Jun.-Prof. Dr. Michael Bucksteeg

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E-Mail: michael.bucksteeg

Institutionelle Anbindung

Fakultät für Wirtschaftswissenschaft
Juniorprofessur für Betriebswirtschaftslehre, insb. Energiewirtschaft

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Forschungsinteressen

(im Themenbereich des Forschungsschwerpunktes)

Ein Hauptziel der Energieforschung liegt in der Entwicklung von Erklärungsansätzen und Modellen zur Entscheidungsunterstützung. Beispiele sind die Optimierung des Energieeinsatzes in der Produktion, die Beurteilung von Politikinstrumenten oder die Modellierung des Verhaltens von Endverbrauchern. Häufig wird dabei eine normative Perspektive eingenommen – was sind optimale Entscheidungen oder was ist die optimale Ausgestaltung von Politikinstrumenten? Eine rein auf normativen Modellen basierende Analyse liefert jedoch ein unvollständiges Bild, weil bspw. die Effekte von Politik­instrumenten (wie CO2-Steuer oder Einspeisevergütung für erneuerbare Energien) von den Präferenzen und dem damit verbundenen Entscheidungsverhalten der betroffenen Akteure abhängen.

Ein Beispiel ist die Analyse des Einflusses von Zeit- und Risikopräferenzen von Akteuren auf Investitionsentscheidungen in erneuerbare Energien. Eine wichtige Rolle dabei spielen (wahrgenommene) intertemporale Trade-offs – z.B. kaufe ich heute eine Photovoltaikanlage zu einem höheren Preis und spare Energiekosten oder warte ich, bis der Preis fällt? Um entsprechende Entscheidungen besser zu verstehen können, ist auch ein Verständnis der Emotionen im Zeitpunkt der Entscheidung relevant.

Hier setzt meine Forschung an. Neben einer verbesserten Beschreibung des Entscheidungs­verhaltens von dezentralen Akteuren (insb. privaten Haushalten) möchte ich über die entsprechende Berücksichtigung in Energiesystemmodellen einen Beitrag zu einer differenzierteren Analyse von Politikinstrumenten und Marktmechanismen sowie zur Entwicklung hin zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft leisten.

  • (im Themenbereich des Forschungsschwerpunktes)

    Chancengleichheit in der Energiewende

    Ziel des Projekts ist es, einkommensschwachen Haushalten eine aktive Teilhabe an der Energiewende zu ermöglichen und die Akzeptanz zu steigern. Während Technologien wie Balkonkraftwerke und dynamische Stromtarife Chancen bieten, bleiben diese Haushalte oft außen vor – durch finanzielle, regulatorische oder kommunikative Hürden. Vergleichsportale oder Seiten wie stromspiegel.de sind meist komplex oder adressieren die Zielgruppe nicht. Unser Projekt schließt diese Lücke mit einem interaktiven Online-Tool, das mithilfe empirisch fundierter und KI-basierter Conversational Forms auf die spezifischen Herausforderungen einkommensschwacher Haushalte eingeht.

    Das Projekt umfasst drei Bereiche:

    1. Ausgangspunkt bilden eine Online-Befragung von Bürger*innen sowie Interviews mit Akteur*innen aus Praxis, Stadt und Verwaltung. Ziel ist die Identifikation von Informationsbedarfen, Präferenzen und Barrieren einkommensschwacher Haushalte bei der Tarifwahl.
    2. Mit einem partizipativen Prototyping-Workshop mit Bürger*innen werden unterschiedliche Arten der Ansprache (insb. szenario-, fakten-, & problembasiert) erprobt.

    Darauf aufbauend wird iterativ mit Expert*innen aus der Praxis das Online-Tool entwickelt. Es stellt das zentrale Kommunikationselement dar, um einkommensschwache Haushalte über Tarifwechsel zu informieren und bei der Gestaltung der eigenen Energieversorgung zu unterstützen. Begleitende Kommunikationsmaßnahmen fördern das Empowerment und helfen, Hemmnisse abzubauen.

    Förderung durch:

    Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt

Forschungsschwerpunkt E/U/N | 02.07.2025