Aktuelles
24-25 Oktober 2024: Workshop: Charkiw unter Beschuss.
Stadtgeschichte in Zeiten des Kriegs fortschreiben.
24. Oktober 2024, 18 Uhr: öffentliche Debatte
Deutsch & Ukrainisch mit Simultanübersetzung
[11.09.2024]Berlin Campus der FernUniversität, Kurfürstendamm 21, 10719 Berlin
Der seit über 850 Tagen anhaltende Beschuss von Kharkiv durch russische Artillerie, Gleitbomben und Drohnen zielt in unserer Gegenwart tagtäglich auf die Einwohner, zivile Bauwerke, die technische Infrastruktur und Kulturgüter in Charkiw. Ein großer Teil der Historiker:innen verließ Charkiw, um in anderen Städten in der Ukraine oder der Europäischen Union Zuflucht zu finden. Die gezielte Zerstörung einer Millionenstadt wirft die Frage auf, ob das 20. Jahrhundert wie nach 1990 angenommen ein kurzes "Zeitalter der Extreme" war. Gemeinsam mit den Teilnehmer:innen einer Konferenz, die unterschiedliche Forschungsperspektiven zur Geschichte von Charkiw im XX. und XXI. Jahrhundert zusammenführt, diskutieren wir, wie der Krieg der Gegenwart die Arbeit an der Geschichte verändert.
Während der öffentlichen Debatte am 24. Oktober diskutieren Gelinada Grinchenko, Tanja Penter und Yevhen Zakharchenko die Auswirkungen des andauernden russischen Krieges auf die Wahrnehmung der Stadtgeschichte Charkiws. Im 17. Jahrhundert gegründet wurde die Stadt zu Beginn des 20. Jahrhunderts zum industriellen, wissenschaftlichen und kulturellen Zentrum der Ostukraine. Nach Ende des Ersten Weltkriegs entstanden in Charkiw wichtige staatliche Einrichtungen der Ukrainischen Sowjetrepublik. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt unter deutscher Besatzung stark zerstört, nachdem die die Rote Armee Charkiw zwei Mal wieder erobert hatte. An mehreren Universitäten und in einer vielfältigen Zivilgesellschaft wurde die lokale Geschichte bis zum Februar 2022 multiperspektivisch erforscht, geschrieben und diskutiert.
Eine Kooperation zwischen Heinrich Böll Stiftung, Institut für soziale Strategien und Initiativen und dem Lehrgebiet Public History der FernUniversität in Hagen. Kontakt: viktoria.naumenko
Programm: Workhop (PDF 229 KB)