Kennen Sie schon … Sozialisationsübungen in Moodle

Sozialisationsu?bungen in Moodle

Zu Beginn des Semesters sind Mitstudierende noch fremd und das Onlinelernen scheint ungewohnt. Damit stellt sich die Frage: Was motiviert Lernende, sich immer wieder mal auf der Lernplattform einzuloggen und wiederzukommen? Sozialisationsübungen können hierauf eine Antwort geben.

Ziel von Sozialisationsübungen

Gilly Salmon, Verfasserin des sog. Fünf-Stufen-Modells, empfiehlt, Lernende Schritt für Schritt an das Onlinelernen heranzuführen. Die Grundvoraussetzung besteht darin, Lernenden einen Zugang zu den Online-Lernmöglichkeiten zu gewähren (durch Kommunikation entsprechender Adressen, Mitteilung von Zugangsdaten und technischen Support) und sie zu motivieren, diese zu nutzen. Ist diese Basis geschaffen, geht es darum, Lernende an das Onlinelernen zu gewöhnen. Lehrenden kommt in diesem Kontext die Aufgabe zu,

  • den Lernenden den Wert des gemeinsamen Onlinelernens erfahrbar zu machen,
  • untereinander eine Vertrauensbasis zu schaffen, die erforderlich ist, um auf späteren Stufen Ideen zu teilen und
  • die gegenseitige Unterstützung zu fördern und
  • eine Grundlage für das gemeinsame weitere Lernen mit anderen herauszuarbeiten.

Steckbriefe zur gegenseitigen Vorstellung

Niederschwellige Sozialisationsübungen können dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen. Das Fachliche sollte dabei möglichst noch nicht im Vordergrund stehen, kann aber durchaus schon aufgegriffen werden. Eine einfache Übung besteht darin, die Teilnehmenden aufzufordern, sich selbst mittels eines Steckbriefs vorzustellen. Dieser kann dazu dienen, später für den weiteren Lernprozess für sich passende Lernpartner*innen zu finden. Am einfachsten gelingt die Übung, wenn man eine Vorlage oder eine Struktur für diesen Steckbrief vorbereitet. Diese kann neben Angaben zu Namen, Wohn- bzw. Studienort, belegten Modulen oder Fachsemester auch Informationen zu Lernvorlieben, den Wunsch nach einer Lerngruppe oder Lernpartner*innen erfragen. Spannend sind darüber hinaus weitere Fragen, die dem gegenseitigem Kennenlernen dienen. Hier ein paar Beispiele:

  • Worin liegt dein persönliches Interesse im Modul XY?
  • Welche Themen sprechen dich im Modul XY besonders an?
  • Welche Frage möchtest du dir nach deinem Studium an der FernUni beantworten können?

Da das Lesen von Onlinesteckbriefen für deren Autor*innen nicht sichtbar ist, empfiehlt Gilly Salmon generell Übungen (sie nennt sie E-tivities) so zu gestalten, dass auf eine Aktion (z.B. das Erstellen eines Steckbriefs) eine Reaktion folgt. In diesem Fall könnte das die Aufforderung zum Kommentieren sein. Der Fokus könnte dabei darauf liegen, Gemeinsamkeiten zu finden, Fragen zum weiteren Kennenlernen zu stellen oder aber auch direkt schon potentielle Lernpartner*innen zu kontaktieren.

Brücke zwischen Präsenz und Online

Foto: Twitter/@Frau_stud_iur

Um eine Brücke zwischen dem individuellen Lernort und dem Fernstudium zu schlagen, kann es interessant sein, mehr über das persönliche Lernverhalten zu erfahren. Wo, wann, wie und womit wird gelernt? So können beispielsweise Lernorte fotografiert und die Fotos anschließend hochgeladen werden; beliebte Lernmethoden können in einem kurzen (Handy-)Video erläutert werden. Der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.

Ebenso sind erste Anknüpfungen an den Lerngegenstand denkbar. Zum Beispiel könnten in der neueren deutschen Geschichte Orte fotografiert werden, an denen sich entsprechende Geschehnisse abgespielt haben. In der Bildungswissenschaft wären Fotos von formellen und informellen Lernorten denkbar.

Auch bei diesen Übungen gilt: Fordern Sie nach der Aktion zu einer Reaktion auf, damit die jeweiligen Urheber/innen eine Rückmeldung erhalten, dass ihre Eindrücke wahrgenommen wurden.


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Welche Ideen haben Sie beim Lesen für Sozialisationsübungen entwickelt? Was haben Sie schon mal ausprobiert? Welche Erfahrungen haben Sie damit gemacht? Wir sind neugierig auf Ihre Erfahrungen und freuen uns über Kommentare.
Und falls Sie gern noch mehr zum Thema erfahren möchten, dann empfehlen wir Ihnen die Teilnahme an unserer Fortbildung „Aktivierende Methoden in der Onlinelehre„. Der nächste Durchlauf findet vom 06.11. bis 04.12.2018 statt.

 



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