzelpersonen und Gruppen innerhalb des sozialen Umfelds.

Wenn Mensch und Maschinen immer mehr verschmelzen, stellt sich die Frage, welches Leben uns in Zukunft erwartet. Menschen allen Alters müssen nicht nur mit neuen Technologien umgehen lernen, sondern auch große Datenmengen überblicken und von Algorithmen getriebene Prozesse verstehen können. Sämtliche Disziplinen sind gefordert, sich zur neuen Mensch-Technik-Beziehung zu positionieren sowie wissenschaftliche Erkenntnisse und Handlungsempfehlungen beizusteuern. Dabei sind die Erwartungen an die Medienpädagogik und die Bildungswissenschaft aufgrund ihrer Nähe zum Thema besonders groß.

Wie steht die Wissenschaft zur Digitalisierung und zur zunehmenden Technologisierung von Alltag und Arbeitswelt? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt einer Herbsttagung, die am 21. und 22. September unter dem Motto „Mit Medienpädagogik in die Zukunft“ an der FernUniversität in Hagen stattfindet. Veranstalterin ist die Sektion Medienpädagogik der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft (DGfE). Sie will vergangene, gegenwärtige und zukünftige Perspektiven auf Medienpädagogik in verschiedener Art und Weise einfangen und entwickeln.

Neue Technologien reflektieren

Organisiert wird die Tagung, zu der alle Interessierten eingeladen sind, von Prof. Dr. Claudia de Witt vom Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik und Prof. Dr. Sandra Hofhues vom Lehrgebiet Mediendidaktik. „Wir wollen unser aller Zukunft in den Blick nehmen, und zwar gemeinsam“, sagt Sandra Hofhues. Inzwischen würden sehr viele Akteur:innen diese Zukunft zwar mitgestalten. „Aber längst nicht alle.“ Claudia de Witt ergänzt, dass „durch den Einsatz von Algorithmen, durch digitale Plattformen oder neue Technologien wie ChatGPT Verunsicherungen entstehen können“. Diese zu reflektieren, sei eine wichtige Aufgabe der Tagung.

Die Tagung widmet sich in zwei aufeinanderfolgenden Tagen medienpädagogischen Entwürfen, Begründungen und Begegnungen. Neben einer Vielzahl von hoch aktuellen Vorträgen finden sich im Tagungsprogramm eine Keynote über die Entstehung, den Ausbau und die Zukunft der Medienpädagogik, eine Podiumsdiskussion zu bildungspolitischen Programmatiken des digitalen Wandels der Gesellschaft und ein Kamingespräch mit FernUni-Rektorin Prof. Dr. Ada Pellert. Ein Doktorand:innenforum komplettiert die Veranstaltung. Ein besonderes Highlight stellt ein begleitender Malwettbewerb für Kinder dar: Er rückt in den Fokus, wie sich Kinder die Zukunft vorstellen. Insbesondere aufgerufen sind Kinder im Alter von vier bis zwölf Jahren, ihr Bild bis zum 31. August enzureichen. Eine Vorlage zum Download steht im Internet bereit.

Die zwei Seiten der Digitalisierung

Die Organisatorinnen der Tagung sind keine Unbekannten: Sowohl Claudia de Witt als auch Sandra Hofhues fokussieren mit ihren Teams sehr erfolgreich aktuelle Fragestellungen rund um Digitalisierung und Digitalität. Beide sind im Institut für Bildungswissenschaft und Medienforschung der Fakultät für Kultur- und Sozialwissenschaften der FernUniversität in Hagen verankert. Prof. Claudia de Witt leitet dort das Lehrgebiet Bildungstheorie und Medienpädagogik. Sie forscht und lehrt in den Bereichen Bildung und Digitalisierung, Künstliche Intelligenz in der Hochschulbildung und Gestaltung innovativer digitaler Lehr-Lernprozesse in den Kontexten Hochschule und beruflicher (Weiter-)Bildung. Sandra Hofhues ist Universitätsprofessorin für Mediendidaktik. Sie untersucht insbesondere die Fortentwicklung der Disziplin unter Bedingungen von Digitalisierung und Digitalität. Vor dem Hintergrund eines qualitativen Forschungsansatzes betrachtet sie in einer Vielzahl von Forschungsprojekten sowohl die ermöglichenden Aspekte von Digitalisierung als auch die Kehrseiten technischer Entwicklungen für Mensch und Gesellschaft.

Kontaktieren Sie bei Fragen gerne das Organisationsteam der Tagung unter folgender E-Mail-Adresse: mpaed2023

Presse | 12.09.2023