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Bericht: LG-Exkursion nach Budapest im April 2025

[10.06.2025]

Vom 4. bis 9. April 2025 organisierte das Lehrgebiet für Public History in Zusammenarbeit mit dem Budapester Zentrum der Fernuniversität in Hagen eine Exkursion nach Budapest (Ungarn).


Bericht: Exkursion Budapest (PDF 2 MB)
Foto: Aliaksei Bratachkin

Während der Exkursion, die den Titel „Budapest als ‚Stadt-Text‘: Von postkommunistischen Hoffnungen zu illiberaler Politik in einer Stadt“ trug, widmeten sich die Studierenden der Darstellung von Geschichte im urbanen Raum. Der Fokus lag dabei auf Praktiken der Erinnerung an die Geschichte des 20. Jahrhunderts in Ungarn. Das Programm umfasste mehrere wichtige Schwerpunkte. Retrospektiv wurden die Praktiken der Erinnerung an die Zwischenkriegszeit der ungarischen Geschichte (1918-1939), an den Holocaust und an die sozialistische Vergangenheit nach 1945 betrachtet. Diese Praktiken der Erinnerung und der Auseinandersetzung mit schwierigen Themen der Vergangenheit wurden im Kontext des aktuellen politischen Wandels in Ungarn nach dem Zusammenbruch des Kommunismus untersucht. Das Land ist einerseits Mitglied der Europäischen Union, wird andererseits aber wegen seiner rechten Politik und autoritären Tendenzen innerhalb der Gesellschaft kritisiert. Illiberale Tendenzen in der Erinnerungspolitik haben im städtischen Raum von Budapest unsere besondere Aufmerksamkeit auf sich gezogen. In ihren Vorträgen setzten sich die Teilnehmer:innen Exkursion auch mit den Konflikten in der Erinnerungskultur Ungarns auseinander.

In Budapest lernten wir verschiedene Beispiele und Praktiken der Erinnerung an die Vergangenheit kennen, an denen Privatpersonen, die Zivilgesellschaft oder die ungarischen Behörden beteiligt sind. Wir besuchten mehrere wichtige Orte: den Memento-Park (eine Sammlung kommunistischer Skulpturen), das Haus des Terrors (eine Interpretation der Geschichte der Gewalt durch die regierende politische Partei in der Mitte des 20. Jahrhunderts), das Nationalmuseum für Geschichte sowie andere Gedenkstätten. Außerdem trafen wir Vertreter:innen von Organisationen der Zivilgesellschaft, insbesondere der Romani-Bevölkerung. Unser Programm enthielt zudem Stadtrundgänge, bei denen wir einen tiefen Einblick in die Geschichte des Holocaust in Budapest und Ungarn sowie in die Probleme der Bewahrung von Geschichte und Erinnerung erhielten.

Insgesamt bot die Exkursion den Studierenden die Möglichkeit, ihr Wissen zu erweitern und eine kritische Perspektive auf die Bereiche Public History, Stadtanalyse und Erinnerungsforschung zu entwickeln.