Präsenzveranstaltung
- Thema:
- Verhandeln, Erzählen, Verdrängen: NS-Strafverfolgung als Public History
- Veranstaltungstyp:
- Präsenzseminar
- Zielgruppe:
- BA KuWi: Modul 25205/G5; MA GeEu: Modul 26201/I; Modul 26203/III; Modul 26207/VII; Modul 26212/XI;
- Ort:
- Nürnberg
- Adresse:
- Campus Nürnberg
- Termin:
- 24.10.2025
bis
25.10.2025 - Leitung:
- Gundula Pohl
- Anmeldefrist:
- 09.09.2025
- Anmeldung:
- Bitte nutzen Sie das untenstehende Formular für eine verbindliche Anmeldung bis zum 09.09.2025
- Auskunft erteilt:
-
Simone Balčys
E-Mail: public-sekretariat
Telefon: +49 2331 987-4774 -
Teilnehmer:
innenzahl: - begrenzt auf 15 Personen
Am 20. November 1945 begann im Schwurgerichtssaal 600 des Nürnberger Justizpalasts der Internationale Militärgerichtshof (IMT) gegen die Hauptkriegsverbrecher des NS-Regimes – ein historischer Meilenstein im internationalen Strafrecht, der bis heute als symbolischer Auftakt der juristischen Aufarbeitung nationalsozialistischer Verbrechen gilt. Doch der Nürnberger Prozess ist nur ein Teil eines komplexen und oft widersprüchlichen Kapitels der Nachkriegsgeschichte.
Im Seminar werden wir uns mit den unterschiedlichen Strategien und politischen Rahmenbedingungen der Strafverfolgung in den vier Besatzungszonen auseinandersetzen: Von den frühen Verfahren in der Sowjetunion ab 1943 über die amerikanischen Dachauer Prozesse bis hin zu den Verfahren in der britischen und französischen Zone. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der späten juristischen Aufarbeitung im 21. Jahrhundert, etwa durch die Stutthof-Prozesse oder den Fall John Demjanjuk.
Dabei stehen folgende Fragen im Zentrum: Welche Ziele verfolgten die Besatzungsmächte mit den Prozessen? Wie wurden Täterkategorien definiert, und wer galt als strafwürdig? Warum blieben viele Verbrechen jahrzehntelang juristisch unbeachtet – und was bedeuteten späte Prozesse für die gesellschaftliche Erinnerung?
Das Seminar findet am Campus in Nürnberg statt. Im Rahmen der Veranstaltung werden wir den historischen Schwurgerichtssaal besuchen und vor Ort über Kontinuitäten, Brüche und erinnerungskulturelle Herausforderungen der juristischen Aufarbeitung diskutieren.